Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XII. Frag.
chen Vormündern von nechsten Blutsverwan-
then (mit seiner maß) verstanden werden/ wann
Sie nämblich billiche/ wichtige/ und erhebliche Ur-
sachen haben/ und ihre vertraute Pupillen es ih-
nen in ihren Willen setzen. Wann sie aber bey ih-
ren Jahren sind/ und sich mit ehrlichen Personen
in Ehegelübdnus eingelaßen/ so mögen es weder
Pfleger/ noch Verwante/ noch Stieff-Eltern/
wans ihnen schon nicht lieb ist/ hindern. Siehe/
was von der Kinder/ und Pflegbevolhenen ai-
gentwilligem Eheverpflichten/ in Wollöblicher
des H. Röm. Reichs Freyer Statt Ulm Gesatz/
und Ordnung/ in straff offenbarer Laster/ auch
leichtfertigen verheuratens &c, tit. 11. Jtem Ge-
satz/ und Ordnung in Ehesachen/ artic. von Ver-
bott der Winckel-Ehe etc. fol. 9. seqq. stehet. Do-
ctor Dominicus Arumaeus, in miscel. juris contro-
versi Quaestion. th. 18. &
25. beweiset/ daß nach
Göttlich. Natür. Weltlich/ auch Geistlichen
Rechten/ der Eltern Einwilligung von nöthen
seye: Abber th. 19. daß ein Vatter seinen Sohn
Eine zu heuraten nicht zwingen könne: item/ th.
22. &
23. daß die Schwagerschafft aus der
blossen Verlöbnus/ und ungebürlichem Beyschlaf
entstehe. Sihe unten die 42. Frag. Quirinus Ku-
bach cent.
1. decur.
10. hat auch unterschidliche
Fragen; und darunter ob die Kinder/ wann sie
ihrer Eltern einwilligung nicht gehabt/ mögen
enterbet werden? item/ cent. 2. decur. 1. qu. 1. & 2.

Ob
D iiij

Die XII. Frag.
chen Vormuͤndern von nechſten Blutsverwan-
then (mit ſeiner maß) verſtanden werden/ wann
Sie naͤmblich billiche/ wichtige/ und erhebliche Ur-
ſachen haben/ und ihre vertraute Pupillen es ih-
nen in ihren Willen ſetzen. Wann ſie aber bey ih-
ren Jahren ſind/ und ſich mit ehrlichen Perſonen
in Ehegeluͤbdnus eingelaßen/ ſo moͤgen es weder
Pfleger/ noch Verwante/ noch Stieff-Eltern/
wans ihnen ſchon nicht lieb iſt/ hindern. Siehe/
was von der Kinder/ und Pflegbevolhenen ai-
gentwilligem Eheverpflichten/ in Wolloͤblicher
des H. Roͤm. Reichs Freyer Statt Ulm Geſatz/
und Ordnung/ in ſtraff offenbarer Laſter/ auch
leichtfertigen verheuratens &c, tit. 11. Jtem Ge-
ſatz/ und Ordnung in Eheſachen/ artic. von Ver-
bott der Winckel-Ehe ꝛc. fol. 9. ſeqq. ſtehet. Do-
ctor Dominicus Arumæus, in miſcel. juris contro-
verſi Quæſtion. th. 18. &
25. beweiſet/ daß nach
Goͤttlich. Natuͤr. Weltlich/ auch Geiſtlichen
Rechten/ der Eltern Einwilligung von noͤthen
ſeye: Abber th. 19. daß ein Vatter ſeinen Sohn
Eine zu heuraten nicht zwingen koͤnne: item/ th.
22. &
23. daß die Schwagerſchafft aus der
bloſſen Verloͤbnus/ und ungebuͤrlichem Beyſchlaf
entſtehe. Sihe unten die 42. Frag. Quirinus Ku-
bach cent.
1. decur.
10. hat auch unterſchidliche
Fragen; und darunter ob die Kinder/ wann ſie
ihrer Eltern einwilligung nicht gehabt/ moͤgen
enterbet werden? item/ cent. 2. decur. 1. qu. 1. & 2.

