Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 57. Frag/ des 4. Hundert. zuaigne/ und gebe/ und wolle/ daß alles nach derSchrifft examinirt/ oder erforschet werde; in dem Er also darzue sezt: Man mueß alles Wort/ oder Sach/ bestättigen mit dem Zeugnus der H. Schrifft/ zur Gewißheit zwar/ und Vol- kommenheit der Frommen/ zu schamrotma- chung aber der Bösen: Und wie seine Wort/ beym D. VVolfg. Frant Zio disp. 3. ex Deuter. th. 139. ferner lauten. Der auch th. 140. sagt/ man könne/ über das/ nicht läugnen/ daß Apostolische Traditiones, so in einer einigen Sach/ offt wider einander seyn/ herfür gebracht werden/ als wie Petri, und Pauli, von haltung der Ostern am Sontag/ post lunam decimam quartam; des Apostels Iohannis, und Philippi, eben von Bege- hung des Oster-Fests ad decimam quartam lu- nam. Und gibt Er deßwegen th. 141. dise Re- gel/ daß ein iedes ungeschribnes Wort/ oder Tra- dition, welches Autoris nahm auch dieselbe haben mag/ nach der Bibel müeße betrachtet werden; und wann Sie mit dem geschribnen Wort Got- tes nicht übereinkommet/ gäntzlich/ als ein Uns fürgehaltener Betrug/ hinweggeworffen/ und verflucht werden. Dann es keines wegs gesche- hen kan/ daß die Apostel/ aus einerley Geist/ ein anders geschriben/ und einanders zu halten mündlich solten verfast haben; wann dises lezte- re/ mit dem beschribnen nicht übereinstimmen sol- te. Christus sagt Johannis am 18. vers. 20. Er T v
Die 57. Frag/ des 4. Hundert. zuaigne/ und gebe/ und wolle/ daß alles nach derSchrifft examinirt/ oder erforſchet werde; in dem Er alſo darzue ſezt: Man mueß alles Wort/ oder Sach/ beſtaͤttigen mit dem Zeugnus der H. Schrifft/ zur Gewißheit zwar/ und Vol- kommenheit der Frommen/ zu ſchamrotma- chung aber der Boͤſen: Und wie ſeine Wort/ beym D. VVolfg. Frant Zio diſp. 3. ex Deuter. th. 139. ferner lauten. Der auch th. 140. ſagt/ man koͤnne/ uͤber das/ nicht laͤugnen/ daß Apoſtoliſche Traditiones, ſo in einer einigen Sach/ offt wider einander ſeyn/ herfuͤr gebracht werden/ als wie Petri, und Pauli, von haltung der Oſtern am Sontag/ poſt lunam decimam quartam; des Apoſtels Iohannis, und Philippi, eben von Bege- hung des Oſter-Feſts ad decimam quartam lu- nam. Und gibt Er deßwegen th. 141. diſe Re- gel/ daß ein iedes ungeſchribnes Wort/ oder Tra- dition, welches Autoris nahm auch dieſelbe haben mag/ nach der Bibel muͤeße betrachtet werden; und wann Sie mit dem geſchribnen Wort Got- tes nicht uͤbereinkommet/ gaͤntzlich/ als ein Uns fuͤrgehaltener Betrug/ hinweggeworffen/ und verflucht werden. Dann es keines wegs geſche- hen kan/ daß die Apoſtel/ aus einerley Geiſt/ ein anders geſchriben/ und einanders zu halten muͤndlich ſolten verfaſt haben; wann diſes lezte- re/ mit dem beſchribnen nicht uͤbereinſtimmen ſol- te. Chriſtus ſagt Johannis am 18. verſ. 20. Er T v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0321" n="297"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 57. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/> zuaigne/ und gebe/ und wolle/ daß alles nach der<lb/> Schrifft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">examini</hi></hi>rt/ oder erforſchet werde; in<lb/> dem Er alſo darzue ſezt: Man mueß alles<lb/> Wort/ oder Sach/ beſtaͤttigen mit dem Zeugnus<lb/> der H. Schrifft/ zur Gewißheit zwar/ und Vol-<lb/> kommenheit der Frommen/ zu ſchamrotma-<lb/> chung aber der Boͤſen: Und wie ſeine Wort/<lb/> beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. VVolfg. Frant Zio diſp. 3. ex Deuter. th.