Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Der Assenat Die Schäflein/ die unter den Rosen sich weiden/ in grühnenden heiden/ beschähmet ihr sanftes und stilles gemühte/ selbsten in ihrer noch zährtlichen blühte. Alles ist stille/ das wesen/ der wille. Sanftes lieben mus man üben. Die Schäflein folgen dem Hürten getreulich. So folget auch freilich die treue Braut ihrem treueifrigem Gatten/ unter den schatten/ der Liebe zu statten/ unter den schatten/ auf grühnenden matten. Treu' im lieben mus man üben. Da kommet die Treue/ die Frömste der Frommen. Wir sehen sie kommen. Sie kommet zur Traue/ zu eigen ihr leben ihrem geliebeten Josef zu geben: den Sie zum lieben/ durch treue/ getrieben. Treu verblieben mehrt das lieben. Nun füge dich/ trautes Paar/ ehlich zusammen/ zu nehren die flammen. Auf Josef! auf Assenat! schauet! von oben hat sich der seegen des Himmels erhoben. Eh-
Der Aſſenat Die Schaͤflein/ die unter den Roſen ſich weiden/ in gruͤhnenden heiden/ beſchaͤhmet ihr ſanftes und ſtilles gemuͤhte/ ſelbſten in ihrer noch zaͤhrtlichen bluͤhte. Alles iſt ſtille/ das weſen/ der wille. Sanftes lieben mus man uͤben. Die Schaͤflein folgen dem Huͤrten getreulich. So folget auch freilich die treue Braut ihrem treueifrigem Gatten/ unter den ſchatten/ der Liebe zu ſtatten/ unter den ſchatten/ auf gruͤhnenden matten. Treu’ im lieben mus man uͤben. Da kommet die Treue/ die Froͤmſte der Frommen. Wir ſehen ſie kommen. Sie kommet zur Traue/ zu eigen ihr leben ihrem geliebeten Joſef zu geben: den Sie zum lieben/ durch treue/ getrieben. Treu verblieben mehrt das lieben. Nun fuͤge dich/ trautes Paar/ ehlich zuſammen/ zu nehren die flammen. Auf Joſef! auf Aſſenat! ſchauet! von oben hat ſich der ſeegen des Himmels erhoben. Eh-
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Der Aſſenat
Die Schaͤflein/ die unter den Roſen ſich weiden/
in gruͤhnenden heiden/
beſchaͤhmet ihr ſanftes und ſtilles gemuͤhte/
ſelbſten in ihrer noch zaͤhrtlichen bluͤhte.
Alles iſt ſtille/
das weſen/ der wille.
Sanftes lieben
mus man uͤben.
Die Schaͤflein folgen dem Huͤrten getreulich.
So folget auch freilich
die treue Braut ihrem treueifrigem Gatten/
unter den ſchatten/ der Liebe zu ſtatten/
unter den ſchatten/
auf gruͤhnenden matten.
Treu’ im lieben
mus man uͤben.
Da kommet die Treue/ die Froͤmſte der Frommen.
Wir ſehen ſie kommen.
Sie kommet zur Traue/ zu eigen ihr leben
ihrem geliebeten Joſef zu geben:
den Sie zum lieben/
durch treue/ getrieben.
Treu verblieben
mehrt das lieben.
Nun fuͤge dich/ trautes Paar/ ehlich zuſammen/
zu nehren die flammen.
Auf Joſef! auf Aſſenat! ſchauet! von oben
hat ſich der ſeegen des Himmels erhoben.
Eh-
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