Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 96. Frag/ des 4. Hundert. 4. Der Nebel Gestanck komt her aus böser rinden/ H h
Die 96. Frag/ des 4. Hundert. 4. Der Nebel Geſtanck komt her aus boͤſer rinden/ H h
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Die 96. Frag/ des 4. Hundert.
4. Der Nebel Geſtanck komt her aus boͤſer
Vermiſchung der drucknen/ mit den feuchten/
und kalten Daͤmpfen: hergegen ein ieder guter
Geruch/ aus rechter Vermiſchung des druck-
nen mit dem feuchten/ entſtehet/ als wie an den
Rauchzeltlein/ am friſchen Fleiſch/ und anderm
mehr/ zu erſehen/ daß ſo lang die Druͤkne/ mit der
Feuchte/ in gewißer Proportion vermiſcht blei-
bet/ ſo lang auch ein gueter Geruch empfangen
wird; aber ſo bald ſolche Vermiſchung ſich aͤn-
dert/ ſo entſtehet auch gleich ein uͤbler Geruch.
Dieweil dann bey dem Nebel keine rechte vermi-
ſchung iſt/ ſondern die Feuchte/ der Druͤkne/ voꝛ-
gehet/ ſo ſtinckt Er daher nothwendig/ und ver-
derbt den gantzen Luft/ und wann die Menſchen
ſolchen an ſich ziehen/ ſo verurſachet Er vilerley
Kranckheiten im Menſchlichen Leib. Darwider
wird eben das/ was wider den boͤſen Lufft/ ge-
braucht. Einer beſchreibet/ und lobet fuͤr edel/
nachfolgendes Lebenswaßer: Nimm Garben-
kraut/ und Blumen 8. Lot/ Venushaar/ Schar-
lachwurtzel/ Brakendiſtel wurtzel/ Fenchelwur-
tzel/ Peterlinwurtzel/ Spargenwurtzel/ Endivien-
wurtzel/ iedes 6. Lot/ zerſchneid dieſe ſtuͤcke klein/
und ſtoße ſie groblecht/ thus alle in ein Kolben-
Glas/ ſchuͤtt daruͤber ein guten gebranten Wein/
daß er 2. Zwerchfinger daruͤber gehe/ darnach
diſtillirs ſaͤnftiglich in Balneo Mariæ ab: nimm
darnach weiter Roͤmiſchen Kuͤmmel/ Zimmet-
rinden/
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