Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 35. Frag/ des 4. Hundert. zu Hülffe kommen/ und gedienet: wie dann auchChristus der HErr selber von deme gelebt/ was fromme Matronen/ von ihren Güettern/ herge- geben/ beym Luca/ Cap. 8. v. 3. Weßenwegen auch die Purpur-Krämerin Lydia/ in der Apo- stel Geschicht/ Cap 16. gerümet wird. Bißwei- len unterweisen Sie selber die Kinder/ und Hauß- genoßen in der wahren Gottseeligkeit/ als wie Priscilla des Aquilae Eheweib/ in der Apostel Ge- schicht am 18. und die Lois/ des Timothei Groß- mutter/ in der 2. an Timoth. C. 1. v. 5. Bißwei- len befördern die Weibs-Personen guete Rath- schläge/ zum Heil/ und Wolfahrt der Kirchen; und verhüeten hergegen/ oder verhindern das Unglück; wie solches der Königin Esther exem- pel/ in ihrem Büchlein/ Cap. 8. bezeuget; und wie fleißig die Placilla, des Keysers Theodosti Ge- mahlin/ Jhme gerathen/ daß Er nichts wider Gott/ und das Gewißen/ thun folte/ ist aus der Kirchen-Historia zu erlehrnen. Wie ehrlich aber dises dem Weiblichen Geschlecht; so unehrlich ist es hingegen/ wann ihretwegen die Kirche/ oder die Christliche Gemein/ beschreyet wird; in mas- sen die Evodia, und Syntiche, wegen entstande- nen Zancks/ in der Epistel an die Philipper/ Cap. 4. gestraffet werden. Und wie übel es den Männern aus geschlagen/ wann Sie den Wei- bern in allem Weibisch gefolget/ hat man unter- schidliche Beyspil; unter welchen sonderlich des Köni-
Die 35. Frag/ des 4. Hundert. zu Huͤlffe kommen/ und gedienet: wie dann auchChriſtus der HErr ſelber von deme gelebt/ was fromme Matronen/ von ihren Guͤettern/ herge- geben/ beym Luca/ Cap. 8. v. 3. Weßenwegen auch die Purpur-Kraͤmerin Lydia/ in der Apo- ſtel Geſchicht/ Cap 16. geruͤmet wird. Bißwei- len unterweiſen Sie ſelber die Kinder/ und Hauß- genoßen in der wahren Gottſeeligkeit/ als wie Priſcilla des Aquilæ Eheweib/ in der Apoſtel Ge- ſchicht am 18. und die Lois/ des Timothei Groß- mutter/ in der 2. an Timoth. C. 1. v. 5. Bißwei- len befoͤrdern die Weibs-Perſonen guete Rath- ſchlaͤge/ zum Heil/ und Wolfahrt der Kirchen; und verhuͤeten hergegen/ oder verhindern das Ungluͤck; wie ſolches der Koͤnigin Eſther exem- pel/ in ihrem Buͤchlein/ Cap. 8. bezeuget; und wie fleißig die Placilla, des Keyſers Theodoſti Ge- mahlin/ Jhme gerathen/ daß Er nichts wider Gott/ und das Gewißen/ thun folte/ iſt aus der Kirchen-Hiſtoria zu erlehrnen. Wie ehrlich aber diſes dem Weiblichen Geſchlecht; ſo unehrlich iſt es hingegen/ wann ihretwegen die Kirche/ oder die Chriſtliche Gemein/ beſchreyet wird; in maſ- ſen die Evodia, und Syntiche, wegen entſtande- nen Zancks/ in der Epiſtel an die Philipper/ Cap. 4. geſtraffet werden. Und wie uͤbel es den Maͤnnern aus geſchlagen/ wann Sie den Wei- bern in allem Weibiſch gefolget/ hat man unter- ſchidliche Beyſpil; unter welchen ſonderlich des Koͤni-
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Die 35. Frag/ des 4. Hundert.
zu Huͤlffe kommen/ und gedienet: wie dann auch
Chriſtus der HErr ſelber von deme gelebt/ was
fromme Matronen/ von ihren Guͤettern/ herge-
geben/ beym Luca/ Cap. 8. v. 3. Weßenwegen
auch die Purpur-Kraͤmerin Lydia/ in der Apo-
ſtel Geſchicht/ Cap 16. geruͤmet wird. Bißwei-
len unterweiſen Sie ſelber die Kinder/ und Hauß-
genoßen in der wahren Gottſeeligkeit/ als wie
Priſcilla des Aquilæ Eheweib/ in der Apoſtel Ge-
ſchicht am 18. und die Lois/ des Timothei Groß-
mutter/ in der 2. an Timoth. C. 1. v. 5. Bißwei-
len befoͤrdern die Weibs-Perſonen guete Rath-
ſchlaͤge/ zum Heil/ und Wolfahrt der Kirchen;
und verhuͤeten hergegen/ oder verhindern das
Ungluͤck; wie ſolches der Koͤnigin Eſther exem-
pel/ in ihrem Buͤchlein/ Cap. 8. bezeuget; und wie
fleißig die Placilla, des Keyſers Theodoſti Ge-
mahlin/ Jhme gerathen/ daß Er nichts wider
Gott/ und das Gewißen/ thun folte/ iſt aus der
Kirchen-Hiſtoria zu erlehrnen. Wie ehrlich aber
diſes dem Weiblichen Geſchlecht; ſo unehrlich
iſt es hingegen/ wann ihretwegen die Kirche/ oder
die Chriſtliche Gemein/ beſchreyet wird; in maſ-
ſen die Evodia, und Syntiche, wegen entſtande-
nen Zancks/ in der Epiſtel an die Philipper/
Cap. 4. geſtraffet werden. Und wie uͤbel es den
Maͤnnern aus geſchlagen/ wann Sie den Wei-
bern in allem Weibiſch gefolget/ hat man unter-
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