Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 35. Frag/ des 4. Hundert. Königs Salomo im 1. Buch der König/ am 11.Cap. ist. Und von den Weibern ins gemein schreibet S. Paulus/ in der 2. an Timoth. am 3. v. 6. daß die Ketzer sich ihres Diensts/ in aus- braitung ihres Giffts/ gar gerne gebrauchen. Deßwegen auch das Weibervolck desto embsiger zu betten hat/ damit es nicht in Versuchung ge- führet werde; sondern/ ob Sie wol ein schwaches Gefäß seyn; gleichwol ein Gefäß der Bärm- hertzigkeit Gottes/ und heilsamer Werckzeug in dem HErren/ verbleiben; D. Frid. Balduin. ho- mil. in epist. Dom. 23. post Trinit. p. 815. seq. Eine Mannbare Jungfrau wird auch under Jhnen
Die 35. Frag/ des 4. Hundert. Koͤnigs Salomo im 1. Buch der Koͤnig/ am 11.Cap. iſt. Und von den Weibern ins gemein ſchreibet S. Paulus/ in der 2. an Timoth. am 3. v. 6. daß die Ketzer ſich ihres Dienſts/ in aus- braitung ihres Giffts/ gar gerne gebrauchen. Deßwegen auch das Weibervolck deſto embſiger zu betten hat/ damit es nicht in Verſuchung ge- fuͤhret werde; ſondern/ ob Sie wol ein ſchwaches Gefaͤß ſeyn; gleichwol ein Gefaͤß der Baͤrm- hertzigkeit Gottes/ und heilſamer Werckzeug in dem HErren/ verbleiben; D. Frid. Balduin. ho- mil. in epiſt. Dom. 23. poſt Trinit. p. 815. ſeq. Eine Mannbare Jungfrau wird auch under Jhnen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0198" n="174"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 35. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/> Koͤnigs Salomo im 1. Buch der Koͤnig/ am 11.<lb/> Cap. iſt. Und von den Weibern ins gemein<lb/> ſchreibet S. Paulus/ in der 2. an Timoth. am<lb/> 3. v. 6. daß die Ketzer ſich ihres Dienſts/ in aus-<lb/> braitung ihres Giffts/ gar gerne gebrauchen.<lb/> Deßwegen auch das Weibervolck deſto embſiger<lb/> zu betten hat/ damit es nicht in Verſuchung ge-<lb/> fuͤhret werde; ſondern/ ob Sie wol ein ſchwaches<lb/> Gefaͤß ſeyn; gleichwol ein Gefaͤß der Baͤrm-<lb/> hertzigkeit Gottes/ und heilſamer Werckzeug in<lb/> dem HErren/ verbleiben; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Frid. Balduin. ho-<lb/> mil. in epiſt. Dom. 23. poſt Trinit. p. 815. ſeq.</hi></hi></p><lb/> <p>Eine Mannbare Jungfrau wird auch under<lb/> dem Weibes-nahmen begriffen/ wann von Ver-<lb/> bott/ und andern Rechten/ die Weibs-Perſonen<lb/> betreffende/ geredet wird/ es ſeye dann/ daß die<lb/> materi/ und die Umbſtaͤnde/ etwas anders in ſich<lb/> halten. Es wird auch/ in den Rechten/ (aus ge-<lb/> nommen/ in wenig Faͤllen) der Weibliche under<lb/> dem Maͤnnlichen Nahmen begriffen; auch eine<lb/> Schweſter des Brueders Nahmen/ ſonderlich<lb/> in guͤnſtigen Sachen/ und wann etwas den<lb/> Weibs-Perſonen tauglich/ eingeſchloßen. Her-<lb/> gegen wird/ under dem Weiblichen/ der Maͤnn-<lb/> liche Nahm nie verſtanden. Daher/ wann den<lb/> Toͤchtern ein Vormund gegeben; oder Jhnen<lb/> ein Lehen verlihen wird/ ſolches von den Soͤhnen<lb/> nicht zu verſtehen iſt. Obwoln die Unwißenheit<lb/> des Rechts die Weiber entſchuldiget/ ſo hilfft es<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jhnen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0198]
Die 35. Frag/ des 4. Hundert.
Koͤnigs Salomo im 1. Buch der Koͤnig/ am 11.
Cap. iſt. Und von den Weibern ins gemein
ſchreibet S. Paulus/ in der 2. an Timoth. am
3. v. 6. daß die Ketzer ſich ihres Dienſts/ in aus-
braitung ihres Giffts/ gar gerne gebrauchen.
Deßwegen auch das Weibervolck deſto embſiger
zu betten hat/ damit es nicht in Verſuchung ge-
fuͤhret werde; ſondern/ ob Sie wol ein ſchwaches
Gefaͤß ſeyn; gleichwol ein Gefaͤß der Baͤrm-
hertzigkeit Gottes/ und heilſamer Werckzeug in
dem HErren/ verbleiben; D. Frid. Balduin. ho-
mil. in epiſt. Dom. 23. poſt Trinit. p. 815. ſeq.
Eine Mannbare Jungfrau wird auch under
dem Weibes-nahmen begriffen/ wann von Ver-
bott/ und andern Rechten/ die Weibs-Perſonen
betreffende/ geredet wird/ es ſeye dann/ daß die
materi/ und die Umbſtaͤnde/ etwas anders in ſich
halten. Es wird auch/ in den Rechten/ (aus ge-
nommen/ in wenig Faͤllen) der Weibliche under
dem Maͤnnlichen Nahmen begriffen; auch eine
Schweſter des Brueders Nahmen/ ſonderlich
in guͤnſtigen Sachen/ und wann etwas den
Weibs-Perſonen tauglich/ eingeſchloßen. Her-
gegen wird/ under dem Weiblichen/ der Maͤnn-
liche Nahm nie verſtanden. Daher/ wann den
Toͤchtern ein Vormund gegeben; oder Jhnen
ein Lehen verlihen wird/ ſolches von den Soͤhnen
nicht zu verſtehen iſt. Obwoln die Unwißenheit
des Rechts die Weiber entſchuldiget/ ſo hilfft es
Jhnen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/198 |
Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/198>, abgerufen am 16.02.2025. |