Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 55. Frag/ des 3. Hundert.
Waßer gesotten/ oder vilmehr in Wein/ und den
warmen Dampf davon in die Nasen empfangen.
Die keinen Geruch haben/ können auch folgendes
Pulver brauchen: Chamom. Majoran. Stoech.
Arab. Calament. ana, M. j. Misce.
Oder:
Castor. ein scrupel/ Piper. nig. Ellebor. alb. iedes
7. grän/ Sem. Nigell. ein halb quintl. Misce.
Theils können den Rosen-Geruch nicht leyden;
welche Kranckheit die Neuen Medici Guttam
rosaceam
nennen. Franciscus Venerius, Herzog zu
Venedig/ hat an einem Feyrtag/ als Er in die
Kirchen gehen wollen/ die Rosen-Cräntz/ und der-
gleichen/ damit der Altar gezieret war/ geschwind
hinwegg zu thun bevolhen/ damit Jhme/ wie vor-
mals offt geschehen/ keine Ohnmacht ankäme.
Joannes Donatianus, ein Priester zu Treviso, wird
alleweil mit dem Niesen geplaget/ so balden die
Rosen herfür kommen; hat auch keine Beße-
rung/ biß die Rosen zu verwelcken anfangen/ und
die Lilien herfür blüehen. So tödtet die Roßkäfer
der Rosen-Geruch/ und haben auch die Hunde
ein Abscheuen darvor/ und geben mit ihrer Nasen
solches zu erkennen; Balth. Bonifacius in hist. lu-
dicra lib. 1. c.
14. Daß ein Bischoff zu Breßlau/
durch öftern Rosen-Geruch/ die Flüß so sehr be-
wegt/ daß er davon gestorben/ ist anderswo/ aus
Cureo, eingebracht wordeu.

Für das überflüßige Nasenschweißen/ oder
Blueten/ seyn etliche Mittel in des M. Z. Col-

lecta-

Die 55. Frag/ des 3. Hundert.
Waßer geſotten/ oder vilmehr in Wein/ und den
warmen Dampf davon in die Naſen empfangen.
Die keinen Geruch haben/ koͤnnen auch folgendes
Pulver brauchen: ℞ Chamom. Majoran. Stoech.
Arab. Calament. ana, M. j. Miſce.
Oder:
℞ Caſtor. ein ſcrupel/ Piper. nig. Ellebor. alb. iedes
7. graͤn/ Sem. Nigell. ein halb quintl. Miſce.
Theils koͤnnen den Roſen-Geruch nicht leyden;
welche Kranckheit die Neuen Medici Guttam
roſaceam
nennen. Franciſcus Venerius, Herzog zu
Venedig/ hat an einem Feyrtag/ als Er in die
Kirchen gehen wollen/ die Roſen-Craͤntz/ und der-
gleichen/ damit der Altar gezieret war/ geſchwind
hinwegg zu thun bevolhen/ damit Jhme/ wie vor-
mals offt geſchehen/ keine Ohnmacht ankaͤme.
Joannes Donatianus, ein Prieſter zu Treviſo, wird
alleweil mit dem Nieſen geplaget/ ſo balden die
Roſen herfuͤr kommen; hat auch keine Beße-
rung/ biß die Roſen zu verwelcken anfangen/ und
die Lilien herfuͤr bluͤehen. So toͤdtet die Roßkaͤfer
der Roſen-Geruch/ und haben auch die Hunde
ein Abſcheuen darvor/ und geben mit ihrer Naſen
ſolches zu erkennen; Balth. Bonifacius in hist. lu-
dicra lib. 1. c.
14. Daß ein Biſchoff zu Breßlau/
durch oͤftern Roſen-Geruch/ die Fluͤß ſo ſehr be-
wegt/ daß er davon geſtorben/ iſt anderswo/ aus
Cureo, eingebracht wordeu.

Fuͤr das uͤberfluͤßige Naſenſchweißen/ oder
Blueten/ ſeyn etliche Mittel in des M. Z. Col-

