Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 61. Frag/ des 3. Hundert. Für die Geschwulst dienet Chamillenöl/ mit Das Miltz mindert Seufenchel/ oder Haar- Zum Beschluß fragt es sich/ obs wahr/ was cus,
Die 61. Frag/ des 3. Hundert. Fuͤr die Geſchwulſt dienet Chamillenoͤl/ mit Das Miltz mindert Seufenchel/ oder Haar- Zum Beſchluß fragt es ſich/ obs wahr/ was cus,
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Die 61. Frag/ des 3. Hundert.
Fuͤr die Geſchwulſt dienet Chamillenoͤl/ mit
eim wenig Eßigs vermiſcht/ und damit geſchmie-
ret: item/ Serapingummi 1. qu. mit einem Trinck-
lem gueten Weineßigs zertriben/ und warm ge-
trunken. Oder/ ſiede Weinrauten in Eßig/ netze
einen Filtz darinn/ druck ihn wol aus/ und leg ihn
warm uͤber. Oder/ nimm Gerſtenmeel/ und Geiß-
dreck/ iedes gleichvil/ ſeuds in halb Eßig/ und halb
Waßer/ zu einem Pflaſter/ ſtreichs auf ein Tuch/
und legs uͤber.
Das Miltz mindert Seufenchel/ oder Haar-
ſtrangs Gummi/ oder Safft/ mit einem weichge-
ſottenen Ey eingenommen: item/ Gummi Ar-
moniak 1. quintl ſchwer mit Eßig getruncken.
Zum Beſchluß fragt es ſich/ obs wahr/ was
man etwan vorgibt/ daß den Lackeyen/ weil ſie ſo
ſtarck lauffen muͤßen/ das Miltz genommen wer-
de? Antwort/ Nein. Dann es ohne Verluſt
der Geſundheit/ und des Lebens/ nicht mag genom-
men werden: Sonſten wurde die ſchwartze Gall
in den Coͤrper ausgeſchuͤttet/ und braͤchte die aller-
gefaͤhrlichſte Kranckheiten/ hette auch der Magen
keinen Antreiber/ die Begirde/ die Speiſe zu em-
pfahen/ zu erwecken. Man nimmet aber zu La-
ckeyen/ die geſunder Natur ſeyn/ denen man auch
niedliche Speiſen gibet/ daraus ein guetes Gebluͤet
herkomt; die Gewonheit thut auch vil bey Jhnen;
und ſonderlich der Gebrauch ſolcher Artzneyen/ ſo
ſie ſtaͤrcken/ und die ſchwartze Gall demmen. J. Co-
cus,
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