Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 92. Frag/ des 4. Hundert. Betreffend das Andere/ so möchte gezweifelt Die
Die 92. Frag/ des 4. Hundert. Betreffend das Andere/ ſo moͤchte gezweifelt Die
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Die 92. Frag/ des 4. Hundert.
Betreffend das Andere/ ſo moͤchte gezweifelt
werden/ ob die Zaͤhne Beine weren/ dieweil/ wie
hie oben erwieſen/ die Beine unempfindlich/ die
Zaͤhne aber empfindlich ſeyn/ und in denſelben
ſehr große Schmertzen entſtehen. Daß aber die
Zaͤhne Beine ſeyen/ daß erweiſet beedes ihr Na-
tur/ und das eußliche Anſehen. Daher/ damit
dem beſagten Zweifel begegnet werde/ man wißen
mueß/ daß die Empfindlicheit nicht von der We-
ſenheit der Beiner/ ſondern nur eine von außen
darzue kommendes Ding/ ſeye/ welches/ es ſeye
gleich da/ oder nicht/ doch die Weſenheit der Bei-
ne nicht aͤndert. Zum andern iſt/ aus Scaligero,
exercit. 291. ſect. 2. zu mercken/ daß die Zaͤhne
nicht empfinden fuͤr ſich ſelbſt/ ſondern in Anſe-
hung der Nerven/ ſo in die Zaͤhn-Wurtzeln ge-
hen; daher auch der Theil der Zaͤhn/ ſo innerhalb
des Zahnfleiſches iſt/ empfindet/ der ander aber/
ſo außer deßelben/ nit/ man ſchneide gleich/ oder
brenne daſelbſten: Wiewol diſer/ des Scaligers/
Mainung ſcheinet die Erfahrung zuwider ſeyn/
in dem wir ſehen/ daß auch der Theil von den
Zaͤhnen/ ſo außer des Fleiſches iſt/ von den her-
ben/ und ſauern Speiſen/ ſtumpf/ und gleichſam
zerſchlagen wird; welches dann ohne Em-
pfindlicheit nicht gaͤntzlich zugehen
kan.
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