lecta-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0282" n="258"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 55. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/>
Waßer ge&#x017F;otten/ oder vilmehr in Wein/ und den<lb/>
warmen Dampf davon in die Na&#x017F;en empfangen.<lb/>
Die keinen Geruch haben/ ko&#x0364;nnen auch folgendes<lb/>
Pulver brauchen: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x211E; Chamom. Majoran. Stoech.<lb/>
Arab. Calament. ana, M. j. Mi&#x017F;ce.</hi></hi> Oder:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x211E; Ca&#x017F;tor.</hi></hi> ein &#x017F;crupel/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Piper. nig. Ellebor. alb.</hi></hi> iedes<lb/>
7. gra&#x0364;n/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sem. Nigell.</hi></hi> ein halb quintl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mi&#x017F;ce.</hi></hi><lb/>
Theils ko&#x0364;nnen den Ro&#x017F;en-Geruch nicht leyden;<lb/>
welche Kranckheit die Neuen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Medici Guttam<lb/>
ro&#x017F;aceam</hi></hi> nennen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Franci&#x017F;cus Venerius,</hi></hi> Herzog zu<lb/>
Venedig/ hat an einem Feyrtag/ als Er in die<lb/>
Kirchen gehen wollen/ die Ro&#x017F;en-Cra&#x0364;ntz/ und der-<lb/>
gleichen/ damit der Altar gezieret war/ ge&#x017F;chwind<lb/>
hinwegg zu thun bevolhen/ damit Jhme/ wie vor-<lb/>
mals offt ge&#x017F;chehen/ keine Ohnmacht anka&#x0364;me.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joannes Donatianus,</hi></hi> ein Prie&#x017F;ter zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Trevi&#x017F;o,</hi></hi> wird<lb/>
alleweil mit dem Nie&#x017F;en geplaget/ &#x017F;o balden die<lb/>
Ro&#x017F;en herfu&#x0364;r kommen; hat auch keine Beße-<lb/>
rung/ biß die Ro&#x017F;en zu verwelcken anfangen/ und<lb/>
die Lilien herfu&#x0364;r blu&#x0364;ehen. So to&#x0364;dtet die Roßka&#x0364;fer<lb/>
der Ro&#x017F;en-Geruch/ und haben auch die Hunde<lb/>
ein Ab&#x017F;cheuen darvor/ und geben mit ihrer Na&#x017F;en<lb/>
&#x017F;olches zu erkennen; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Balth. Bonifacius in hist. lu-<lb/>
dicra lib. 1. c.</hi></hi> 14. Daß ein Bi&#x017F;choff zu Breßlau/<lb/>
durch o&#x0364;ftern Ro&#x017F;en-Geruch/ die Flu&#x0364;ß &#x017F;o &#x017F;ehr be-<lb/>
wegt/ daß er davon ge&#x017F;torben/ i&#x017F;t anderswo/ aus<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cureo,</hi></hi> eingebracht wordeu.</p><lb/>
          <p>Fu&#x0364;r das u&#x0364;berflu&#x0364;ßige Na&#x017F;en&#x017F;chweißen/ oder<lb/>
Blueten/ &#x017F;eyn etliche Mittel in des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Z. Col-</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lecta-</hi></hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[258/0282] Die 55. Frag/ des 3. Hundert. Waßer geſotten/ oder vilmehr in Wein/ und den warmen Dampf davon in die Naſen empfangen. Die keinen Geruch haben/ koͤnnen auch folgendes Pulver brauchen: ℞ Chamom. Majoran. Stoech. Arab. Calament. ana, M. j. Miſce. Oder: ℞ Caſtor. ein ſcrupel/ Piper. nig. Ellebor. alb. iedes 7. graͤn/ Sem. Nigell. ein halb quintl. Miſce. Theils koͤnnen den Roſen-Geruch nicht leyden; welche Kranckheit die Neuen Medici Guttam roſaceam nennen. Franciſcus Venerius, Herzog zu Venedig/ hat an einem Feyrtag/ als Er in die Kirchen gehen wollen/ die Roſen-Craͤntz/ und der- gleichen/ damit der Altar gezieret war/ geſchwind hinwegg zu thun bevolhen/ damit Jhme/ wie vor- mals offt geſchehen/ keine Ohnmacht ankaͤme. Joannes Donatianus, ein Prieſter zu Treviſo, wird alleweil mit dem Nieſen geplaget/ ſo balden die Roſen herfuͤr kommen; hat auch keine Beße- rung/ biß die Roſen zu verwelcken anfangen/ und die Lilien herfuͤr bluͤehen. So toͤdtet die Roßkaͤfer der Roſen-Geruch/ und haben auch die Hunde ein Abſcheuen darvor/ und geben mit ihrer Naſen ſolches zu erkennen; Balth. Bonifacius in hist. lu- dicra lib. 1. c. 14. Daß ein Biſchoff zu Breßlau/ durch oͤftern Roſen-Geruch/ die Fluͤß ſo ſehr be- wegt/ daß er davon geſtorben/ iſt anderswo/ aus Cureo, eingebracht wordeu. Fuͤr das uͤberfluͤßige Naſenſchweißen/ oder Blueten/ ſeyn etliche Mittel in des M. Z. Col- lecta-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/282
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/282>, abgerufen am 25.11.2024.