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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 39. Frag/ des 4. Hundert.
mag sie des wegen dannocht/ in ansehung ihres
Geschlechts/ leichtlich entschuldigt werden; kan
auch nichts destoweniger appelliren/ wann nur
kein wißentlicher Betrug mit unterlauffet.

Bey den Gerichten gehet man auff den Be-
weißtum/ und gelten da vil die Vermutungen.
Die seyn nun bey dem Weibervolck mancherley;
als/ daß man bey demselben vermutet die Wan-
ckelmütigkeit/ und Unbeständigkeit: item den
Geitz/ und daß die Weibspersonen nicht leichtlich
etwas schencken: item/ daß sie forchtsam/ gebrech-
lich/ schwach/ seyen/ und daher leichtlich verfüh-
ret/ und betrogen werden können: item/ daß sie
von Natur stoltz/ und hoffärtig: item/ wird ver-
mutet/ daß sie unverschämter/ und unwarhafter/
als die Männer/ feyen. Und wann in einer of-
fentlichen Gefahr/ als durch Schiffbruch/
Brunst/ Pest/ Krieg &c, ein Mann/ und ein
Weib/ zugleich umkommen/ so muthmaßet man/
daß das Weib eher gebliben/ und gestorben: und
was dergleichen Vermuetungen mehr seyn; da-
von auch/ in den vorgehenden/ etwas gesagt wor-
den ist.

Ferners thuet zum Beweiß auch vil der Au-
genschein/ und dieses auch bey dem Weibervolck.
Dann/ in erforschung/ Ob eine noch eine Jung-
frau/ oder nicht? item des heimlichen Kinder-
Mords/ oder/ Ob ein Weib/ nachdem ihr Mann
gestorben/ von Jhme schwanger seye/ oder nicht/

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Die 39. Frag/ des 4. Hundert.
mag ſie des wegen dannocht/ in anſehung ihres
Geſchlechts/ leichtlich entſchuldigt werden; kan
auch nichts deſtoweniger appelliren/ wann nur
kein wißentlicher Betrug mit unterlauffet.

Bey den Gerichten gehet man auff den Be-
weißtum/ und gelten da vil die Vermutungen.
Die ſeyn nun bey dem Weibervolck mancherley;
als/ daß man bey demſelben vermutet die Wan-
ckelmuͤtigkeit/ und Unbeſtaͤndigkeit: item den
Geitz/ und daß die Weibsperſonen nicht leichtlich
etwas ſchencken: item/ daß ſie forchtſam/ gebrech-
lich/ ſchwach/ ſeyen/ und daher leichtlich verfuͤh-
ret/ und betrogen werden koͤnnen: item/ daß ſie
von Natur ſtoltz/ und hoffaͤrtig: item/ wird ver-
mutet/ daß ſie unverſchaͤmter/ und unwarhafter/
als die Maͤnner/ feyen. Und wann in einer of-
fentlichen Gefahr/ als durch Schiffbruch/
Brunſt/ Peſt/ Krieg &c, ein Mann/ und ein
Weib/ zugleich umkommen/ ſo muthmaßet man/
daß das Weib eher gebliben/ und geſtorben: und
was dergleichen Vermuetungen mehr ſeyn; da-
von auch/ in den vorgehenden/ etwas geſagt wor-
den iſt.

Ferners thuet zum Beweiß auch vil der Au-
genſchein/ und dieſes auch bey dem Weibervolck.
Dann/ in erforſchung/ Ob eine noch eine Jung-
frau/ oder nicht? item des heimlichen Kinder-
Mords/ oder/ Ob ein Weib/ nachdem ihr Mann
geſtorben/ von Jhme ſchwanger ſeye/ oder nicht/

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[207/0231] Die 39. Frag/ des 4. Hundert. mag ſie des wegen dannocht/ in anſehung ihres Geſchlechts/ leichtlich entſchuldigt werden; kan auch nichts deſtoweniger appelliren/ wann nur kein wißentlicher Betrug mit unterlauffet. Bey den Gerichten gehet man auff den Be- weißtum/ und gelten da vil die Vermutungen. Die ſeyn nun bey dem Weibervolck mancherley; als/ daß man bey demſelben vermutet die Wan- ckelmuͤtigkeit/ und Unbeſtaͤndigkeit: item den Geitz/ und daß die Weibsperſonen nicht leichtlich etwas ſchencken: item/ daß ſie forchtſam/ gebrech- lich/ ſchwach/ ſeyen/ und daher leichtlich verfuͤh- ret/ und betrogen werden koͤnnen: item/ daß ſie von Natur ſtoltz/ und hoffaͤrtig: item/ wird ver- mutet/ daß ſie unverſchaͤmter/ und unwarhafter/ als die Maͤnner/ feyen. Und wann in einer of- fentlichen Gefahr/ als durch Schiffbruch/ Brunſt/ Peſt/ Krieg &c, ein Mann/ und ein Weib/ zugleich umkommen/ ſo muthmaßet man/ daß das Weib eher gebliben/ und geſtorben: und was dergleichen Vermuetungen mehr ſeyn; da- von auch/ in den vorgehenden/ etwas geſagt wor- den iſt. Ferners thuet zum Beweiß auch vil der Au- genſchein/ und dieſes auch bey dem Weibervolck. Dann/ in erforſchung/ Ob eine noch eine Jung- frau/ oder nicht? item des heimlichen Kinder- Mords/ oder/ Ob ein Weib/ nachdem ihr Mann geſtorben/ von Jhme ſchwanger ſeye/ oder nicht/ laſt

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/231>, abgerufen am 27.11.2024.