Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 29. Frag/ des 4. Hundert. vom Abend zum Mittel des Himmels/ und vondannen wider gegen Morgen sich keret. Und der Gestalt wird daß Meer/ nach Bewegung des Monden/ bey Tag/ und Nacht/ in 4. Abwechse- lunge getheilet. 1. vom Aufgang/ bis zu Mit- ten des Himmels. 2. dannen gegen Abend. 3. vom Abend widerum gegen dem Mittel des Himmels/ und 4. von dannen abermals gegen Abend: Und wird auch daß Meer viermal von dem Mond bewegt/ namlich 2. mal im Zulauff/ und 2. mal im Ablauff/ also/ und der Gestalt/ daß bey allen vier Zeiten der Bewegung/ einer ieden/ sechs Stunden des Tags/ und der Nacht/ zugeeignet werden. Dann/ wann das Meer ab- gelauffen/ so weret solcher Ablauff 6. Stunde/ also/ daß einer mit drucknem Fueß ins Meer ge- hen kan: Wann 6. Stunde vorüber/ so komt daß Meerswaßer wider an das vorige Gestad/ daß es also bey Tag hingehet/ und widerkomt; welches der Gestalt auch zu Nachts geschihet. Die abson- derliche/ und nähere Ursach des Meers Ab: und Zulauffens/ oder aestus marini, Ursach ist. 1. Der Dampf/ so aus der Erden/ und Waßer/ entste- het/ und das Meerwaßer häuffig/ und ungestümm auffblaset/ und Wallen machet/ daß es ein Weil auf diese/ ein Weil auf die andere Seiten/ als wann es sieden thette/ sich begibet. 2. Die gar tieffe Höline/ oder Löcher der Erden/ in welche das Meerwaßer/ wann es abläuffet/ sich verschlu- cket;
Die 29. Frag/ des 4. Hundert. vom Abend zum Mittel des Himmels/ und vondannen wider gegen Morgen ſich keret. Und der Geſtalt wird daß Meer/ nach Bewegung des Monden/ bey Tag/ und Nacht/ in 4. Abwechſe- lunge getheilet. 1. vom Aufgang/ bis zu Mit- ten des Himmels. 2. dannen gegen Abend. 3. vom Abend widerum gegen dem Mittel des Himmels/ und 4. von dannen abermals gegen Abend: Und wird auch daß Meer viermal von dem Mond bewegt/ namlich 2. mal im Zulauff/ und 2. mal im Ablauff/ alſo/ und der Geſtalt/ daß bey allen vier Zeiten der Bewegung/ einer ieden/ ſechs Stunden des Tags/ und der Nacht/ zugeeignet werden. Dann/ wann das Meer ab- gelauffen/ ſo weret ſolcher Ablauff 6. Stunde/ alſo/ daß einer mit drucknem Fueß ins Meer ge- hen kan: Wann 6. Stunde voruͤber/ ſo komt daß Meerswaßer wider an das vorige Geſtad/ daß es alſo bey Tag hingehet/ und widerkomt; welches deꝛ Geſtalt auch zu Nachts geſchihet. Die abſon- derliche/ und naͤhere Urſach des Meers Ab: und Zulauffens/ oder æſtus marini, Urſach iſt. 1. Der Dampf/ ſo aus der Erden/ und Waßer/ entſte- het/ und das Meerwaßer haͤuffig/ und ungeſtuͤm̃ auffblaſet/ und Wallen machet/ daß es ein Weil auf dieſe/ ein Weil auf die andere Seiten/ als wann es ſieden thette/ ſich begibet. 2. Die gar tieffe Hoͤline/ oder Loͤcher der Erden/ in welche das Meerwaßer/ wann es ablaͤuffet/ ſich verſchlu- cket;
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Die 29. Frag/ des 4. Hundert.
vom Abend zum Mittel des Himmels/ und von
dannen wider gegen Morgen ſich keret. Und der
Geſtalt wird daß Meer/ nach Bewegung des
Monden/ bey Tag/ und Nacht/ in 4. Abwechſe-
lunge getheilet. 1. vom Aufgang/ bis zu Mit-
ten des Himmels. 2. dannen gegen Abend. 3.
vom Abend widerum gegen dem Mittel des
Himmels/ und 4. von dannen abermals gegen
Abend: Und wird auch daß Meer viermal von
dem Mond bewegt/ namlich 2. mal im Zulauff/
und 2. mal im Ablauff/ alſo/ und der Geſtalt/
daß bey allen vier Zeiten der Bewegung/ einer
ieden/ ſechs Stunden des Tags/ und der Nacht/
zugeeignet werden. Dann/ wann das Meer ab-
gelauffen/ ſo weret ſolcher Ablauff 6. Stunde/
alſo/ daß einer mit drucknem Fueß ins Meer ge-
hen kan: Wann 6. Stunde voruͤber/ ſo komt daß
Meerswaßer wider an das vorige Geſtad/ daß
es alſo bey Tag hingehet/ und widerkomt; welches
deꝛ Geſtalt auch zu Nachts geſchihet. Die abſon-
derliche/ und naͤhere Urſach des Meers Ab: und
Zulauffens/ oder æſtus marini, Urſach iſt. 1. Der
Dampf/ ſo aus der Erden/ und Waßer/ entſte-
het/ und das Meerwaßer haͤuffig/ und ungeſtuͤm̃
auffblaſet/ und Wallen machet/ daß es ein Weil
auf dieſe/ ein Weil auf die andere Seiten/ als
wann es ſieden thette/ ſich begibet. 2. Die gar
tieffe Hoͤline/ oder Loͤcher der Erden/ in welche das
Meerwaßer/ wann es ablaͤuffet/ ſich verſchlu-
cket;
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