Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Kurtzbündige getreides/ der durch Ochsen geschahe/ wie wir drobengemeldet/ erfunden; so haben ihm die Egipter zuerst den Ochsen/ als sein und des Akkerbaues eignes sin bild/ geheiliget. Darnach ward auch sein götzenbild zu weilen mit einem gehörnten helme von Ochsenfellen ge zieret; und er endlich selbsten unter der gestalt eines Ochsen/ ja gar in einem lebendigen Ochsen/ de schwartz mit weissen flekkern überschäkkert/ und im Osi- rischen heiligtuhme versperret st und/ heiliglich geehret. Bos socius hominum in rustico opere, & Cereris mini- ster, das ist/ der Ochse ist des Menschen mitgeselle bei dem akkerbau/ und der Zehrungsgöttin frohndiener oder tagelöhner/ sagt Varro l. 2, R. R. c. 5. Plin. Nat. Histor. l. 8, c. 45. Daher ward auch bei leibesstrafe verbohten die Rinder zu schlachten. AElian. l. 5. Var. Hist. c. 14. Ja daher war auch der Ochse den Egiptern so heilig/ und ein sinbild ihres O- siris. Zu Heliopel hatten sie einen Stier der Sonne/ welche sie unter dem nahmen Osiris/ wie wir schon ge- nug erwiesen/ ehreten/ geweihet: auch ward er alda/ mit der Sonne zugleich/ weil sie beiden die uhrsache des wachstuhms der früchte zuschrieben/ göttlich ge- ehret. Diesen Heliopelschen Stier oder Ochsen nenneten sie Mnevs Mneuis: und den zu Memfis/ der jünger war/ und dem jüngsten Osiris/ das ist dem Josef/ auch der Isis und dem Mohne/ wie etliche wollen/ oder vielleicht der Assenat/ als der jüngsten Isis/ geheiliget/ Apis und Serapis. Strabo l. 17. Ti- bullus l. 1, eleg. 7. Herodotus l. 2, 3. AElianus l. 11. hist. anim. c. 11. Diodorus l. 1, & 3. Plutarchus l. de Iside & Osiride. Ammian. Marcellinus l. 22. Prosper Aquitanicus l. 3 de praedict. c. 38. Rufinus l. 2 hist. Ec- clesiast. c. 22, 23. Jul. Maternus. Suidas. Hugo Gro- tius in Sophomphania. Vossius Idololatr. l. 1, c. 29, & l. 2, p. 501. Son-
Kurtzbuͤndige getreides/ der durch Ochſen geſchahe/ wie wir drobengemeldet/ erfunden; ſo haben ihm die Egipter zuerſt den Ochſen/ als ſein und des Akkerbaues eignes ſin bild/ geheiliget. Darnach ward auch ſein goͤtzenbild zu weilen mit einem gehoͤrnten helme von Ochſenfellen ge zieret; und er endlich ſelbſten unter der geſtalt eines Ochſen/ ja gar in einem lebendigen Ochſen/ de ſchwartz mit weiſſen flekkern uͤberſchaͤkkert/ und im Oſi- riſchen heiligtuhme verſperret ſt und/ heiliglich geehret. Bos ſocius hominum in ruſtico opere, & Cereris mini- ſter, das iſt/ der Ochſe iſt des Menſchen mitgeſelle bei dem akkerbau/ und der Zehrungsgoͤttin frohndiener oder tageloͤhner/ ſagt Varro l. 2, R. R. c. 5. Plin. Nat. Hiſtor. l. 8, c. 45. Daher ward auch bei leibesſtrafe verbohten die Rinder zu ſchlachten. Ælian. l. 5. Var. Hiſt. c. 14. Ja daher war auch der Ochſe den Egiptern ſo heilig/ und ein ſinbild ihres O- ſiris. Zu Heliopel hatten ſie