Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.vierdes Buch. viel gelder/ als er zu seiner ausrüstung/ auch sonstennöhtig/ aus der Königlichen Schatzkammer zu höben. Unterdessen trug der König verlangen den Josef zu Josef bedankte sich auf das allerdemühtigste vor die oder M v
vierdes Buch. viel gelder/ als er zu ſeiner ausruͤſtung/ auch ſonſtennoͤhtig/ aus der Koͤniglichen Schatzkammer zu hoͤben. Unterdeſſen trug der Koͤnig verlangen den Joſef zu Joſef bedankte ſich auf das allerdemuͤhtigſte vor die oder M v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0209" n="185"/><fw place="top" type="header">vierdes Buch.</fw><lb/> viel gelder/ als er zu ſeiner ausruͤſtung/ auch ſonſten<lb/> noͤhtig/ aus der Koͤniglichen Schatzkammer zu hoͤben.</p><lb/> <p>Unterdeſſen trug der Koͤnig verlangen den <hi rendition="#fr">Joſef</hi> zu<lb/> ſprechen/ ehe die Reichsfuͤrſten ankaͤhmen. Daruͤm<lb/> ſchikte er einen ſeiner Kammerherren hin ihm anzudie-<lb/> nen/ daß er ſeiner wartete. <hi rendition="#fr">Joſef</hi> gehorchte zur ſtunde.<lb/> Straks ging er hin die antwort ſelbſten zu bringen. Der<lb/> Koͤnig ſtund eben in der tuͤhre ſeines zimmers/ da er an-<lb/> kahm: und zog ihn bei der hand hinein. Sehr freund-<lb/> lich ſprach er ihn an. Aus der maßen liebſeelig empfing<lb/> er ihn. Nach etlichen gewechſelten grusreden/ fing er<lb/> ſtraks wieder an von ſeinen geſtrigen Treumen zu ſpre-<lb/> chen. Die deutung lag ihm noch immer im ſinne. Bald<lb/> fragte er dieſes/ bald jenes: und <hi rendition="#fr">Joſef</hi> gab ihm auf<lb/> alles beſcheid. Unter andern begehrte er zu wiſſen/ wan<lb/> die ſieben fruchtbaren Jahre beginnen ſolten? <hi rendition="#fr">Joſef</hi><lb/> gab zur antwort: er vermeinte/ daß ſich das erſte ſchon<lb/> begonnen. Nun wohlan! fuhr der Koͤnig fort: ſo muͤſ-<lb/> ſen wir dan anſtalt machen/ daß unſer vorhaben mit<lb/> dem erſten ſeinen anfang gewinne. Mein Jahrsfeſt habe<lb/> ich beſchloſſen erſt uͤber ſechs tage zu endigen. Und dan<lb/> ſolt ihr den Landſtaͤnden/ und Reichsfuͤrſten/ als auch<lb/> der gantzen Ritterſchaft/ und dem gantzen Egiptiſchem<lb/> Volke/ mit oͤffendlichen gepraͤngen/ vorgeſtellet werden.<lb/> Unterdeſſen wil ich verſchaffen/ daß gegen die zeit alles<lb/> faͤrtig ſei. Ich wil euch eine ſonderliche Koͤnigliche<lb/> Hofſtat zuordnen. Ich wil haben/ daß ihr auf das<lb/> praͤchtigſte aufziehet. So mus es ſein. Einen ſolchen<lb/> ſtaht muͤſſet ihr fuͤhren: damit mein Volk euch fuͤrchte;<lb/> damit es euch gehorche.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Joſef</hi> bedankte ſich auf das allerdemuͤhtigſte vor die<lb/> ſo gar hohe gnade/ die ihm der Koͤnig anzutuhn belie-<lb/> bete. Er bedankte ſich vor die ſo gar große Koͤnigliche<lb/> vorſorge ſein anſehen und ſeine ehre zu erhoͤben. Auch<lb/> fuͤgte er darbei: daß er dem Koͤnige hierinnen nicht an-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M v</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [185/0209]
vierdes Buch.
viel gelder/ als er zu ſeiner ausruͤſtung/ auch ſonſten
noͤhtig/ aus der Koͤniglichen Schatzkammer zu hoͤben.
Unterdeſſen trug der Koͤnig verlangen den Joſef zu
ſprechen/ ehe die Reichsfuͤrſten ankaͤhmen. Daruͤm
ſchikte er einen ſeiner Kammerherren hin ihm anzudie-
nen/ daß er ſeiner wartete. Joſef gehorchte zur ſtunde.
Straks ging er hin die antwort ſelbſten zu bringen. Der
Koͤnig ſtund eben in der tuͤhre ſeines zimmers/ da er an-
kahm: und zog ihn bei der hand hinein. Sehr freund-
lich ſprach er ihn an. Aus der maßen liebſeelig empfing
er ihn. Nach etlichen gewechſelten grusreden/ fing er
ſtraks wieder an von ſeinen geſtrigen Treumen zu ſpre-
chen. Die deutung lag ihm noch immer im ſinne. Bald
fragte er dieſes/ bald jenes: und Joſef gab ihm auf
alles beſcheid. Unter andern begehrte er zu wiſſen/ wan
die ſieben fruchtbaren Jahre beginnen ſolten? Joſef
gab zur antwort: er vermeinte/ daß ſich das erſte ſchon
begonnen. Nun wohlan! fuhr der Koͤnig fort: ſo muͤſ-
ſen wir dan anſtalt machen/ daß unſer vorhaben mit
dem erſten ſeinen anfang gewinne. Mein Jahrsfeſt habe
ich beſchloſſen erſt uͤber ſechs tage zu endigen. Und dan
ſolt ihr den Landſtaͤnden/ und Reichsfuͤrſten/ als auch
der gantzen Ritterſchaft/ und dem gantzen Egiptiſchem
Volke/ mit oͤffendlichen gepraͤngen/ vorgeſtellet werden.
Unterdeſſen wil ich verſchaffen/ daß gegen die zeit alles
faͤrtig ſei. Ich wil euch eine ſonderliche Koͤnigliche
Hofſtat zuordnen. Ich wil haben/ daß ihr auf das
praͤchtigſte aufziehet. So mus es ſein. Einen ſolchen
ſtaht muͤſſet ihr fuͤhren: damit mein Volk euch fuͤrchte;
damit es euch gehorche.
Joſef bedankte ſich auf das allerdemuͤhtigſte vor die
ſo gar hohe gnade/ die ihm der Koͤnig anzutuhn belie-
bete. Er bedankte ſich vor die ſo gar große Koͤnigliche
vorſorge ſein anſehen und ſeine ehre zu erhoͤben. Auch
fuͤgte er darbei: daß er dem Koͤnige hierinnen nicht an-
oder
M v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/209 |
Zitationshilfe: | Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/209>, abgerufen am 23.07.2024. |