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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Kurtzbündige
Isis und Zeres einerlei seind/ bezeuget Apuleius
im 2 b.

Wie hoch diese Isis durch das gantze Egipten sei
gehalten worden/ ist zuförderst daraus abzunehmen;
weil die Egipter sonsten nicht alle einerlei Abgötter
ehreten/ wie Herodotus in seiner Euterpe meldet/
als allein die Isis/ und den Osiris: die dem gantzen
Egipten/ als die höchsten und gühtigsten Gottheiten/
gemein waren. Darnach bezeugen es auch unterschied-
liche überschriften/ die man/ ihr zu ehren/ hier und dar
in ihren heiligtühmern angeschrieben. Nähmlich/ Ich
Isis bin alles/ das da sein wird/ das da ist/ und
gewesen ist; und meinen vorhang hat kein sterb-
licher iemahls aufgedekt
. Fast dergleichen über-
schrift stund zu Sais im Götzenhause der Minerve/
wie Plutarch im buche von der Isis meldet: nähm-
lich/ Ich bin alles/ was gewesen ist/ was da ist/
und was dasein wird: meine flammendekke hat
keiner unter den sterblichen iemahls aufgedekt
.
Und anderwärts befand sich diese: Te, Tibi una, quae
es omnia, Dea ISIS.
In etlichen warden ihr auch
die ehrennahmen/ Königin/ Fraue/ Herscherin/
überwinderin/ unüberwindliche/ siegsprahlen-
de/ fruchtbringende
/ und dergleichen zugeeignet.
Zudem heiligten die Egipter teils dieser ihrer Abgöt-
tin/ teils dem Osiris fast alles/ was ihnen nutzen bei-
brachte. Dan ihr war heilig der Hundestern/ und
ward selbsten nach ihrem nahmen Isis genennet/ ja
dem Morgensterne vorgezogen: weil der Niel/ so bald
der Hundestern aufgegangen/ zu wachsen anfing; da-
her sie auch wähneten/ daß dieser stern solchen wachs-
tuhm würkte. Porphyrius in Scholiis ad Aratum p. 19.
Vossius de Idololatr. p.
226, 498. Auch war ihr hei-
lig das sternzeichen der Jungfrau/ wie dem Osiris/
oder der Sonne dasselbe des Leuens; und ward auch

nach

Kurtzbuͤndige
Iſis und Zeres einerlei ſeind/ bezeuget Apuleius
im 2 b.

Wie hoch dieſe Iſis durch das gantze Egipten ſei
gehalten worden/ iſt zufoͤrderſt daraus abzunehmen;
weil die Egipter ſonſten nicht alle einerlei Abgoͤtter
ehreten/ wie Herodotus in ſeiner Euterpe meldet/
als allein die Iſis/ und den Oſiris: die dem gantzen
Egipten/ als die hoͤchſten und guͤhtigſten Gottheiten/
gemein waren. Darnach bezeugen es auch unterſchied-
liche uͤberſchriften/ die man/ ihr zu ehren/ hier und dar
in ihren heiligtuͤhmern angeſchrieben. Naͤhmlich/ Ich
Iſis bin alles/ das da ſein wird/ das da iſt/ und
geweſen iſt; und meinen vorhang hat kein ſterb-
licher iemahls aufgedekt
. Faſt dergleichen uͤber-
ſchrift ſtund zu Sais im Goͤtzenhauſe der Minerve/
wie Plutarch im buche von der Iſis meldet: naͤhm-
lich/ Ich bin alles/ was geweſen iſt/ was da iſt/
und was daſein wird: meine flammendekke hat
keiner unter den ſterblichen iemahls aufgedekt
.
Und anderwaͤrts befand ſich dieſe: Te, Tibi una, quæ
es omnia, Dea ISIS.
In etlichen warden ihr auch
die ehrennahmen/ Koͤnigin/ Fraue/ Herſcherin/
uͤberwinderin/ unuͤberwindliche/ ſiegsprahlen-
de/ fruchtbringende
/ und dergleichen zugeeignet.
Zudem heiligten die Egipter teils dieſer ihrer Abgoͤt-
tin/ teils dem Oſiris faſt alles/ was ihnen nutzen bei-
brachte. Dan ihr war heilig der Hundeſtern/ und
ward ſelbſten nach ihrem nahmen Iſis genennet/ ja
dem Morgenſterne vorgezogen: weil der Niel/ ſo bald
der Hundeſtern aufgegangen/ zu wachſen anfing; da-
her ſie auch waͤhneten/ daß dieſer ſtern ſolchen wachs-
tuhm wuͤrkte. Porphyrius in Scholiis ad Aratum p. 19.
Voſſius de Idololatr. p.
226, 498. Auch war ihr hei-
lig das ſternzeichen der Jungfrau/ wie dem Oſiris/
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nach
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[370/0394] Kurtzbuͤndige Iſis und Zeres einerlei ſeind/ bezeuget Apuleius im 2 b. Wie hoch dieſe Iſis durch das gantze Egipten ſei gehalten worden/ iſt zufoͤrderſt daraus abzunehmen; weil die Egipter ſonſten nicht alle einerlei Abgoͤtter ehreten/ wie Herodotus in ſeiner Euterpe meldet/ als allein die Iſis/ und den Oſiris: die dem gantzen Egipten/ als die hoͤchſten und guͤhtigſten Gottheiten/ gemein waren. Darnach bezeugen es auch unterſchied- liche uͤberſchriften/ die man/ ihr zu ehren/ hier und dar in ihren heiligtuͤhmern angeſchrieben. Naͤhmlich/ Ich Iſis bin alles/ das da ſein wird/ das da iſt/ und geweſen iſt; und meinen vorhang hat kein ſterb- licher iemahls aufgedekt. Faſt dergleichen uͤber- ſchrift ſtund zu Sais im Goͤtzenhauſe der Minerve/ wie Plutarch im buche von der Iſis meldet: naͤhm- lich/ Ich bin alles/ was geweſen iſt/ was da iſt/ und was daſein wird: meine flammendekke hat keiner unter den ſterblichen iemahls aufgedekt. Und anderwaͤrts befand ſich dieſe: Te, Tibi una, quæ es omnia, Dea ISIS. In etlichen warden ihr auch die ehrennahmen/ Koͤnigin/ Fraue/ Herſcherin/ uͤberwinderin/ unuͤberwindliche/ ſiegsprahlen- de/ fruchtbringende/ und dergleichen zugeeignet. Zudem heiligten die Egipter teils dieſer ihrer Abgoͤt- tin/ teils dem Oſiris faſt alles/ was ihnen nutzen bei- brachte. Dan ihr war heilig der Hundeſtern/ und ward ſelbſten nach ihrem nahmen Iſis genennet/ ja dem Morgenſterne vorgezogen: weil der Niel/ ſo bald der Hundeſtern aufgegangen/ zu wachſen anfing; da- her ſie auch waͤhneten/ daß dieſer ſtern ſolchen wachs- tuhm wuͤrkte. Porphyrius in Scholiis ad Aratum p. 19. Voſſius de Idololatr. p. 226, 498. Auch war ihr hei- lig das ſternzeichen der Jungfrau/ wie dem Oſiris/ oder der Sonne daſſelbe des Leuens; und ward auch nach

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/394>, abgerufen am 27.11.2024.