Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 82. Frag/ des 4. Hundert. laßen/ den Beständer/ aus seinem Hauß zu trei-ben/ ehe das Ziel/ oder termin der Beständnus/ auß ist/ wann gleich dem Jnstrument ihn nicht auszutreiben/ einverleibt/ und solches mit einem Eyde bekräftigt ist. 1. Wenn der Beständer auff die bestimte Zeit den Zinß nit entrichtet. 2. oder der Leiher des Hauß zur aignen Wohnung/ aus unversehenen Ursachen/ selbst bedarff. 3. Oder daß Er um nothwendigen Bauens wegen/ den Beständer länger nicht haben kan. 4. oder aber der Beständer/ oder Conductor, das Hauß nicht zu dem/ darzu Er es bestanden/ (als darinn ei- nen saubern Keller zum Getranck/ Obst &c/ son- dern zur Unlust/ den Schweinen &c/ zu Nach- theil/ und Schaden des Locatoris, oder Verlei- hers) gebrauchte. Zu disen komt das 5. wann ein Verleiher/ das Hauß verkaufft/ und den Be- standmann der Käuffer nicht begert in denselben zu laßen; so mueß/ nach etlicher Orten Ge- brauch/ innerhalb vier Wochen/ derselbe das Hauß raumen. Hieher gehört auch der Contractus Emphyteu- sen/ D d iij
Die 82. Frag/ des 4. Hundert. laßen/ den Beſtaͤnder/ aus ſeinem Hauß zu trei-ben/ ehe das Ziel/ oder termin der Beſtaͤndnus/ auß iſt/ wann gleich dem Jnſtrument ihn nicht auszutreiben/ einverleibt/ und ſolches mit einem Eyde bekraͤftigt iſt. 1. Wenn der Beſtaͤnder auff die beſtimte Zeit den Zinß nit entrichtet. 2. oder der Leiher des Hauß zur aignen Wohnung/ aus unverſehenen Urſachen/ ſelbſt bedarff. 3. Oder daß Er um nothwendigen Bauens wegen/ den Beſtaͤnder laͤnger nicht haben kan. 4. oder aber der Beſtaͤnder/ oder Conductor, das Hauß nicht zu dem/ darzu Er es beſtanden/ (als darinn ei- nen ſaubern Keller zum Getranck/ Obſt &c/ ſon- dern zur Unluſt/ den Schweinen &c/ zu Nach- theil/ und Schaden des Locatoris, oder Verlei- hers) gebrauchte. Zu diſen komt das 5. wann ein Verleiher/ das Hauß verkaufft/ und den Be- ſtandmann der Kaͤuffer nicht begert in denſelben zu laßen; ſo mueß/ nach etlicher Orten Ge- brauch/ innerhalb vier Wochen/ derſelbe das Hauß raumen. Hieher gehoͤrt auch der Contractus Emphyteu- ſen/ D d iij
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Die 82. Frag/ des 4. Hundert.
laßen/ den Beſtaͤnder/ aus ſeinem Hauß zu trei-
ben/ ehe das Ziel/ oder termin der Beſtaͤndnus/
auß iſt/ wann gleich dem Jnſtrument ihn nicht
auszutreiben/ einverleibt/ und ſolches mit einem
Eyde bekraͤftigt iſt. 1. Wenn der Beſtaͤnder auff
die beſtimte Zeit den Zinß nit entrichtet. 2. oder
der Leiher des Hauß zur aignen Wohnung/ aus
unverſehenen Urſachen/ ſelbſt bedarff. 3. Oder
daß Er um nothwendigen Bauens wegen/ den
Beſtaͤnder laͤnger nicht haben kan. 4. oder aber
der Beſtaͤnder/ oder Conductor, das Hauß nicht
zu dem/ darzu Er es beſtanden/ (als darinn ei-
nen ſaubern Keller zum Getranck/ Obſt &c/ ſon-
dern zur Unluſt/ den Schweinen &c/ zu Nach-
theil/ und Schaden des Locatoris, oder Verlei-
hers) gebrauchte. Zu diſen komt das 5. wann ein
Verleiher/ das Hauß verkaufft/ und den Be-
ſtandmann der Kaͤuffer nicht begert in denſelben
zu laßen; ſo mueß/ nach etlicher Orten Ge-
brauch/ innerhalb vier Wochen/ derſelbe das
Hauß raumen.
Hieher gehoͤrt auch der Contractus Emphyteu-
ticus, oder von Erbbeſtaͤndnußen. Es iſt aber
Emphyteuſis, oder Erbbeſtandnus/ eines ligenden
Guts ohnwiderruffliche Heinleihung auff Er-
ben/ zu Erben/ mit Vorbehalt des Eigentums/
und daß der Beſtaͤnder alle Jahr ein gewiße
Pfacht/ oder Pocht/ oder Pacht/ oder Zinß/ da-
von ausrichten/ auch das Gelt in Bau/ und We-
ſen/
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