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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.
mitbegreiffet. Daher schreibet Brokard sehr wohl:
daß Babilon und Alkair zwo städte weren/ aber in ei-
ne zusammengefüget. Ja daher wird auch Alkair von
etlichen in das alte und neue geteilet. Durch das neue
verstehen sie Alkair/ welches auch/ nach Marmols
und Leons des Afrikers zeugnüsse/ eine noch neue
und junge stadt ist: durch das alte aber das Egiptische
Babilon; davon der Jüdische Geschichtschreiber Jo-
sef
im 5 h. des 2 b. meldet/ daß es Kambises auf des
alten Letuspels stelle gebauet. Dieses liegt itzund/
wie Belloon und Peter della Valla melden/ sehr wü-
ste/ und unbemauret; wiewohl ihm Krusius eine
mauer von 24 meilen zuschreibet. In einer Kirche al-
hier/ die den Griechischen und Armenischen Kristen zu-
komt/ werden noch itzund in einem gewölbe etliche stük-
lein von den balken des hauses/ darinnen die Jungfrau-
mutter Marie sol gewohnet haben/ auf dessen stein-
hauffen man auch diese Kirche gebauet/ gewiesen.

Ob aber üm dieselbe zeit/ als Josef in Egipten an-
gelanget/ der königliche Hof zu Memfis gewesen/
wird von vielen in zweifel gezogen. Dan Dresserus
setzet darvor/ in seinen tausendjährigen Geschichten am
152 bl. die stadt Tanis/ welche er 68 meilen von He-
bron
abgelegen zu sein schreibet: und Samuel Greif-
fensohn
in seiner Geschicht vom Josef/ die Stadt
Tehbe; die aber alzuweit nach Mohrenland zu lieget.
Robert Steffan in seinem Wortbuche der eigenen
nahmen/ Dezimator in seinem Schatze der Lateini-
schen Sprache/ und viel andere mehr scheinen auch in
der meinung zu sein: daß der Egiptischen Könige Hof
eher zu Tehbe gewesen/ und von dar erst nach Mem-
fis/
von Memfis nachmahls nach Alexandrien/
und endlich nach Alkeir verleget worden. Weil aber
die Geschicht der Assenat selbsten/ welche die Ebreer
verfasset/ als auch Josefs letzter Wille/ denen beiden

wir
Z

Anmaͤrkungen.
mitbegreiffet. Daher ſchreibet Brokard ſehr wohl:
daß Babilon und Alkair zwo ſtaͤdte weren/ aber in ei-
ne zuſammengefuͤget. Ja daher wird auch Alkair von
etlichen in das alte und neue geteilet. Durch das neue
verſtehen ſie Alkair/ welches auch/ nach Marmols
und Leons des Afrikers zeugnuͤſſe/ eine noch neue
und junge ſtadt iſt: durch das alte aber das Egiptiſche
Babilon; davon der Juͤdiſche Geſchichtſchreiber Jo-
ſef
im 5 h. des 2 b. meldet/ daß es Kambiſes auf des
alten Letuspels ſtelle gebauet. Dieſes liegt itzund/
wie Belloon und Peter della Valla melden/ ſehr wuͤ-
ſte/ und unbemauret; wiewohl ihm Kruſius eine
mauer von 24 meilen zuſchreibet. In einer Kirche al-
hier/ die den Griechiſchen und Armeniſchen Kriſten zu-
komt/ werden noch itzund in einem gewoͤlbe etliche ſtuͤk-
lein von den balken des hauſes/ darinnen die Jungfrau-
mutter Marie ſol gewohnet haben/ auf deſſen ſtein-
hauffen man auch dieſe Kirche gebauet/ gewieſen.

Ob aber uͤm dieſelbe zeit/ als Joſef in Egipten an-
gelanget/ der koͤnigliche Hof zu Memfis geweſen/
wird von vielen in zweifel gezogen. Dan Dreſſerus
ſetzet darvor/ in ſeinen tauſendjaͤhrigen Geſchichten am
152 bl. die ſtadt Tanis/ welche er 68 meilen von He-
bron
abgelegen zu ſein ſchreibet: und Samuel Greif-
fenſohn
in ſeiner Geſchicht vom Joſef/ die Stadt
Tehbe; die aber alzuweit nach Mohrenland zu lieget.
Robert Steffan in ſeinem Wortbuche der eigenen
nahmen/ Dezimator in ſeinem Schatze der Lateini-
ſchen Sprache/ und viel andere mehr ſcheinen auch in
der meinung zu ſein: daß der Egiptiſchen Koͤnige Hof
eher zu Tehbe geweſen/ und von dar erſt nach Mem-
fis/
von Memfis nachmahls nach Alexandrien/
und endlich nach Alkeir verleget worden. Weil aber
die Geſchicht der Aſſenat ſelbſten/ welche die Ebreer
verfaſſet/ als auch Joſefs letzter Wille/ denen beiden

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[353/0377] Anmaͤrkungen. mitbegreiffet. Daher ſchreibet Brokard ſehr wohl: daß Babilon und Alkair zwo ſtaͤdte weren/ aber in ei- ne zuſammengefuͤget. Ja daher wird auch Alkair von etlichen in das alte und neue geteilet. Durch das neue verſtehen ſie Alkair/ welches auch/ nach Marmols und Leons des Afrikers zeugnuͤſſe/ eine noch neue und junge ſtadt iſt: durch das alte aber das Egiptiſche Babilon; davon der Juͤdiſche Geſchichtſchreiber Jo- ſef im 5 h. des 2 b. meldet/ daß es Kambiſes auf des alten Letuspels ſtelle gebauet. Dieſes liegt itzund/ wie Belloon und Peter della Valla melden/ ſehr wuͤ- ſte/ und unbemauret; wiewohl ihm Kruſius eine mauer von 24 meilen zuſchreibet. In einer Kirche al- hier/ die den Griechiſchen und Armeniſchen Kriſten zu- komt/ werden noch itzund in einem gewoͤlbe etliche ſtuͤk- lein von den balken des hauſes/ darinnen die Jungfrau- mutter Marie ſol gewohnet haben/ auf deſſen ſtein- hauffen man auch dieſe Kirche gebauet/ gewieſen. Ob aber uͤm dieſelbe zeit/ als Joſef in Egipten an- gelanget/ der koͤnigliche Hof zu Memfis geweſen/ wird von vielen in zweifel gezogen. Dan Dreſſerus ſetzet darvor/ in ſeinen tauſendjaͤhrigen Geſchichten am 152 bl. die ſtadt Tanis/ welche er 68 meilen von He- bron abgelegen zu ſein ſchreibet: und Samuel Greif- fenſohn in ſeiner Geſchicht vom Joſef/ die Stadt Tehbe; die aber alzuweit nach Mohrenland zu lieget. Robert Steffan in ſeinem Wortbuche der eigenen nahmen/ Dezimator in ſeinem Schatze der Lateini- ſchen Sprache/ und viel andere mehr ſcheinen auch in der meinung zu ſein: daß der Egiptiſchen Koͤnige Hof eher zu Tehbe geweſen/ und von dar erſt nach Mem- fis/ von Memfis nachmahls nach Alexandrien/ und endlich nach Alkeir verleget worden. Weil aber die Geſchicht der Aſſenat ſelbſten/ welche die Ebreer verfaſſet/ als auch Joſefs letzter Wille/ denen beiden wir Z

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/377>, abgerufen am 22.12.2024.