Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Kurtzbündige die Egiptischen Priester/ die in beiderlei überaus wohlerfahren/ märkten auf alles/ worinnen die Natur mit den geschichten übereinkahm/ und stelleten nach beiden allen ihren götzendienst/ und alle ihre heilige gepränge an; dergestalt daß sie/ durch einen vermischten götzen- dienst/ der geschehenen dinge gedächtnüs/ mit der Na- tur zugleich/ vorstelleten: jenes den verstorbenen Köni- gen zu ehren/ und ihren nachgelaßenen befreundten zum troste; dieses aber den anfangenden lehrlingen zum un- terrichte/ damit sie beides die heiligen Satzungen und die natürlichen Wissenschaften begreiffen möchten; wie Apulejus in letzten seiner Milesischen bücher bezeuget. Aber hierbei müssen wir auch beileuftig erinnern/ Ma-
Kurtzbuͤndige die Egiptiſchen Prieſter/ die in beiderlei uͤberaus wohlerfahren/ maͤrkten auf alles/ worinnen die Natur mit den geſchichten uͤbereinkahm/ und ſtelleten nach beiden allen ihren goͤtzendienſt/ und alle ihre heilige gepraͤnge an; dergeſtalt daß ſie/ durch einen vermiſchten goͤtzen- dienſt/ der geſchehenen dinge gedaͤchtnuͤs/ mit der Na- tur zugleich/ vorſtelleten: jenes den verſtorbenen Koͤni- gen zu ehren/ und ihren nachgelaßenen befreundten zum troſte; dieſes aber den anfangenden lehrlingen zum un- terrichte/ damit ſie beides die heiligen Satzungen und die natuͤrlichen Wiſſenſchaften begreiffen moͤchten; wie Apulejus in letzten ſeiner Mileſiſchen buͤcher bezeuget. Aber hierbei muͤſſen wir auch beileuftig erinnern/ Ma-
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Kurtzbuͤndige
die Egiptiſchen Prieſter/ die in beiderlei uͤberaus wohl
erfahren/ maͤrkten auf alles/ worinnen die Natur mit
den geſchichten uͤbereinkahm/ und ſtelleten nach beiden
allen ihren goͤtzendienſt/ und alle ihre heilige gepraͤnge
an; dergeſtalt daß ſie/ durch einen vermiſchten goͤtzen-
dienſt/ der geſchehenen dinge gedaͤchtnuͤs/ mit der Na-
tur zugleich/ vorſtelleten: jenes den verſtorbenen Koͤni-
gen zu ehren/ und ihren nachgelaßenen befreundten zum
troſte; dieſes aber den anfangenden lehrlingen zum un-
terrichte/ damit ſie beides die heiligen Satzungen und
die natuͤrlichen Wiſſenſchaften begreiffen moͤchten; wie
Apulejus in letzten ſeiner Mileſiſchen buͤcher bezeuget.
Aber hierbei muͤſſen wir auch beileuftig erinnern/
daß uns Mizraim mehr ein nahme des volkes/ das
Hams zweiter ſohn gezeuget/ als ſein eigener/ zu ſein
ſcheinet. Und alſo muhtmaßen wir/ daß er eigendlich
Men oder Menes/ wie er ſonſten genennet wird/ ge-
heiſſen. In dieſer meinung iſt auch Bochard in ſei-
nem Faleg/ da er am 292 bl. alſo ſchreibet: Misrajim
non eſt nomen hominis. Id non patitur forma dualis.
Itaque cum in Chami filiis ſecundus cenſetur Misra-
jim, nomine Misrajim intellige partem incolarum ter-
ræ Misrajim, id eſt Ægipti. Ja ich halte darfuͤr/ daß
die Egipter erſtlich Miſorim/ darnach aber/ als ſie
ſich in zwei laͤnder oder teile geteilet/ Miſorajim und
zuſammengezogen Miſrajim ſeind genennet worden;
weil man befindet/ wie auch Oroſius/ im 2 h. des 1 b.
ſeiner geſchichte/ und Aetikus/ in ſeiner Aſiſchen be-
ſchreibung/ bezeugen/ daß dieſes Reich in das Ober-
ſte/ da der Niel nur einen arm hat/ und in das Unter-
ſte/ da er in viele ſich zerteilet/ vor alters ſei unterſchie-
den worden. Auch wird von Miſorim oder Miſo-
rajim die einzele zahl Maſor oder Mazor מעוד in
der heiligen Schrift oftmahls gefunden. Naͤhmlich
im 2 b. der Koͤnige 19/ 24: בל יאזד םצזד alle Fluͤſſe
Ma-
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Zitationshilfe: | Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/390>, abgerufen am 28.07.2024. |