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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 5. Frag/ des 4. Hundert.
wolle lieber an seinen Güettern/ als am gueten
Nahmen/ schaden leyden. Dann es leuchtet an
einem Fürsten die Aufrichtigkeit also herfür/ daß/
ohne dieselbe/ alle der König/ und Fürsten/ Tu-
genden unscheinbarer werden; hergegen von sol-
cher alle/ gleich wie von der Sonnen/ alle Stern ihr
Liecht bekommen. Siehe Joh. Gerard. deca 3. qu.
polit.
2.

Was das Ander anbetrifft/ ob namlich ein
Fürst den Underthanen/ ohne erstattung des
Werths/ ihre Güetter nehmen/ oder das erlangte
Recht denselben entziehen möge? antwortet be-
sagter Kubachius, daß Er solches/ ohne rechtmäs-
sige Ursach/ nicht thun könne. Dann/ schreibt Er
abermals/ was wider das Göttliche/ Natürliche/
und der Völcker Recht/ denen allen ein Fürst un-
derworffen/ lauffe/ das könne Er nicht thun. Nun
aber den Underthanen ihre Güetter entziehen/
seye wider das Göttliche Gesatz/ im 1. Buch der
Könige am 21. item/ wider das Natürliche/ in
deme Niemand etwas unbilliches anzuthun/ und
Einer/ mit des Andern Schaden sich nicht berei-
chern solle/ l. 14 ff. de condict. indebiti, l. 206. de
Reg. Iur.
Jtem/ wider der Völcker Recht/ dar-
durch die Beherrschungen der Güetter/ oder Do-
minia rerum,
eingeführet worden/ l. 5. ff. de Iust.
& Iure.
Davon auch sonsten klare Text verhan-
den/ in tit. Cod. si contra jus, vel utilit. publ. l. 3.
l. 7. C. de precib. Imp. offerend.
Sihe Senecam

lib.

Die 5. Frag/ des 4. Hundert.
wolle lieber an ſeinen Guͤettern/ als am gueten
Nahmen/ ſchaden leyden. Dann es leuchtet an
einem Fuͤrſten die Aufrichtigkeit alſo herfuͤr/ daß/
ohne dieſelbe/ alle der Koͤnig/ und Fuͤrſten/ Tu-
genden unſcheinbarer werden; hergegen von ſol-
cher alle/ gleich wie von der Sonnen/ alle Stern ihr
Liecht bekommen. Siehe Joh. Gerard. deca 3. qu.
polit.
2.

Was das Ander anbetrifft/ ob namlich ein
Fuͤrſt den Underthanen/ ohne erſtattung des
Werths/ ihre Guͤetter nehmen/ oder das erlangte
Recht denſelben entziehen moͤge? antwortet be-
ſagter Kubachius, daß Er ſolches/ ohne rechtmaͤſ-
ſige Urſach/ nicht thun koͤnne. Dann/ ſchreibt Er
abermals/ was wider das Goͤttliche/ Natuͤrliche/
und der Voͤlcker Recht/ denen allen ein Fuͤrſt un-
derworffen/ lauffe/ das koͤnne Er nicht thun. Nun
aber den Underthanen ihre Guͤetter entziehen/
ſeye wider das Goͤttliche Geſatz/ im 1. Buch der
Koͤnige am 21. item/ wider das Natuͤrliche/ in
deme Niemand etwas unbilliches anzuthun/ und
Einer/ mit des Andern Schaden ſich nicht berei-
chern ſolle/ l. 14 ff. de condict. indebiti, l. 206. de
Reg. Iur.
Jtem/ wider der Voͤlcker Recht/ dar-
durch die Beherꝛſchungen der Guͤetter/ oder Do-
minia rerum,
eingefuͤhret worden/ l. 5. ff. de Iuſt.
& Iure.
Davon auch ſonſten klare Text verhan-
den/ in tit. Cod. ſi contra jus, vel utilit. publ. l. 3.
l. 7. C. de precib. Imp. offerend.
Sihe Senecam

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[26/0050] Die 5. Frag/ des 4. Hundert. wolle lieber an ſeinen Guͤettern/ als am gueten Nahmen/ ſchaden leyden. Dann es leuchtet an einem Fuͤrſten die Aufrichtigkeit alſo herfuͤr/ daß/ ohne dieſelbe/ alle der Koͤnig/ und Fuͤrſten/ Tu- genden unſcheinbarer werden; hergegen von ſol- cher alle/ gleich wie von der Sonnen/ alle Stern ihr Liecht bekommen. Siehe Joh. Gerard. deca 3. qu. polit. 2. Was das Ander anbetrifft/ ob namlich ein Fuͤrſt den Underthanen/ ohne erſtattung des Werths/ ihre Guͤetter nehmen/ oder das erlangte Recht denſelben entziehen moͤge? antwortet be- ſagter Kubachius, daß Er ſolches/ ohne rechtmaͤſ- ſige Urſach/ nicht thun koͤnne. Dann/ ſchreibt Er abermals/ was wider das Goͤttliche/ Natuͤrliche/ und der Voͤlcker Recht/ denen allen ein Fuͤrſt un- derworffen/ lauffe/ das koͤnne Er nicht thun. Nun aber den Underthanen ihre Guͤetter entziehen/ ſeye wider das Goͤttliche Geſatz/ im 1. Buch der Koͤnige am 21. item/ wider das Natuͤrliche/ in deme Niemand etwas unbilliches anzuthun/ und Einer/ mit des Andern Schaden ſich nicht berei- chern ſolle/ l. 14 ff. de condict. indebiti, l. 206. de Reg. Iur. Jtem/ wider der Voͤlcker Recht/ dar- durch die Beherꝛſchungen der Guͤetter/ oder Do- minia rerum, eingefuͤhret worden/ l. 5. ff. de Iuſt. & Iure. Davon auch ſonſten klare Text verhan- den/ in tit. Cod. ſi contra jus, vel utilit. publ. l. 3. l. 7. C. de precib. Imp. offerend. Sihe Senecam lib.

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/50>, abgerufen am 24.11.2024.