Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 28. Frag/ des 4. Hundert.
stirns/ den die Tychonici vorgeben/ und der un-
möglich seye; Jtem/ von dem Ab: und Zulauff
des Meers/ welches Wunderwerck/ wann man/
daß die Erde bewegt werde/ zulaße/ beßer erkläret
werden möge: Jtem/ daß des Copernici Lehr die
gantze Natur Beyfall gebe: So haben doch
M. Georg. Caspar Kirchmaier, in einer disputa-
tion,
so Er An. 1658. zu Wittenberg pro Hy-
pothesi Tychonica, contra dogma Copernicanum

gehalten/ (daselbst auch/ wie es dem oberwenten
Galilaeo Galilaei zu Rom er gangen/ zulesen); und
sonderlich gar weitläuffig Johannes Herbinius,
in examine Terrae motus, & quietis, An.
1655.
zu Utrecht gedruckt/ Jhnen darauff geantwor-
tet; welcher Lezte/ am 280. Blat/ auch des D.
Henrici Nicolai, Theologiae, & Philosophiae Pro-
fessoris
bey der Schuel zu Elbing/ gedencket/ so
ein Tractätlein de quotidiana Telluris revolu-
tione
geschriben/ aber nicht durchaus ein Coper-
nicae
er seyn/ sondern unter die Semicopernicaeos ge-
rechnet werden wil/ als der der Erden die Bewe-
gung nicht gantz zueschreibet/ also/ daß Er nicht
die Sonn unbeweglich/ und der Welt Mittel-
Punct/ oder das Centrum machen solte/ wie An-
dere thun; sondern mit andern halb Copernicae-
ern vermeinet/ daß so wol der Himmel/ als die Er-
de/ bewegt werden; also/ und dergestalt/ daß von
der Bewegung der Erden/ und Zugabe der Son-
nen/ ein Tag/ von Bewegung aber des Monds/

ein

Die 28. Frag/ des 4. Hundert.
ſtirns/ den die Tychonici vorgeben/ und der un-
moͤglich ſeye; Jtem/ von dem Ab: und Zulauff
des Meers/ welches Wunderwerck/ wann man/
daß die Erde bewegt werde/ zulaße/ beßer erklaͤret
werden moͤge: Jtem/ daß des Copernici Lehr die
gantze Natur Beyfall gebe: So haben doch
M. Georg. Caſpar Kirchmaier, in einer dıſputa-
tion,
ſo Er An. 1658. zu Wittenberg pro Hy-
potheſi Tychonica, contra dogma Copernicanum

gehalten/ (daſelbſt auch/ wie es dem oberwenten
Galılæo Galilæi zu Rom er gangen/ zuleſen); und
ſonderlich gar weitlaͤuffig Johannes Herbinius,
in examine Terræ motus, & quietis, An.
1655.
zu Utrecht gedruckt/ Jhnen darauff geantwor-
tet; welcher Lezte/ am 280. Blat/ auch des D.
Henrici Nicolai, Theologiæ, & Philoſophiæ Pro-
feſſoris
bey der Schuel zu Elbing/ gedencket/ ſo
ein Tractaͤtlein de quotidiana Telluris revolu-
tione
geſchriben/ aber nicht durchaus ein Coper-
nicæ
er ſeyn/ ſondern unter die Semicopernicæos ge-
rechnet werden wil/ als der der Erden die Bewe-
gung nicht gantz zueſchreibet/ alſo/ daß Er nicht
die Sonn unbeweglich/ und der Welt Mittel-
Punct/ oder das Centrum machen ſolte/ wie An-
dere thun; ſondern mit andern halb Copernicæ-
ern vermeinet/ daß ſo wol der Himmel/ als die Er-
de/ bewegt werden; alſo/ und dergeſtalt/ daß von
der Bewegung der Erden/ und Zugabe der Son-
nen/ ein Tag/ von Bewegung aber des Monds/

ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0166" n="142"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 28. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
&#x017F;tirns/ den die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tychonici</hi></hi> vorgeben/ und der un-<lb/>
mo&#x0364;glich &#x017F;eye; Jtem/ von dem Ab: und Zulauff<lb/>
des Meers/ welches Wunderwerck/ wann man/<lb/>
daß die Erde bewegt werde/ zulaße/ beßer erkla&#x0364;ret<lb/>
werden mo&#x0364;ge: Jtem/ daß des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Copernici</hi></hi> Lehr die<lb/>
gantze Natur Beyfall gebe: So haben doch<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Georg. Ca&#x017F;par Kirchmaier,</hi></hi> in einer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d&#x0131;&#x017F;puta-<lb/>
tion,</hi></hi> &#x017F;o Er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An.</hi></hi> 1658. zu Wittenberg <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pro Hy-<lb/>
pothe&#x017F;i Tychonica, contra dogma Copernicanum</hi></hi><lb/>
gehalten/ (da&#x017F;elb&#x017F;t auch/ wie es dem oberwenten<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gal&#x0131;læo Galilæi</hi></hi> zu Rom er gangen/ zule&#x017F;en); und<lb/>
&#x017F;onderlich gar weitla&#x0364;uffig <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Johannes Herbinius,<lb/>
in examine Terræ motus, &amp; quietis, An.</hi></hi> 1655.<lb/>
zu Utrecht gedruckt/ Jhnen darauff geantwor-<lb/>
tet; welcher Lezte/ am 280. Blat/ auch des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D.<lb/>
Henrici Nicolai, Theologiæ, &amp; Philo&#x017F;ophiæ Pro-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;oris</hi></hi> bey der Schuel zu Elbing/ gedencket/ &#x017F;o<lb/>
ein Tracta&#x0364;tlein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de quotidiana Telluris revolu-<lb/>
tione</hi></hi> ge&#x017F;chriben/ aber nicht durchaus ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Coper-<lb/>
nicæ</hi></hi>er &#x017F;eyn/ &#x017F;ondern unter die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Semicopernicæos</hi></hi> ge-<lb/>
rechnet werden wil/ als der der Erden die Bewe-<lb/>
gung nicht gantz zue&#x017F;chreibet/ al&#x017F;o/ daß Er nicht<lb/>
die Sonn unbeweglich/ und der Welt Mittel-<lb/>
Punct/ oder das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Centrum</hi></hi> machen &#x017F;olte/ wie An-<lb/>
dere thun; &#x017F;ondern mit andern halb Copernic<hi rendition="#aq">æ</hi>-<lb/>
ern vermeinet/ daß &#x017F;o wol der Himmel/ als die Er-<lb/>
de/ bewegt werden; al&#x017F;o/ und derge&#x017F;talt/ daß von<lb/>
der Bewegung der Erden/ und Zugabe der Son-<lb/>
nen/ ein Tag/ von Bewegung aber des Monds/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0166] Die 28. Frag/ des 4. Hundert. ſtirns/ den die Tychonici vorgeben/ und der un- moͤglich ſeye; Jtem/ von dem Ab: und Zulauff des Meers/ welches Wunderwerck/ wann man/ daß die Erde bewegt werde/ zulaße/ beßer erklaͤret werden moͤge: Jtem/ daß des Copernici Lehr die gantze Natur Beyfall gebe: So haben doch M. Georg. Caſpar Kirchmaier, in einer dıſputa- tion, ſo Er An. 1658. zu Wittenberg pro Hy- potheſi Tychonica, contra dogma Copernicanum gehalten/ (daſelbſt auch/ wie es dem oberwenten Galılæo Galilæi zu Rom er gangen/ zuleſen); und ſonderlich gar weitlaͤuffig Johannes Herbinius, in examine Terræ motus, & quietis, An. 1655. zu Utrecht gedruckt/ Jhnen darauff geantwor- tet; welcher Lezte/ am 280. Blat/ auch des D. Henrici Nicolai, Theologiæ, & Philoſophiæ Pro- feſſoris bey der Schuel zu Elbing/ gedencket/ ſo ein Tractaͤtlein de quotidiana Telluris revolu- tione geſchriben/ aber nicht durchaus ein Coper- nicæer ſeyn/ ſondern unter die Semicopernicæos ge- rechnet werden wil/ als der der Erden die Bewe- gung nicht gantz zueſchreibet/ alſo/ daß Er nicht die Sonn unbeweglich/ und der Welt Mittel- Punct/ oder das Centrum machen ſolte/ wie An- dere thun; ſondern mit andern halb Copernicæ- ern vermeinet/ daß ſo wol der Himmel/ als die Er- de/ bewegt werden; alſo/ und dergeſtalt/ daß von der Bewegung der Erden/ und Zugabe der Son- nen/ ein Tag/ von Bewegung aber des Monds/ ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/166
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/166>, abgerufen am 22.11.2024.