Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 63. Frag/ des 4. Hundert. tec werden. 3. die Erbarkeit. 4. die Zierde. Wiedann deren hin/ und wider/ in Heyl. Schrifft/ ge- dacht wird. Es seyn aber/ neben diesen zueläßigen/ auch Der Grund/ aus welchem von der Kleidung und
Die 63. Frag/ des 4. Hundert. tec werden. 3. die Erbarkeit. 4. die Zierde. Wiedann deren hin/ und wider/ in Heyl. Schrifft/ ge- dacht wird. Es ſeyn aber/ neben dieſen zuelaͤßigen/ auch Der Grund/ aus welchem von der Kleidung und
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Die 63. Frag/ des 4. Hundert.
tec werden. 3. die Erbarkeit. 4. die Zierde. Wie
dann deren hin/ und wider/ in Heyl. Schrifft/ ge-
dacht wird.
Es ſeyn aber/ neben dieſen zuelaͤßigen/ auch
unzulaͤßige Urſachen/ als 1. wenn ſich Jemand
kleidet/ ſeinen Hoffart mit den Kleidern zu trei-
ben. 2. Üppigkeit zu uͤben/ wann man ſich namlich
unzimlicher leichtfertiger Kleider befleißet. 3.
mutwillige Neuerung in der Kleider-Tracht ein-
zufuͤhren. Sihe den Propheten Eſaiam Cap. 3.
v. 16. und S. Paulum 1. Timoth. 2. v. 9. Einer-
ley Kleidung mag von Einem/ ohne Suͤnd/ in
Demut/ und/ von Einem Andern/ in Hoffart/
und alſo mit Suͤnde/ getragen werden.
Der Grund/ aus welchem von der Kleidung
mueß geurtheilet werden/ iſt der/ daß man ſehe/
ob eine Kleidung dem Leib noͤthig/ oder den Gli-
dern/ zum taͤglichen Gebrauch/ bequem/ oder er-
bar/ fein/ und zierlich anſtehe. Jn deßen Betrach-
tung alte gebraͤuchliche Kleider-Tracht abſchaf-
fen/ und neuer Art ſich befleißigen/ an/ und fuͤr
ſich ſelbſt/ nicht unrecht/ und Suͤnde/ aber aus
Hoffart/ oder uͤppigkeit/ oder Luſt der Neuerung/
fremde außlaͤndiſche Manier einfuͤhren/ un-
recht/ und eine boͤſe Ahnung iſt; wie es dann
Teutſchland wol erfahren/ was auff ſolche frem-
de Kleidung/ und Sitten/ erfolget. Jns gemein
ſoll es heißen/ Laͤndlich/ ſittlich; und ſich darwi-
der Niemand mit fremder Manier vergreiffen;
und
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