Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 38. Frag/ des 4. Hundert. freywillig bezahlt/ so kan Sie solches nlcht widerfordern. So Sie aber nur einen Theil an des Manns Schuld bezahlt/ mag sie/ wegen des übrigen/ nicht angefochten werden: aber wol wann der Mann/ in ihren nahmen/ oder ihr zum besten gehandelt hat. Es begibt sich gar selten in Teutschland/ daß Von den Gütern/ so in werender Ehe errun- Glau-
Die 38. Frag/ des 4. Hundert. freywillig bezahlt/ ſo kan Sie ſolches nlcht widerfordern. So Sie aber nur einen Theil an des Manns Schuld bezahlt/ mag ſie/ wegen des uͤbrigen/ nicht angefochten werden: aber wol wann der Mann/ in ihren nahmen/ oder ihr zum beſten gehandelt hat. Es begibt ſich gar ſelten in Teutſchland/ daß Von den Guͤtern/ ſo in werender Ehe erꝛun- Glau-
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Die 38. Frag/ des 4. Hundert.
freywillig bezahlt/ ſo kan Sie ſolches nlcht wider
fordern. So Sie aber nur einen Theil an des
Manns Schuld bezahlt/ mag ſie/ wegen des
uͤbrigen/ nicht angefochten werden: aber wol
wann der Mann/ in ihren nahmen/ oder ihr zum
beſten gehandelt hat.
Es begibt ſich gar ſelten in Teutſchland/ daß
die Maͤnner/ in den Verſchreibungen/ ohne zu-
gleich namhaft machung ihrer Eheweiber/ ſich
verpflichten; da dann gefragt wird/ ob ſolches
guͤltig? Die Antwort geſchicht mit nein/ ſo vil die
Weiber/ und ihre Sachen betrifft. Wann aber
ein Weib/ in dem Schuldbrieff/ ſich neben dem
Mann/ oder ein Notarius/ an ihrer ſtat/ under-
ſchreibet/ Sie bekenne/ daß das geliehene Gelt/ in
ihren kundbaren Nutzen angewendet ſeye; ſo ligt
ihr ob/ wann Sie nicht bezahlen wil/ das es nicht
geſchehen/ zu erweiſen.
Von den Guͤtern/ ſo in werender Ehe erꝛun-
gen/ und gewunnen/ ſo fern dieſelbe noch beyſam-
men/ iſt das Weib ſchuldig/ ihres Manns Schul-
den bezahlen zu helffen. Wann aber die Ehe ihr
endtſchafft erꝛaicht/ und das Guet getheilet wor-
den/ So iſt der Mann/ wann Er das Weib uͤber-
lebt/ allein zu zahlen ſchuldig: Aber/ wann/ nach
deßen Todt/ das Weib noch bey leben/ und Sie/
von dem erꝛungenen/ entweder den halben/ oder/
nach Gelegenheit des ſtatuti, oder Gewonheit des
Orts/ einen Theil bekommen; ſo muͤeßen die
Glau-
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