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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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am Mittewoche.
Seufftzer.
Hilff JEsu/ daß dein guter Geist
Doch nimmer von mir scheide/
Er tröste stets/ doch allermeist
Wenn ich viel Trübsal leide/
Bleibt Er in mir/
So kan ich dir
Mein Lebenlang gefallen/
Und auff das Leid
Zur Himmels-Freud/
HErr JEsu/ dir nach wallen/ Amen.
Morgen-Lied.

1. WAch auff/ mein Hertz/ und singe/ dem Schöpf-
fer aller Dinge/ dem Geber aller Güter/ dem
treuen Menschen-Hüter.

2. Heint als die duncklen Schatten mich gantz
umbgeben hatten/ hat Satan mein begehret/ GOtt
aber hats gewehret.

3. Ja/ Vater/ als er suchte/ daß er mich fressen
möchte/ war ich in deinem Schoße/ dein Flügel mich
beschlosse.

4. Du sprachst: mein Kind/ nun liege/ trotz dem/
der dich betriege/ schlaff wohl/ laß dir nicht grauen/
du solt die Sonne schauen.

5. Dein Wort das ist geschehen/ ich kan das Licht
noch sehen: Für Noth bin ich befreyet/ dein Schutz
hat mich verneuet.

6. Du wilst ein Opffer haben/ hier bring ich meine
Gaben/ mein Weyrauch und mein Witter/ sind
mein Gebet und Lieder.

7. Die wirstu nicht verschmehen/ du kanst ins Her-

tze
am Mittewoche.
Seufftzer.
Hilff JEſu/ daß dein guter Geiſt
Doch nimmer von mir ſcheide/
Er troͤſte ſtets/ doch allermeiſt
Wenn ich viel Truͤbſal leide/
Bleibt Er in mir/
So kan ich dir
Mein Lebenlang gefallen/
Und auff das Leid
Zur Himmels-Freud/
HErr JEſu/ dir nach wallen/ Amen.
Morgen-Lied.

1. WAch auff/ mein Hertz/ und ſinge/ dem Schoͤpf-
fer aller Dinge/ dem Geber aller Guͤter/ dem
treuen Menſchen-Huͤter.

2. Heint als die duncklen Schatten mich gantz
umbgeben hatten/ hat Satan mein begehret/ GOtt
aber hats gewehret.

3. Ja/ Vater/ als er ſuchte/ daß er mich freſſen
moͤchte/ war ich in deinem Schoße/ dein Fluͤgel mich
beſchloſſe.

4. Du ſprachſt: mein Kind/ nun liege/ trotz dem/
der dich betriege/ ſchlaff wohl/ laß dir nicht grauen/
du ſolt die Sonne ſchauen.

5. Dein Wort das iſt geſchehen/ ich kan das Licht
noch ſehen: Fuͤr Noth bin ich befreyet/ dein Schutz
hat mich verneuet.

6. Du wilſt ein Opffer haben/ hier bring ich meine
Gaben/ mein Weyrauch und mein Witter/ ſind
mein Gebet und Lieder.

7. Die wirſtu nicht verſchmehen/ du kanſt ins Her-

tze
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[45/0077] am Mittewoche. Seufftzer. Hilff JEſu/ daß dein guter Geiſt Doch nimmer von mir ſcheide/ Er troͤſte ſtets/ doch allermeiſt Wenn ich viel Truͤbſal leide/ Bleibt Er in mir/ So kan ich dir Mein Lebenlang gefallen/ Und auff das Leid Zur Himmels-Freud/ HErr JEſu/ dir nach wallen/ Amen. Morgen-Lied. 1. WAch auff/ mein Hertz/ und ſinge/ dem Schoͤpf- fer aller Dinge/ dem Geber aller Guͤter/ dem treuen Menſchen-Huͤter. 2. Heint als die duncklen Schatten mich gantz umbgeben hatten/ hat Satan mein begehret/ GOtt aber hats gewehret. 3. Ja/ Vater/ als er ſuchte/ daß er mich freſſen moͤchte/ war ich in deinem Schoße/ dein Fluͤgel mich beſchloſſe. 4. Du ſprachſt: mein Kind/ nun liege/ trotz dem/ der dich betriege/ ſchlaff wohl/ laß dir nicht grauen/ du ſolt die Sonne ſchauen. 5. Dein Wort das iſt geſchehen/ ich kan das Licht noch ſehen: Fuͤr Noth bin ich befreyet/ dein Schutz hat mich verneuet. 6. Du wilſt ein Opffer haben/ hier bring ich meine Gaben/ mein Weyrauch und mein Witter/ ſind mein Gebet und Lieder. 7. Die wirſtu nicht verſchmehen/ du kanſt ins Her- tze

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/77>, abgerufen am 21.11.2024.