Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite
und Anfechtung.

Sol ich noch mehr umb deinet willen leiden/ So steh
mir bey mit deiner Hülff zur Seiten. Fein ritterlich/
Beständiglich/ Hilff mir mein Widersacher all be-
streiten.

Daß ich durch deinen Geist mög überwinden/ Und
mich in deinem Haus allzeit laß finden. Zum Preis
und Danck/ Mit Lobgesang/ Mit dir thu ich in Liebe
mich verbinden.

Daß wir in Ewigkeit bleiben beysammen/ Und ich
allzeit deinn auserwählten Namen Preis hertziglich/
Das bitt ich dich/ Durch Jesum Christum unsern
HErren/ Amen.

IX.

AN Wasserflüssen Babylon/ Da sassen wir mit
Schmertzen :/: Als wir gedachten an Zion/ Da
weinten wir von Hertzen; Wir hiengen auf mit schwe-
rem Muth Die Harffen und die Orgeln gut/ An ihre
Bäum der Weiden/ Die drinnen sind in ihrem Land/
Da musten wir viel Schmach und Schand Täglich
von ihnen leiden.

Die uns gefangen hielten lang/ So hart an selben
Orten :/: Begehrten von uns einn Gesang Mit gar
spöttlichen Worten/ Und suchten in der Traurigkeit Einn
frölichn Gsang in unserm Leid/ Ach lieber thu uns sin-
gen/ Einn Lobgesang/ ein Liedlein schon/ Von den Ge-
dichten aus Zion/ Das frölich thut erklingen.

Wie sollen wir in solchem Zwang Und Elend/ itzt
fürhanden :/: Dem HErren singen einn Gesang/ So
gar in frembden Landen: Jerusalem/ vergeß ich dein/
So wolle Gott der Rechten mein Vergessen in meinm
Leben/ Wann ich nicht bleib dein eingedenck/ Mein
Zung sich oben aneheng/ Und bleib am Rachen kleben.

Ja wann ich nicht mit gantzem Fleiß/ Jerusalem/ dich

ehre :/:
und Anfechtung.

Sol ich noch mehr umb deinet willen leiden/ So ſteh
mir bey mit deiner Huͤlff zur Seiten. Fein ritterlich/
Beſtaͤndiglich/ Hilff mir mein Widerſacher all be-
ſtreiten.

Daß ich durch deinen Geiſt moͤg uͤberwinden/ Und
mich in deinem Haus allzeit laß finden. Zum Preis
und Danck/ Mit Lobgeſang/ Mit dir thu ich in Liebe
mich verbinden.

Daß wir in Ewigkeit bleiben beyſammen/ Und ich
allzeit deinn auserwaͤhlten Namen Preis hertziglich/
Das bitt ich dich/ Durch Jeſum Chriſtum unſern
HErren/ Amen.

IX.

AN Waſſerfluͤſſen Babylon/ Da ſaſſen wir mit
Schmertzen :/: Als wir gedachten an Zion/ Da
weinten wir von Hertzen; Wir hiengen auf mit ſchwe-
rem Muth Die Harffen und die Orgeln gut/ An ihre
Baͤum der Weiden/ Die drinnen ſind in ihrem Land/
Da muſten wir viel Schmach und Schand Taͤglich
von ihnen leiden.

Die uns gefangen hielten lang/ So hart an ſelben
Orten :/: Begehrten von uns einn Geſang Mit gar
ſpoͤttlichen Worten/ Und ſuchten in der Traurigkeit Eiñ
froͤlichn Gſang in unſerm Leid/ Ach lieber thu uns ſin-
gen/ Einn Lobgeſang/ ein Liedlein ſchon/ Von den Ge-
dichten aus Zion/ Das froͤlich thut erklingen.

Wie ſollen wir in ſolchem Zwang Und Elend/ itzt
fuͤrhanden :/: Dem HErren ſingen einn Geſang/ So
gar in frembden Landen: Jeruſalem/ vergeß ich dein/
So wolle Gott der Rechten mein Vergeſſen in meinm
Leben/ Wann ich nicht bleib dein eingedenck/ Mein
Zung ſich oben aneheng/ Und bleib am Rachen kleben.

