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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 98. Frag/ des 3. Hundert.
hen auffhören wollen/ am stärcksten seyn/ also seyn
auch stoltze Leut am nächsten bey ihrem Fall/ wann
Sie sich am meisten erheben.

Was das Ander anbelangt/ so sagt man zwar
im Sprichwort: Aigen Lob stinckt: so die Jta-
lianer also geben: Chi si loda, s' imbroda; laus
in ore proprio sordescit.
Und Michael Verinus
spricht beym Angelo Monosinio, lib. 6. floris Ita-
licae Linguae
, p. m.
286.

De te alii narrent, proprio sordescit in ore
Gloria
: si taceas, plus tibi laudis erit.

Daß namblich Einer sich Andere solle loben/
oder etwas von seinen löblich verrichten Thaten
erzehlen laßen; weilen der Ruhm in eines aignen
Mundt stincke; her gegen/ wann Einer schweige/
es Jhme zu mehrerm Lob gereiche. Gleichwol/
wann Andere/ da Sie es mit guetem Gewißen/
und ohne Heucheley/ wol thun könten/ auch bey ei-
ner nothwendigen Sach/ und an die Hand gegeb-
ner Gelegenheit/ billich thun solten/ schweigen;
So ist es wol erlaubt/ daß Einer die Sach/ wie
sie an ihr selbst beschaffen/ und was Er dabey nutz-
liches/ und löbliches gethan/ jedoch mit gebüren-
der Bescheidenheit/ erzehle/ seinen gueten Nah-
men rette/ hiedurch bösen Nachklang/ und Scha-
den verhüete/ auch sein Heil/ und Wolfahrt/ mit
Warheit/ im Nothfall/ befördere; sonderlich/
wann Er siehet/ daß seine Mißgönstige/ und Wi-
derwärtige/ mit fleiß/ sein gebürendes Lob ver-

schwei-

Die 98. Frag/ des 3. Hundert.
hen auffhoͤren wollen/ am ſtaͤrckſten ſeyn/ alſo ſeyn
auch ſtoltze Leut am naͤchſten bey ihrem Fall/ wann
Sie ſich am meiſten erheben.

Was das Ander anbelangt/ ſo ſagt man zwar
im Sprichwort: Aigen Lob ſtinckt: ſo die Jta-
lianer alſo geben: Chi ſi loda, s’ imbroda; laus
in ore proprio ſordescit.
Und Michaël Verinus
ſpricht beym Angelo Monoſinio, lib. 6. floris Ita-
licæ Linguæ
, p. m.
286.

De te alii narrent, proprio ſordescit in ore
Gloria
: ſi taceas, plus tibi laudis erit.

Daß namblich Einer ſich Andere ſolle loben/
oder etwas von ſeinen loͤblich verrichten Thaten
erzehlen laßen; weilen der Ruhm in eines aignen
Mundt ſtincke; her gegen/ wann Einer ſchweige/
es Jhme zu mehrerm Lob gereiche. Gleichwol/
wann Andere/ da Sie es mit guetem Gewißen/
und ohne Heucheley/ wol thun koͤnten/ auch bey ei-
ner nothwendigen Sach/ und an die Hand gegeb-
ner Gelegenheit/ billich thun ſolten/ ſchweigen;
So iſt es wol erlaubt/ daß Einer die Sach/ wie
ſie an ihr ſelbſt beſchaffen/ und was Er dabey nutz-
liches/ und loͤbliches gethan/ jedoch mit gebuͤren-
der Beſcheidenheit/ erzehle/ ſeinen gueten Nah-
men rette/ hiedurch boͤſen Nachklang/ und Scha-
den verhuͤete/ auch ſein Heil/ und Wolfahrt/ mit
Warheit/ im Nothfall/ befoͤrdere; ſonderlich/
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ſchwei-
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[479/0503] Die 98. Frag/ des 3. Hundert. hen auffhoͤren wollen/ am ſtaͤrckſten ſeyn/ alſo ſeyn auch ſtoltze Leut am naͤchſten bey ihrem Fall/ wann Sie ſich am meiſten erheben. Was das Ander anbelangt/ ſo ſagt man zwar im Sprichwort: Aigen Lob ſtinckt: ſo die Jta- lianer alſo geben: Chi ſi loda, s’ imbroda; laus in ore proprio ſordescit. Und Michaël Verinus ſpricht beym Angelo Monoſinio, lib. 6. floris Ita- licæ Linguæ, p. m. 286. De te alii narrent, proprio ſordescit in ore Gloria: ſi taceas, plus tibi laudis erit. Daß namblich Einer ſich Andere ſolle loben/ oder etwas von ſeinen loͤblich verrichten Thaten erzehlen laßen; weilen der Ruhm in eines aignen Mundt ſtincke; her gegen/ wann Einer ſchweige/ es Jhme zu mehrerm Lob gereiche. Gleichwol/ wann Andere/ da Sie es mit guetem Gewißen/ und ohne Heucheley/ wol thun koͤnten/ auch bey ei- ner nothwendigen Sach/ und an die Hand gegeb- ner Gelegenheit/ billich thun ſolten/ ſchweigen; So iſt es wol erlaubt/ daß Einer die Sach/ wie ſie an ihr ſelbſt beſchaffen/ und was Er dabey nutz- liches/ und loͤbliches gethan/ jedoch mit gebuͤren- der Beſcheidenheit/ erzehle/ ſeinen gueten Nah- men rette/ hiedurch boͤſen Nachklang/ und Scha- den verhuͤete/ auch ſein Heil/ und Wolfahrt/ mit Warheit/ im Nothfall/ befoͤrdere; ſonderlich/ wann Er ſiehet/ daß ſeine Mißgoͤnſtige/ und Wi- derwaͤrtige/ mit fleiß/ ſein gebuͤrendes Lob ver- ſchwei-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/503>, abgerufen am 09.11.2024.