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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Kurtzbündige
eben auch des Osiris oder Barchus zunahme war/
findet man gleicher gestalt der Sonne zugeeignet. Eu-
molp
in den gedichten des Weingottes:

Astrophae Dionuson, en aktinessi puropon.

das ist/ den erleuchteten Dionisen/ den feurigen
unter den strahlen
. Und Orfeus in seinen Lobge-
sängen:

Protos d es phaos elthe. Dionusos d epeklethe,
ouneka dineitai kat apeirona makron olumpon.

das ist/ er ist zuerst an das licht kommen. Dioni-
sus aber heisset er/ weil er üm den großen und
langen himmel ümgewältzet wird
. Bald darauf
fügt eben derselbe hinzu:

Elios, on Dionuson epeklesin kaleousi.

das ist/ die Sonne/ welche sie mit dem zunahmen
Dionisen heissen.

Etliche nennen den Osiris auch Omfis; welches
Hermeus/ bei dem Plutarch/ einen Wohltähter
erklähret: und die Assirer khd Achad/ das ist Ei-
ner
; darunter sie gleichmäßig die Sonne verstunden.
Dahin hat auch ohne zweifel Esaias/ im 17 spr. des
66 h. mit dem worte khd gesehen. Und dieser nahme
komt der Sonne sonderlich zu/ eben wie das lateinische
Sol von solus, das ist alleineinig; weil sie das einige
licht ist/ und allein aus sich selbsten leuchtet. Makro-
bius
setzet im 23 h. seines 1 b. der Saturnischen feier-
tage zwar Adad. Adad, sagt er/ nomen dederant. Ejus
nominis interpretatio significat unus,
das ist/ sie haben
ihm den nahmen
Adad gegeben. Dieses nah-
mens tahlmetschung heiset
Einer. khd adad aber
heisset nicht Einer; sondern khd achad, oder/ nach
der Sirer und Kaldeer mundahrt/ khd chad. Daher

halte

Kurtzbuͤndige
eben auch des Oſiris oder Barchus zunahme war/
findet man gleicher geſtalt der Sonne zugeeignet. Eu-
molp
in den gedichten des Weingottes:

Ἀστροϕαῆ Διόνυσον, ἐν ἀκτίνεσσι πυρωπόν.

das iſt/ den erleuchteten Dioniſen/ den feurigen
unter den ſtrahlen
. Und Orfeus in ſeinen Lobge-
ſaͤngen:

Πρῶτος δ̕ ἐς ϕάος ἦλϑε. Διόνυσος δ̕ ἐπεκλήϑη,
οὕνεκα δινεῖται κατ̕ ἀπείρὸνα μαϰρὸν ὄλυμπον.

das iſt/ er iſt zuerſt an das licht kommen. Dioni-
ſus aber heiſſet er/ weil er uͤm den großen und
langen himmel uͤmgewaͤltzet wird
. Bald darauf
fuͤgt eben derſelbe hinzu:

Ἥλιος, ὅν Διόνυσον ἐπήκλησιν καλέουσι.

das iſt/ die Sonne/ welche ſie mit dem zunahmen
Dioniſen heiſſen.

Etliche nennen den Oſiris auch Omfis; welches
Hermeus/ bei dem Plutarch/ einen Wohltaͤhter
erklaͤhret: und die Aſſirer אחד Achad/ das iſt Ei-
ner
; darunter ſie gleichmaͤßig die Sonne verſtunden.
Dahin hat auch ohne zweifel Eſaias/ im 17 ſpr. des
66 h. mit dem worte אחד geſehen. Und dieſer nahme
komt der Sonne ſonderlich zu/ eben wie das lateiniſche
Sol von ſolus, das iſt alleineinig; weil ſie das einige
licht iſt/ und allein aus ſich ſelbſten leuchtet. Makro-
bius
ſetzet im 23 h. ſeines 1 b. der Saturniſchen feier-
tage zwar Adad. Adad, ſagt er/ nomen dederant. Ejus
nominis interpretatio ſignificat unus,
das iſt/ ſie haben
ihm den nahmen
Adad gegeben. Dieſes nah-
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heiſſet nicht Einer; ſondern אחד achad, oder/ nach
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[362/0386] Kurtzbuͤndige eben auch des Oſiris oder Barchus zunahme war/ findet man gleicher geſtalt der Sonne zugeeignet. Eu- molp in den gedichten des Weingottes: Ἀστροϕαῆ Διόνυσον, ἐν ἀκτίνεσσι πυρωπόν. das iſt/ den erleuchteten Dioniſen/ den feurigen unter den ſtrahlen. Und Orfeus in ſeinen Lobge- ſaͤngen: Πρῶτος δ̕ ἐς ϕάος ἦλϑε. Διόνυσος δ̕ ἐπεκλήϑη, οὕνεκα δινεῖται κατ̕ ἀπείρὸνα μαϰρὸν ὄλυμπον. das iſt/ er iſt zuerſt an das licht kommen. Dioni- ſus aber heiſſet er/ weil er uͤm den großen und langen himmel uͤmgewaͤltzet wird. Bald darauf fuͤgt eben derſelbe hinzu: Ἥλιος, ὅν Διόνυσον ἐπήκλησιν καλέουσι. das iſt/ die Sonne/ welche ſie mit dem zunahmen Dioniſen heiſſen. Etliche nennen den Oſiris auch Omfis; welches Hermeus/ bei dem Plutarch/ einen Wohltaͤhter erklaͤhret: und die Aſſirer אחד Achad/ das iſt Ei- ner; darunter ſie gleichmaͤßig die Sonne verſtunden. Dahin hat auch ohne zweifel Eſaias/ im 17 ſpr. des 66 h. mit dem worte אחד geſehen. Und dieſer nahme komt der Sonne ſonderlich zu/ eben wie das lateiniſche Sol von ſolus, das iſt alleineinig; weil ſie das einige licht iſt/ und allein aus ſich ſelbſten leuchtet. Makro- bius ſetzet im 23 h. ſeines 1 b. der Saturniſchen feier- tage zwar Adad. Adad, ſagt er/ nomen dederant. Ejus nominis interpretatio ſignificat unus, das iſt/ ſie haben ihm den nahmen Adad gegeben. Dieſes nah- mens tahlmetſchung heiſet Einer. אחד adad aber heiſſet nicht Einer; ſondern אחד achad, oder/ nach der Sirer und Kaldeer mundahrt/ חד chad. Daher halte

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/386>, abgerufen am 27.11.2024.