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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 77. Frag/ des 4. Hundert.
len: wiewol in etlichen Fällen auch solche Schan-
ckung zugelaßen wird; als wann ein Ehegemächt/
durch die Vergabung/ nicht ärmer worden; sol-
ches zuthun im Heuratsbrieff zugelaßen wird;
der eine Theil solche Schanckung/ in Lebenszeit/
nicht widerruffet; wann nicht nur der Mann/
sondern auch hergegen das Weib Jhme was
schencket/ und zwar zu einer Zeit: item/ was vor
der Hochzeit geschenckt worden: item/ wann sich
das schenckende Ehegemächt/ der Widerruffung
(es were dann wegen Undanckbarkeit) mit einem
Eyd verziehen hette: oder/ wann es geschihet den
Ehegatten höher zu bringen; oder aus seiner
Noth/ Gefängnus &c, zu erledigen: oder ein
Alter, und unedler/ seinem Jungen/ und edelge-
bornen Weib/ etwas schencket. Fürs 2. mag ein
Vatter einem/ oder mehr Kindern die Er noch in
seinem Gewalt hat/ nicht also schencken/ daß sol-
che Schanckung/ durch den Vatter selbst/ in sei-
nem Leben/ oder die andere Geschwistrigt/ nicht
könte widerruffen werden. Dann solche Schan-
ckung von Rechtswegen nicht gültig ist; es ge-
schehe dann dieselbe zu vergeltung getreuer Dien-
ste; oder/ wann die Kinder noch vor absterben des
Vatters/ nach der Schanckung/ des vätterli-
chen Gewalts entlaßen worden: Jtem/ wann ein
Vatter seinem Kind etwas/ so under 500. Gül-
den ist/ schenckte/ und solches dem Kind in seinen
Würcklichen Besitz/ Gewalt/ und Genieß/ gebe/

auch

Die 77. Frag/ des 4. Hundert.
len: wiewol in etlichen Faͤllen auch ſolche Schan-
ckung zugelaßen wird; als wann ein Ehegemaͤcht/
durch die Vergabung/ nicht aͤrmer worden; ſol-
ches zuthun im Heuratsbrieff zugelaßen wird;
der eine Theil ſolche Schanckung/ in Lebenszeit/
nicht widerruffet; wann nicht nur der Mann/
ſondern auch hergegen das Weib Jhme was
ſchencket/ und zwar zu einer Zeit: item/ was vor
der Hochzeit geſchenckt worden: item/ wann ſich
das ſchenckende Ehegemaͤcht/ der Widerꝛuffung
(es were dann wegen Undanckbarkeit) mit einem
Eyd verziehen hette: oder/ wann es geſchihet den
Ehegatten hoͤher zu bringen; oder aus ſeiner
Noth/ Gefaͤngnus &c, zu erledigen: oder ein
Alter, und unedler/ ſeinem Jungen/ und edelge-
bornen Weib/ etwas ſchencket. Fuͤrs 2. mag ein
Vatter einem/ oder mehr Kindern die Er noch in
ſeinem Gewalt hat/ nicht alſo ſchencken/ daß ſol-
che Schanckung/ durch den Vatter ſelbſt/ in ſei-
nem Leben/ oder die andere Geſchwiſtrigt/ nicht
koͤnte widerruffen werden. Dann ſolche Schan-
ckung von Rechtswegen nicht guͤltig iſt; es ge-
ſchehe dann dieſelbe zu vergeltung getreuer Dien-
ſte; oder/ wann die Kinder noch vor abſterben des
Vatters/ nach der Schanckung/ des vaͤtterli-
chen Gewalts entlaßen worden: Jtem/ wann ein
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[395/0419] Die 77. Frag/ des 4. Hundert. len: wiewol in etlichen Faͤllen auch ſolche Schan- ckung zugelaßen wird; als wann ein Ehegemaͤcht/ durch die Vergabung/ nicht aͤrmer worden; ſol- ches zuthun im Heuratsbrieff zugelaßen wird; der eine Theil ſolche Schanckung/ in Lebenszeit/ nicht widerruffet; wann nicht nur der Mann/ ſondern auch hergegen das Weib Jhme was ſchencket/ und zwar zu einer Zeit: item/ was vor der Hochzeit geſchenckt worden: item/ wann ſich das ſchenckende Ehegemaͤcht/ der Widerꝛuffung (es were dann wegen Undanckbarkeit) mit einem Eyd verziehen hette: oder/ wann es geſchihet den Ehegatten hoͤher zu bringen; oder aus ſeiner Noth/ Gefaͤngnus &c, zu erledigen: oder ein Alter, und unedler/ ſeinem Jungen/ und edelge- bornen Weib/ etwas ſchencket. Fuͤrs 2. mag ein Vatter einem/ oder mehr Kindern die Er noch in ſeinem Gewalt hat/ nicht alſo ſchencken/ daß ſol- che Schanckung/ durch den Vatter ſelbſt/ in ſei- nem Leben/ oder die andere Geſchwiſtrigt/ nicht koͤnte widerruffen werden. Dann ſolche Schan- ckung von Rechtswegen nicht guͤltig iſt; es ge- ſchehe dann dieſelbe zu vergeltung getreuer Dien- ſte; oder/ wann die Kinder noch vor abſterben des Vatters/ nach der Schanckung/ des vaͤtterli- chen Gewalts entlaßen worden: Jtem/ wann ein Vatter ſeinem Kind etwas/ ſo under 500. Guͤl- den iſt/ ſchenckte/ und ſolches dem Kind in ſeinen Wuͤrcklichen Beſitz/ Gewalt/ und Genieß/ gebe/ auch

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/419>, abgerufen am 27.11.2024.