Ob
D iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0079" n="55"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
chen Vormu&#x0364;ndern von nech&#x017F;ten Blutsverwan-<lb/>
then (mit &#x017F;einer maß) ver&#x017F;tanden werden/ wann<lb/>
Sie na&#x0364;mblich billiche/ wichtige/ und erhebliche Ur-<lb/>
&#x017F;achen haben/ und ihre vertraute Pupillen es ih-<lb/>
nen in ihren Willen &#x017F;etzen. Wann &#x017F;ie aber bey ih-<lb/>
ren Jahren &#x017F;ind/ und &#x017F;ich mit ehrlichen Per&#x017F;onen<lb/>
in Ehegelu&#x0364;bdnus eingelaßen/ &#x017F;o mo&#x0364;gen es weder<lb/>
Pfleger/ noch Verwante/ noch Stieff-Eltern/<lb/>
wans ihnen &#x017F;chon nicht lieb i&#x017F;t/ hindern. Siehe/<lb/>
was von der Kinder/ und Pflegbevolhenen ai-<lb/>
gentwilligem Eheverpflichten/ in Wollo&#x0364;blicher<lb/>
des H. Ro&#x0364;m. Reichs Freyer Statt Ulm Ge&#x017F;atz/<lb/>
und Ordnung/ in &#x017F;traff offenbarer La&#x017F;ter/ auch<lb/>
leichtfertigen verheuratens <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&amp;c, tit.</hi></hi> 11. Jtem Ge-<lb/>
&#x017F;atz/ und Ordnung in Ehe&#x017F;achen/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">artic.</hi></hi> von Ver-<lb/>
bott der Winckel-Ehe &#xA75B;c. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">fol. 9. &#x017F;eqq.</hi></hi> &#x017F;tehet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Do-<lb/>
ctor Dominicus Arumæus, in mi&#x017F;cel. juris contro-<lb/>
ver&#x017F;i Quæ&#x017F;tion. th. 18. &amp;</hi></hi> 25. bewei&#x017F;et/ daß nach<lb/>
Go&#x0364;ttlich. Natu&#x0364;r. Weltlich/ auch Gei&#x017F;tlichen<lb/>
Rechten/ der Eltern Einwilligung von no&#x0364;then<lb/>
&#x017F;eye: Abber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">th.</hi></hi> 19. daß ein Vatter &#x017F;einen Sohn<lb/>
Eine zu heuraten nicht zwingen ko&#x0364;nne: item/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">th.<lb/>
22. &amp;</hi></hi> 23. daß die Schwager&#x017F;chafft aus der<lb/>
blo&#x017F;&#x017F;en Verlo&#x0364;bnus/ und ungebu&#x0364;rlichem Bey&#x017F;chlaf<lb/>
ent&#x017F;tehe. Sihe unten die 42. Frag. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quirinus Ku-<lb/>
bach cent.</hi> 1. <hi rendition="#i">decur.</hi></hi> 10. hat auch unter&#x017F;chidliche<lb/>
Fragen; und darunter ob die Kinder/ wann &#x017F;ie<lb/>
ihrer Eltern einwilligung nicht gehabt/ mo&#x0364;gen<lb/>
enterbet werden? item/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cent.</hi> 2. <hi rendition="#i">decur.</hi> 1. <hi rendition="#i">qu.</hi> 1. <hi rendition="#i">&amp;</hi></hi> 2.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">Ob</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0079] Die XII. Frag. chen Vormuͤndern von nechſten Blutsverwan- then (mit ſeiner maß) verſtanden werden/ wann Sie naͤmblich billiche/ wichtige/ und erhebliche Ur- ſachen haben/ und ihre vertraute Pupillen es ih- nen in ihren Willen ſetzen. Wann ſie aber bey ih- ren Jahren ſind/ und ſich mit ehrlichen Perſonen in Ehegeluͤbdnus eingelaßen/ ſo moͤgen es weder Pfleger/ noch Verwante/ noch Stieff-Eltern/ wans ihnen ſchon nicht lieb iſt/ hindern. Siehe/ was von der Kinder/ und Pflegbevolhenen ai- gentwilligem Eheverpflichten/ in Wolloͤblicher des H. Roͤm. Reichs Freyer Statt Ulm Geſatz/ und Ordnung/ in ſtraff offenbarer Laſter/ auch leichtfertigen verheuratens &c, tit. 11. Jtem Ge- ſatz/ und Ordnung in Eheſachen/ artic. von Ver- bott der Winckel-Ehe ꝛc. fol. 9. ſeqq. ſtehet. Do- ctor Dominicus Arumæus, in miſcel. juris contro- verſi Quæſtion. th. 18. & 25. beweiſet/ daß nach Goͤttlich. Natuͤr. Weltlich/ auch Geiſtlichen Rechten/ der Eltern Einwilligung von noͤthen ſeye: Abber th. 19. daß ein Vatter ſeinen Sohn Eine zu heuraten nicht zwingen koͤnne: item/ th. 22. & 23. daß die Schwagerſchafft aus der bloſſen Verloͤbnus/ und ungebuͤrlichem Beyſchlaf entſtehe. Sihe unten die 42. Frag. Quirinus Ku- bach cent. 1. decur. 10. hat auch unterſchidliche Fragen; und darunter ob die Kinder/ wann ſie ihrer Eltern einwilligung nicht gehabt/ moͤgen enterbet werden? item/ cent. 2. decur. 1. qu. 1. & 2. Ob D iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/79
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/79>, abgerufen am 23.11.2024.