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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Sterbe-Gesänge.
all menschlich Hülff zerrinnt/ So komm/ O HERR
Christ/ mir behend/ Zu Hülff an meinem letzten End.

Und führ mich aus dem Jammerthal/ Verkürtz mir
auch des Todes Quaal/ Die bösen Geister von mir
treib/ Mit deinem Geist stets bey mir bleib.

Biß sich die Seel vom Leib abwend/ so nim sie HErr
in deine Händ/ Der Leib hab in der Erd sein Ruh/ Biß
sich der Jünast- Tag naht herzu.

Ein frölich Aufferstehung mir verleih/ Am Jüngsten
Gricht mein Fürsprecher sey/ Und meiner Sünd nicht
mehr gedenck/ Aus Gnaden mir das Leben schenck.

Wie du hast zugesaget mir Jn deinem Wort/ das
trau ich dir: Fürwar/ fürwar euch sage ich/ Wer mein
Wort hält und gläubt an mich.

Der wird nicht kommen ins Gericht/ Und den Tod
ewig schmecken nicht/ Und ob er gleich hie zeitlich stirbt/
Mit nichten er drum gar verdirbt.

Sondern ich wil mit starck er Hand/ Jhn reissen aus
des Todes Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/
Da soll er denn mit mir zugleich.

Jn Freuden leben ewiglich/ Darzu hilff uns ja
gnädiglich. Ach HErr vergib all unser Schuld/ Hilff
daß wir warten mit Gedult.

Biß unser Stündlein kömmt herbey/ Auch unser
Glaub stets wacker sey/ Deinm Wort zu trauen festig-
lich/ Biß wir entschlaffen seliglich.

IV.

HErr Jesu Christ/ ich weiß gar wol/ daß ich einmal
muß sterben :/: Wenn aber das geschehen soll/
Und wie ich werd verderben Dem Leibe nach/ das weiß
ich nicht/ Es steht allein in deinm Gericht/ Du siehst
mein letztes Ende.

Und weil ich denn/ als dir bewust/ Zwar durch deins

Gei-
Mm 3

Sterbe-Geſaͤnge.
all menſchlich Huͤlff zerrinnt/ So komm/ O HERR
Chriſt/ mir behend/ Zu Huͤlff an meinem letzten End.

Und fuͤhr mich aus dem Jammerthal/ Verkuͤrtz mir
auch des Todes Quaal/ Die boͤſen Geiſter von mir
treib/ Mit deinem Geiſt ſtets bey mir bleib.

Biß ſich die Seel vom Leib abwend/ ſo nim ſie HErꝛ
in deine Haͤnd/ Der Leib hab in der Erd ſein Ruh/ Biß
ſich der Juͤnaſt- Tag naht herzu.

Ein froͤlich Aufferſtehung mir verleih/ Am Juͤngſten
Gricht mein Fuͤrſprecher ſey/ Und meiner Suͤnd nicht
mehr gedenck/ Aus Gnaden mir das Leben ſchenck.

Wie du haſt zugeſaget mir Jn deinem Wort/ das
trau ich dir: Fuͤrwar/ fuͤrwar euch ſage ich/ Wer mein
Wort haͤlt und glaͤubt an mich.

Der wird nicht kommen ins Gericht/ Und den Tod
ewig ſchmecken nicht/ Und ob er gleich hie zeitlich ſtirbt/
Mit nichten er drum gar verdirbt.

Sondern ich wil mit ſtarck er Hand/ Jhn reiſſen aus
des Todes Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/
Da ſoll er denn mit mir zugleich.

Jn Freuden leben ewiglich/ Darzu hilff uns ja
gnaͤdiglich. Ach HErr vergib all unſer Schuld/ Hilff
daß wir warten mit Gedult.

Biß unſer Stuͤndlein koͤmmt herbey/ Auch unſer
Glaub ſtets wacker ſey/ Deinm Wort zu trauen feſtig-
lich/ Biß wir entſchlaffen ſeliglich.

IV.

HErr Jeſu Chriſt/ ich weiß gar wol/ daß ich einmal
muß ſterben :/: Wenn aber das geſchehen ſoll/
Und wie ich werd verderben Dem Leibe nach/ das weiß
ich nicht/ Es ſteht allein in deinm Gericht/ Du ſiehſt
mein letztes Ende.

Und weil ich denn/ als dir bewuſt/ Zwar durch deins

Gei-
Mm 3
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[181[471]/0595] Sterbe-Geſaͤnge. all menſchlich Huͤlff zerrinnt/ So komm/ O HERR Chriſt/ mir behend/ Zu Huͤlff an meinem letzten End. Und fuͤhr mich aus dem Jammerthal/ Verkuͤrtz mir auch des Todes Quaal/ Die boͤſen Geiſter von mir treib/ Mit deinem Geiſt ſtets bey mir bleib. Biß ſich die Seel vom Leib abwend/ ſo nim ſie HErꝛ in deine Haͤnd/ Der Leib hab in der Erd ſein Ruh/ Biß ſich der Juͤnaſt- Tag naht herzu. Ein froͤlich Aufferſtehung mir verleih/ Am Juͤngſten Gricht mein Fuͤrſprecher ſey/ Und meiner Suͤnd nicht mehr gedenck/ Aus Gnaden mir das Leben ſchenck. Wie du haſt zugeſaget mir Jn deinem Wort/ das trau ich dir: Fuͤrwar/ fuͤrwar euch ſage ich/ Wer mein Wort haͤlt und glaͤubt an mich. Der wird nicht kommen ins Gericht/ Und den Tod ewig ſchmecken nicht/ Und ob er gleich hie zeitlich ſtirbt/ Mit nichten er drum gar verdirbt. Sondern ich wil mit ſtarck er Hand/ Jhn reiſſen aus des Todes Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/ Da ſoll er denn mit mir zugleich. Jn Freuden leben ewiglich/ Darzu hilff uns ja gnaͤdiglich. Ach HErr vergib all unſer Schuld/ Hilff daß wir warten mit Gedult. Biß unſer Stuͤndlein koͤmmt herbey/ Auch unſer Glaub ſtets wacker ſey/ Deinm Wort zu trauen feſtig- lich/ Biß wir entſchlaffen ſeliglich. IV. HErr Jeſu Chriſt/ ich weiß gar wol/ daß ich einmal muß ſterben :/: Wenn aber das geſchehen ſoll/ Und wie ich werd verderben Dem Leibe nach/ das weiß ich nicht/ Es ſteht allein in deinm Gericht/ Du ſiehſt mein letztes Ende. Und weil ich denn/ als dir bewuſt/ Zwar durch deins Gei- Mm 3

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 181[471]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/595>, abgerufen am 21.11.2024.