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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 59. Frag/ des 3. Hundert.
sam/ verzehre alle übrige Feuchtigkeiten/ warvon
der Mensch träg/ und schläfferig/ auch ungesund
wird; und mache/ daß die Leute/ die es fleißig ge-
brauchen/ zu einem hohen Alter gelangen. Sihe
auch Ad. Olearii Persianische Raise-Beschrei-
bung lib. 5. c. 17. in Jndia trincken Sies des Tags
3. mal/ nemlich des Morgens frühe/ nach der
Mittags-Malzeit/ und auff den Abend. Son-
sten führet den Magenschleim auch aus/ und rei-
niget den Magen/ das Kraut von Jungen Bi-
bernellen in der Speiß gebraucht; item/ einge-
machte Bibernellenwurtzel.

Verstopften Magen öfnet Wermut/ zu Pul-
ver gestoßen/ und des Tags 3. mal/ iedesmal ei-
ner Castanien groß/ eingenommen: item Fenchel-
waßer.

Wider die Bläste/ oder Winde des Magens/
loben die Bad-Aertzte die Oel von Wermut/ und
Mastix/ wie auch Nägelein/ Galgant/ Muscat-
blühe/ Eniß. Wie es dann theils Orten gar ge-
mein/ daß man Eniß/ und Coriander/ und der-
gleichen Confect/ nach dem Eßen einnimt. Wer-
mutöl vertreibet auch die Magenwinde/ wann
man sich warm damit salbet. Pontischer Wer-
mut-Syrup 3. Loth auf ein mal eingenommen:
item/ Fenchelsamen zu Pulver gestoßen/ und mit
Wein getruncken; oder aber vor sich selbst geßen/
thuet auch wol.

Erlö-

Die 59. Frag/ des 3. Hundert.
ſam/ verzehre alle uͤbrige Feuchtigkeiten/ warvon
der Menſch traͤg/ und ſchlaͤfferig/ auch ungeſund
wird; und mache/ daß die Leute/ die es fleißig ge-
brauchen/ zu einem hohen Alter gelangen. Sihe
auch Ad. Olearii Perſianiſche Raiſe-Beſchrei-
bung lib. 5. c. 17. in Jndia trincken Sies des Tags
3. mal/ nemlich des Morgens fruͤhe/ nach der
Mittags-Malzeit/ und auff den Abend. Son-
ſten fuͤhret den Magenſchleim auch aus/ und rei-
niget den Magen/ das Kraut von Jungen Bi-
bernellen in der Speiß gebraucht; item/ einge-
machte Bibernellenwurtzel.

Verſtopften Magen oͤfnet Wermut/ zu Pul-
ver geſtoßen/ und des Tags 3. mal/ iedesmal ei-
ner Caſtanien groß/ eingenommen: item Fenchel-
waßer.

Wider die Blaͤſte/ oder Winde des Magens/
loben die Bad-Aertzte die Oel von Wermut/ und
Maſtix/ wie auch Naͤgelein/ Galgant/ Muſcat-
bluͤhe/ Eniß. Wie es dann theils Orten gar ge-
mein/ daß man Eniß/ und Coriander/ und der-
gleichen Confect/ nach dem Eßen einnimt. Wer-
mutoͤl vertreibet auch die Magenwinde/ wann
man ſich warm damit ſalbet. Pontiſcher Wer-
mut-Syrup 3. Loth auf ein mal eingenommen:
item/ Fenchelſamen zu Pulver geſtoßen/ und mit
Wein getruncken; oder aber vor ſich ſelbſt geßen/
thuet auch wol.

Erloͤ-
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[300/0324] Die 59. Frag/ des 3. Hundert. ſam/ verzehre alle uͤbrige Feuchtigkeiten/ warvon der Menſch traͤg/ und ſchlaͤfferig/ auch ungeſund wird; und mache/ daß die Leute/ die es fleißig ge- brauchen/ zu einem hohen Alter gelangen. Sihe auch Ad. Olearii Perſianiſche Raiſe-Beſchrei- bung lib. 5. c. 17. in Jndia trincken Sies des Tags 3. mal/ nemlich des Morgens fruͤhe/ nach der Mittags-Malzeit/ und auff den Abend. Son- ſten fuͤhret den Magenſchleim auch aus/ und rei- niget den Magen/ das Kraut von Jungen Bi- bernellen in der Speiß gebraucht; item/ einge- machte Bibernellenwurtzel. Verſtopften Magen oͤfnet Wermut/ zu Pul- ver geſtoßen/ und des Tags 3. mal/ iedesmal ei- ner Caſtanien groß/ eingenommen: item Fenchel- waßer. Wider die Blaͤſte/ oder Winde des Magens/ loben die Bad-Aertzte die Oel von Wermut/ und Maſtix/ wie auch Naͤgelein/ Galgant/ Muſcat- bluͤhe/ Eniß. Wie es dann theils Orten gar ge- mein/ daß man Eniß/ und Coriander/ und der- gleichen Confect/ nach dem Eßen einnimt. Wer- mutoͤl vertreibet auch die Magenwinde/ wann man ſich warm damit ſalbet. Pontiſcher Wer- mut-Syrup 3. Loth auf ein mal eingenommen: item/ Fenchelſamen zu Pulver geſtoßen/ und mit Wein getruncken; oder aber vor ſich ſelbſt geßen/ thuet auch wol. Erloͤ-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/324>, abgerufen am 24.11.2024.