einen Stier der Sonne/ welche ſie unter dem nahmen Oſiris/ wie wir ſchon ge- nug erwieſen/ ehreten/ geweihet: auch ward er alda/ mit der Sonne zugleich/ weil ſie beiden die uhrſache des wachstuhms der fruͤchte zuſchrieben/ goͤttlich ge- ehret. Dieſen Heliopelſchen Stier oder Ochſen nenneten ſie Mnevs Μνεῦις: und den zu Memfis/ der juͤnger war/ und dem juͤngſten Oſiris/ das iſt dem Joſef/ auch der Iſis und dem Mohne/ wie etliche wollen/ oder vielleicht der Aſſenat/ als der juͤngſten Iſis/ geheiliget/ Apis und Serapis. Strabo l. 17. Ti- bullus l. 1, eleg. 7. Herodotus l. 2, 3. Ælianus l. 11. hiſt. anim. c. 11. Diodorus l. 1, & 3. Plutarchus l. de Iſide & Oſiride. Ammian. Marcellinus l. 22. Proſper Aquitanicus l. 3 de prædict. c. 38. Rufinus l. 2 hiſt. Ec- cleſiaſt. c. 22, 23. Jul. Maternus. Suidas. Hugo Gro- tius in Sophomphania. Voſſius Idololatr. l. 1, c. 29, & l. 2, p. 501. Son-
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Kurtzbuͤndige
getreides/ der durch Ochſen geſchahe/ wie wir droben
gemeldet/ erfunden; ſo haben ihm die Egipter zuerſt
den Ochſen/ als ſein und des Akkerbaues eignes ſin
bild/ geheiliget. Darnach ward auch ſein goͤtzenbild zu
weilen mit einem gehoͤrnten helme von Ochſenfellen ge
zieret; und er endlich ſelbſten unter der geſtalt eines
Ochſen/ ja gar in einem lebendigen Ochſen/ de
ſchwartz mit weiſſen flekkern uͤberſchaͤkkert/ und im Oſi-
riſchen heiligtuhme verſperret ſt und/ heiliglich geehret.
Bos ſocius hominum in ruſtico opere, & Cereris mini-
ſter, das iſt/ der Ochſe iſt des Menſchen mitgeſelle
bei dem akkerbau/ und der Zehrungsgoͤttin
frohndiener oder tageloͤhner/ ſagt Varro l. 2, R. R.
c. 5. Plin. Nat. Hiſtor. l. 8, c. 45. Daher ward auch
bei leibesſtrafe verbohten die Rinder zu ſchlachten.
Ælian. l. 5. Var. Hiſt. c. 14. Ja daher war auch der
Ochſe den Egiptern ſo heilig/ und ein ſinbild ihres O-
ſiris. Zu Heliopel hatten ſie einen Stier der Sonne/
welche ſie unter dem nahmen Oſiris/ wie wir ſchon ge-
nug erwieſen/ ehreten/ geweihet: auch ward er alda/
mit der Sonne zugleich/ weil ſie beiden die uhrſache
des wachstuhms der fruͤchte zuſchrieben/ goͤttlich ge-
ehret. Dieſen Heliopelſchen Stier oder Ochſen
nenneten ſie Mnevs Μνεῦις: und den zu Memfis/
der juͤnger war/ und dem juͤngſten Oſiris/ das iſt dem
Joſef/ auch der Iſis und dem Mohne/ wie etliche
wollen/ oder vielleicht der Aſſenat/ als der juͤngſten
Iſis/ geheiliget/ Apis und Serapis. Strabo l. 17. Ti-
bullus l. 1, eleg. 7. Herodotus l. 2, 3. Ælianus l. 11.
hiſt. anim. c. 11. Diodorus l. 1, & 3. Plutarchus l. de
Iſide & Oſiride. Ammian. Marcellinus l. 22. Proſper
Aquitanicus l. 3 de prædict. c. 38. Rufinus l. 2 hiſt. Ec-
cleſiaſt. c. 22, 23. Jul. Maternus. Suidas. Hugo Gro-
tius in Sophomphania. Voſſius Idololatr. l. 1, c. 29, &
l. 2, p. 501.
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