</hi></hi><lb/> 139. ferner lauten. Der auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">th.</hi></hi> 140. ſagt/ man<lb/> koͤnne/ uͤber das/ nicht laͤugnen/ daß Apoſtoliſche<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Traditiones,</hi></hi> ſo in einer einigen Sach/ offt wider<lb/> einander ſeyn/ herfuͤr gebracht werden/ als wie<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Petri,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pauli,</hi></hi> von haltung der Oſtern am<lb/> Sontag/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">poſt lunam decimam quartam;</hi></hi> des<lb/> Apoſtels <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iohannis,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philippi,</hi></hi> eben von Bege-<lb/> hung des Oſter-Feſts <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ad decimam quartam lu-<lb/> nam.</hi></hi> Und gibt Er deßwegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">th.</hi></hi> 141. diſe Re-<lb/> gel/ daß ein iedes ungeſchribnes Wort/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tra-<lb/> dition,</hi></hi> welches <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Autoris</hi></hi> nahm auch dieſelbe haben<lb/> mag/ nach der Bibel muͤeße betrachtet werden;<lb/> und wann Sie mit dem geſchribnen Wort Got-<lb/> tes nicht uͤbereinkommet/ gaͤntzlich/ als ein Uns<lb/> fuͤrgehaltener Betrug/ hinweggeworffen/ und<lb/> verflucht werden. Dann es keines wegs geſche-<lb/> hen kan/ daß die Apoſtel/ aus einerley Geiſt/ ein<lb/> anders geſchriben/ und einanders zu halten<lb/> muͤndlich ſolten verfaſt haben; wann diſes lezte-<lb/> re/ mit dem beſchribnen nicht uͤbereinſtimmen ſol-<lb/> te. Chriſtus ſagt Johannis am 18. verſ. 20.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T v</fw><fw place="bottom" type="catch">Er</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [297/0321]
Die 57. Frag/ des 4. Hundert.
zuaigne/ und gebe/ und wolle/ daß alles nach der
Schrifft examinirt/ oder erforſchet werde; in
dem Er alſo darzue ſezt: Man mueß alles
Wort/ oder Sach/ beſtaͤttigen mit dem Zeugnus
der H. Schrifft/ zur Gewißheit zwar/ und Vol-
kommenheit der Frommen/ zu ſchamrotma-
chung aber der Boͤſen: Und wie ſeine Wort/
beym D. VVolfg. Frant Zio diſp. 3. ex Deuter. th.
139. ferner lauten. Der auch th. 140. ſagt/ man
koͤnne/ uͤber das/ nicht laͤugnen/ daß Apoſtoliſche
Traditiones, ſo in einer einigen Sach/ offt wider
einander ſeyn/ herfuͤr gebracht werden/ als wie
Petri, und Pauli, von haltung der Oſtern am
Sontag/ poſt lunam decimam quartam; des
Apoſtels Iohannis, und Philippi, eben von Bege-
hung des Oſter-Feſts ad decimam quartam lu-
nam. Und gibt Er deßwegen th. 141. diſe Re-
gel/ daß ein iedes ungeſchribnes Wort/ oder Tra-
dition, welches Autoris nahm auch dieſelbe haben
mag/ nach der Bibel muͤeße betrachtet werden;
und wann Sie mit dem geſchribnen Wort Got-
tes nicht uͤbereinkommet/ gaͤntzlich/ als ein Uns
fuͤrgehaltener Betrug/ hinweggeworffen/ und
verflucht werden. Dann es keines wegs geſche-
hen kan/ daß die Apoſtel/ aus einerley Geiſt/ ein
anders geſchriben/ und einanders zu halten
muͤndlich ſolten verfaſt haben; wann diſes lezte-
re/ mit dem beſchribnen nicht uͤbereinſtimmen ſol-
te. Chriſtus ſagt Johannis am 18. verſ. 20.
Er
T v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |