Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Der Assenat Schaltköniges ward stehende getrunken. Man wünd-schte ihnen beiden glük. Man rief/ durch den gantzen saal: Lange lebe der König! Nefrem lebe ge- sund! Lange lebe der Schaltkönig! Josef lebe gesund! Dieses freudige zurufen hatte fast kein ende. Den gan- tzen abend erklungen diese glükswündsche/ unter dem schalle der trompeten. Sie höreten nicht eher auf/ als bis der König sich erhub. Sie liessen nicht eher nach/ als bis die gantze geselschaft bereit stund zu scheiden. Und in diesem augenblikke traht ein Heerold auf. Der rief durch den gantzen Saal aus. Auf des Königs be- fehl/ solten sich morgen früh alle Fürsten und Stände des Reichs auf dem Reichssaale versamlen. Die gan- tze Ritterschaft solte sich einfinden/ der bestätigung des neuen Schaltköniges beizuwohnen. Hiermit schieden die Fürsten voneinander. Hiermit beschlos man das Königliche Jahrsfest. Hiermit nahm dieses freuden- mahl sein gewündschtes ende. [Abbildung]
Der
Der Aſſenat Schaltkoͤniges ward ſtehende getrunken. Man wuͤnd-ſchte ihnen beiden gluͤk. Man rief/ durch den gantzen ſaal: Lange lebe der Koͤnig! Nefrem lebe ge- ſund! Lange lebe der Schaltkoͤnig! Joſef lebe geſund! Dieſes freudige zurufen hatte faſt kein ende. Den gan- tzen abend erklungen dieſe gluͤkswuͤndſche/ unter dem ſchalle der trompeten. Sie hoͤreten nicht eher auf/ als bis der Koͤnig ſich erhub. Sie lieſſen nicht eher nach/ als bis die gantze geſelſchaft bereit ſtund zu ſcheiden. Und in dieſem augenblikke traht ein Heerold auf. Der rief durch den gantzen Saal aus. Auf des Koͤnigs be- fehl/ ſolten ſich morgen fruͤh alle Fuͤrſten und Staͤnde des Reichs auf dem Reichsſaale verſamlen. Die gan- tze Ritterſchaft ſolte ſich einfinden/ der beſtaͤtigung des neuen Schaltkoͤniges beizuwohnen. Hiermit ſchieden die Fuͤrſten voneinander. Hiermit beſchlos man das Koͤnigliche Jahrsfeſt. Hiermit nahm dieſes freuden- mahl ſein gewuͤndſchtes ende. [Abbildung]
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Schaltkoͤniges ward ſtehende getrunken. Man wuͤnd-
ſchte ihnen beiden gluͤk. Man rief/ durch den gantzen
ſaal: Lange lebe der Koͤnig! Nefrem lebe ge-
ſund! Lange lebe der Schaltkoͤnig! Joſef lebe geſund!
Dieſes freudige zurufen hatte faſt kein ende. Den gan-
tzen abend erklungen dieſe gluͤkswuͤndſche/ unter dem
ſchalle der trompeten. Sie hoͤreten nicht eher auf/ als
bis der Koͤnig ſich erhub. Sie lieſſen nicht eher nach/
als bis die gantze geſelſchaft bereit ſtund zu ſcheiden.
Und in dieſem augenblikke traht ein Heerold auf. Der
rief durch den gantzen Saal aus. Auf des Koͤnigs be-
fehl/ ſolten ſich morgen fruͤh alle Fuͤrſten und Staͤnde
des Reichs auf dem Reichsſaale verſamlen. Die gan-
tze Ritterſchaft ſolte ſich einfinden/ der beſtaͤtigung des
neuen Schaltkoͤniges beizuwohnen. Hiermit ſchieden
die Fuͤrſten voneinander. Hiermit beſchlos man das
Koͤnigliche Jahrsfeſt. Hiermit nahm dieſes freuden-
mahl ſein gewuͤndſchtes ende.
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