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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 85. Frag/ des 3. Hundert.
sonderlich/ wann man zwischen wichtigen Sachen/
liederliche/ und garstige Zotten/ und Poßen/ mit
einmengen wolte. Die Fabeln/ ob sie wol erdicht/
und falsch seyn/ gehen sie doch/ in dergleichen Ge-
sprechen wol an/ und belustigen insonderheit/ wann
man sich derselben recht zugebrauchen weist; wie
anderswo/ davon gesagt worden. Theils miß-
brauchen sich der H. Schrift/ zu ihren Schertzre-
den; darwider dann Erasmus, in Commentar. in
epist. ad Ephes. c.
5. und Keckerman. lib. 2. System.
Eth. c.
7. (da Er vil von Schertzreden hat) p. m.
278. schreiben. So müeßen auch dieselbe nicht ge-
mein/ und gar zubekant seyn/ die man sonsten
Salabaderische/ und Zigelerianische/ nennet. Sie
sollen auch fein kurtz seyn/ weilen man die edle Zeit
nicht mit dergleichen/ sondern wichtigeren Sachen/
zubringen/ und darfür schöne Historien/ und der-
gleichen erzehlen/ und vorbringen solle. Cicero lib.
1. Offic. p. m.
46. redet recht vom Gebrauch der
Schertz-Reden/ wan Er sagt: Ne[] enim ita ge-
nerati a natura sumus, ut ad ludum, & jocum
facti esse videamur, sed ad severitatem potius,
& ad quaedam studia graviora, & majora: Lu-
do autem, & joco uti illis quidem licet, sed sicut
somno, & quiete, tum, quando gravioribus, &
severioribus rebus satisfecerimus.
Dergleichen
solle man der Abwesenden entweder gar nicht/
oder iedoch bescheidenlich gedencken/ damit wir/ in
deme man die Gegenwertige belustiget/ die Ab-

wesende
D d iiij

Die 85. Frag/ des 3. Hundert.
ſonderlich/ wann man zwiſchen wichtigen Sachen/
liederliche/ und garſtige Zotten/ und Poßen/ mit
einmengen wolte. Die Fabeln/ ob ſie wol erdicht/
und falſch ſeyn/ gehen ſie doch/ in dergleichen Ge-
ſprechen wol an/ und beluſtigen inſonderheit/ wann
man ſich derſelben recht zugebrauchen weiſt; wie
anderswo/ davon geſagt worden. Theils miß-
brauchen ſich der H. Schrift/ zu ihren Schertzre-
den; darwider dann Erasmus, in Commentar. in
epist. ad Ephes. c.
5. und Keckerman. lib. 2. Syſtem.
Eth. c.
7. (da Er vil von Schertzreden hat) p. m.
278. ſchreiben. So muͤeßen auch dieſelbe nicht ge-
mein/ und gar zubekant ſeyn/ die man ſonſten
Salabaderiſche/ und Zigelerianiſche/ nennet. Sie
ſollen auch fein kurtz ſeyn/ weilen man die edle Zeit
nicht mit dergleichen/ ſondern wichtigeren Sachen/
zubringen/ und darfuͤr ſchoͤne Hiſtorien/ und der-
gleichen erzehlen/ und vorbringen ſolle. Cicero lib.
1. Offic. p. m.
46. redet recht vom Gebrauch der
Schertz-Reden/ wan Er ſagt: Ne[ꝗ́] enim ita ge-
nerati â natura ſumus, ut ad ludum, & jocum
facti eſſe videamur, ſed ad ſeveritatem potius,
& ad quædam ſtudia graviora, & majora: Lu-
do autem, & joco uti illis quidem licet, ſed ſicut
ſomno, & quiete, tùm, quando gravioribus, &
ſeverioribus rebus ſatisfecerimus.
Dergleichen
ſolle man der Abweſenden entweder gar nicht/
oder iedoch beſcheidenlich gedencken/ damit wir/ in
deme man die Gegenwertige beluſtiget/ die Ab-

weſende
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[423/0447] Die 85. Frag/ des 3. Hundert. ſonderlich/ wann man zwiſchen wichtigen Sachen/ liederliche/ und garſtige Zotten/ und Poßen/ mit einmengen wolte. Die Fabeln/ ob ſie wol erdicht/ und falſch ſeyn/ gehen ſie doch/ in dergleichen Ge- ſprechen wol an/ und beluſtigen inſonderheit/ wann man ſich derſelben recht zugebrauchen weiſt; wie anderswo/ davon geſagt worden. Theils miß- brauchen ſich der H. Schrift/ zu ihren Schertzre- den; darwider dann Erasmus, in Commentar. in epist. ad Ephes. c. 5. und Keckerman. lib. 2. Syſtem. Eth. c. 7. (da Er vil von Schertzreden hat) p. m. 278. ſchreiben. So muͤeßen auch dieſelbe nicht ge- mein/ und gar zubekant ſeyn/ die man ſonſten Salabaderiſche/ und Zigelerianiſche/ nennet. Sie ſollen auch fein kurtz ſeyn/ weilen man die edle Zeit nicht mit dergleichen/ ſondern wichtigeren Sachen/ zubringen/ und darfuͤr ſchoͤne Hiſtorien/ und der- gleichen erzehlen/ und vorbringen ſolle. Cicero lib. 1. Offic. p. m. 46. redet recht vom Gebrauch der Schertz-Reden/ wan Er ſagt: Neꝗ́ enim ita ge- nerati â natura ſumus, ut ad ludum, & jocum facti eſſe videamur, ſed ad ſeveritatem potius, & ad quædam ſtudia graviora, & majora: Lu- do autem, & joco uti illis quidem licet, ſed ſicut ſomno, & quiete, tùm, quando gravioribus, & ſeverioribus rebus ſatisfecerimus. Dergleichen ſolle man der Abweſenden entweder gar nicht/ oder iedoch beſcheidenlich gedencken/ damit wir/ in deme man die Gegenwertige beluſtiget/ die Ab- weſende D d iiij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/447>, abgerufen am 24.11.2024.