Ja wañ ich nicht mit gantzem Fleiß/ Jeruſalem/ dich

ehre :/:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <pb facs="#f0555" n="141[431]"/>
                <fw place="top" type="header">und Anfechtung.</fw><lb/>
                <p>Sol ich noch mehr umb deinet willen leiden/ So &#x017F;teh<lb/>
mir bey mit deiner Hu&#x0364;lff zur Seiten. Fein ritterlich/<lb/>
Be&#x017F;ta&#x0364;ndiglich/ Hilff mir mein Wider&#x017F;acher all be-<lb/>
&#x017F;treiten.</p><lb/>
                <p>Daß ich durch deinen Gei&#x017F;t mo&#x0364;g u&#x0364;berwinden/ Und<lb/>
mich in deinem Haus allzeit laß finden. Zum Preis<lb/>
und Danck/ Mit Lobge&#x017F;ang/ Mit dir thu ich in Liebe<lb/>
mich verbinden.</p><lb/>
                <p>Daß wir in Ewigkeit bleiben bey&#x017F;ammen/ Und ich<lb/>
allzeit deinn auserwa&#x0364;hlten Namen Preis hertziglich/<lb/>
Das bitt ich dich/ Durch Je&#x017F;um Chri&#x017F;tum un&#x017F;ern<lb/>
HErren/ Amen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="2">
                <head> <hi rendition="#aq">IX.</hi> </head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">A</hi>N Wa&#x017F;&#x017F;erflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Babylon/ Da &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en wir mit<lb/>
Schmertzen :/: Als wir gedachten an Zion/ Da<lb/>
weinten wir von Hertzen; Wir hiengen auf mit &#x017F;chwe-<lb/>
rem Muth Die Harffen und die Orgeln gut/ An ihre<lb/>
Ba&#x0364;um der Weiden/ Die drinnen &#x017F;ind in ihrem Land/<lb/>
Da mu&#x017F;ten wir viel Schmach und Schand Ta&#x0364;glich<lb/>
von ihnen leiden.</p><lb/>
                <p>Die uns gefangen hielten lang/ So hart an &#x017F;elben<lb/>
Orten :/: Begehrten von uns einn Ge&#x017F;ang Mit gar<lb/>
&#x017F;po&#x0364;ttlichen Worten/ Und &#x017F;uchten in der Traurigkeit Eiñ<lb/>
fro&#x0364;lichn G&#x017F;ang in un&#x017F;erm Leid/ Ach lieber thu uns &#x017F;in-<lb/>
gen/ Einn Lobge&#x017F;ang/ ein Liedlein &#x017F;chon/ Von den Ge-<lb/>
dichten aus Zion/ Das fro&#x0364;lich thut erklingen.</p><lb/>
                <p>Wie &#x017F;ollen wir in &#x017F;olchem Zwang Und Elend/ itzt<lb/>
fu&#x0364;rhanden :/: Dem HErren &#x017F;ingen einn Ge&#x017F;ang/ So<lb/>
gar in frembden Landen: Jeru&#x017F;alem/ vergeß ich dein/<lb/>
So wolle Gott der Rechten mein Verge&#x017F;&#x017F;en in meinm<lb/>
Leben/ Wann ich nicht bleib dein eingedenck/ Mein<lb/>
Zung &#x017F;ich oben aneheng/ Und bleib am Rachen kleben.</p><lb/>
                <p>Ja wañ ich nicht mit gantzem Fleiß/ Jeru&#x017F;alem/ dich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ehre :/:</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141[431]/0555] und Anfechtung. Sol ich noch mehr umb deinet willen leiden/ So ſteh mir bey mit deiner Huͤlff zur Seiten. Fein ritterlich/ Beſtaͤndiglich/ Hilff mir mein Widerſacher all be- ſtreiten. Daß ich durch deinen Geiſt moͤg uͤberwinden/ Und mich in deinem Haus allzeit laß finden. Zum Preis und Danck/ Mit Lobgeſang/ Mit dir thu ich in Liebe mich verbinden. Daß wir in Ewigkeit bleiben beyſammen/ Und ich allzeit deinn auserwaͤhlten Namen Preis hertziglich/ Das bitt ich dich/ Durch Jeſum Chriſtum unſern HErren/ Amen. IX. AN Waſſerfluͤſſen Babylon/ Da ſaſſen wir mit Schmertzen :/: Als wir gedachten an Zion/ Da weinten wir von Hertzen; Wir hiengen auf mit ſchwe- rem Muth Die Harffen und die Orgeln gut/ An ihre Baͤum der Weiden/ Die drinnen ſind in ihrem Land/ Da muſten wir viel Schmach und Schand Taͤglich von ihnen leiden. Die uns gefangen hielten lang/ So hart an ſelben Orten :/: Begehrten von uns einn Geſang Mit gar ſpoͤttlichen Worten/ Und ſuchten in der Traurigkeit Eiñ froͤlichn Gſang in unſerm Leid/ Ach lieber thu uns ſin- gen/ Einn Lobgeſang/ ein Liedlein ſchon/ Von den Ge- dichten aus Zion/ Das froͤlich thut erklingen. Wie ſollen wir in ſolchem Zwang Und Elend/ itzt fuͤrhanden :/: Dem HErren ſingen einn Geſang/ So gar in frembden Landen: Jeruſalem/ vergeß ich dein/ So wolle Gott der Rechten mein Vergeſſen in meinm Leben/ Wann ich nicht bleib dein eingedenck/ Mein Zung ſich oben aneheng/ Und bleib am Rachen kleben. Ja wañ ich nicht mit gantzem Fleiß/ Jeruſalem/ dich ehre :/:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/555
Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 141[431]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/555>, abgerufen am 23.11.2024.