Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 47. Frag/ des 4. Hundert. seyn/ und hat so starck in die Köchin gesezt/ bißSie den Verlauff bekennet hat. Er/ der Autor/ hat noch ein Lächerlichs Exempel/ von des Kö- nig Heinrichs/ des Achten in Engelland Papa- gey/ welcher in die Tems gefallen/ der Leute Stimm/ oder Rede/ gelehrnet/ und ein Schifflein auch für 20. Pfund begehrt. Als Er nun dem König/ vom Schiffer/ gebracht worden/ und derselbe den gedingten Lohn begehrte/ solcher aber den König zu hoch dunckte/ und den Papagey deßwegen fragte; antwortete der/ gebet diesem Schelmen einen Pfenning. Disem Papagey war es zu guet zu halten/ weil Er nichts von dem wuste/ daß ein Arbeiter seines Lohns werth/ und derselbe ihm/ ohne Sünde/ nicht zu verhalten seye/ Luca 10. v. 7. im 3. Buch Mosis am 19. v. 13. Jere- miae c. 22. v. 13. Dann alhie die Regel des Isi- dori (wann du etwas böses verheißen/ so halts nicht; und ändere dein schändliches Gelübd) nicht golten hat. P. Georgius Rauw/ im abge- fertigten Herold/ aus der andern Welt etc. cap. 11. n. 9. p. 301. erzehlet aus des Petri Sanchez Buch von dem Reich GOttes/ von einem Papagey/ der gelehrt worden zu sagen/ heyliger Thoma bitt für uns. Als nun ein Geyer denselben hinweg genommen/ Er aber die besagte Wort geschrien; da seye der Geyer todt auff die Erden gefallen/ und der Papagey ohnverlezet davon kommen. Jm 8. Cap. erweiset obgedachter Bouifacius aus
Die 47. Frag/ des 4. Hundert. ſeyn/ und hat ſo ſtarck in die Koͤchin geſezt/ bißSie den Verlauff bekennet hat. Er/ der Autor/ hat noch ein Laͤcherlichs Exempel/ von des Koͤ- nig Heinrichs/ des Achten in Engelland Papa- gey/ welcher in die Tems gefallen/ der Leute Stim̃/ oder Rede/ gelehrnet/ und ein Schifflein auch fuͤꝛ 20. Pfund begehrt. Als Er nun dem Koͤnig/ vom Schiffer/ gebracht worden/ und derſelbe den gedingten Lohn begehrte/ ſolcher aber den Koͤnig zu hoch dunckte/ und den Papagey deßwegen fragte; antwortete der/ gebet dieſem Schelmen einen Pfenning. Diſem Papagey war es zu guet zu halten/ weil Er nichts von dem wuſte/ daß ein Arbeiter ſeines Lohns werth/ und derſelbe ihm/ ohne Suͤnde/ nicht zu verhalten ſeye/ Luca 10. v. 7. im 3. Buch Moſis am 19. v. 13. Jere- miæ c. 22. v. 13. Dann alhie die Regel des Iſi- dori (wann du etwas boͤſes verheißen/ ſo halts nicht; und aͤndere dein ſchaͤndliches Geluͤbd) nicht golten hat. P. Georgius Rauw/ im abge- fertigten Herold/ aus der andern Welt ꝛc. cap. 11. n. 9. p. 301. erzehlet aus des Petri Sanchez Buch von dem Reich GOttes/ von einem Papagey/ der gelehrt worden zu ſagen/ heyliger Thoma bitt fuͤr uns. Als nun ein Geyer denſelben hinweg genommen/ Er aber die beſagte Wort geſchrien; da ſeye der Geyer todt auff die Erden gefallen/ und der Papagey ohnverlezet davon kommen. Jm 8. Cap. erweiſet obgedachter Bouifacius aus
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Die 47. Frag/ des 4. Hundert.
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Sie den Verlauff bekennet hat. Er/ der Autor/
hat noch ein Laͤcherlichs Exempel/ von des Koͤ-
nig Heinrichs/ des Achten in Engelland Papa-
gey/ welcher in die Tems gefallen/ der Leute Stim̃/
oder Rede/ gelehrnet/ und ein Schifflein auch fuͤꝛ
20. Pfund begehrt. Als Er nun dem Koͤnig/
vom Schiffer/ gebracht worden/ und derſelbe den
gedingten Lohn begehrte/ ſolcher aber den Koͤnig
zu hoch dunckte/ und den Papagey deßwegen
fragte; antwortete der/ gebet dieſem Schelmen
einen Pfenning. Diſem Papagey war es zu
guet zu halten/ weil Er nichts von dem wuſte/ daß
ein Arbeiter ſeines Lohns werth/ und derſelbe
ihm/ ohne Suͤnde/ nicht zu verhalten ſeye/ Luca
10. v. 7. im 3. Buch Moſis am 19. v. 13. Jere-
miæ c. 22. v. 13. Dann alhie die Regel des Iſi-
dori (wann du etwas boͤſes verheißen/ ſo halts
nicht; und aͤndere dein ſchaͤndliches Geluͤbd)
nicht golten hat. P. Georgius Rauw/ im abge-
fertigten Herold/ aus der andern Welt ꝛc. cap. 11.
n. 9. p. 301. erzehlet aus des Petri Sanchez Buch
von dem Reich GOttes/ von einem Papagey/
der gelehrt worden zu ſagen/ heyliger Thoma bitt
fuͤr uns. Als nun ein Geyer denſelben hinweg
genommen/ Er aber die beſagte Wort geſchrien;
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