Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 40. Frag/ des 3. Hundert. per Authent. bona Damnatorum C. de bonis Pro-scriptorum, heimfallen; So wird doch Jhnen ein Testament zu machen nicht leichtlich zugelaßen; dieweil sie mit der Verurtheilung selbsten das Burger-Recht verliehren/ l. sunt quidam. 17. §. 1. & l. qui ultimo. 29. ff. de poenis, der gestalt/ daß auch das Testament/ so sie/ vor ihrer Verurthei- lung/ gemacht/ nichtig/ und kraftloß/ wird/ l. si quis. 6. §. irritum ff. de injusto, rupto, & irrito fa- cto testamento. Welches man auch dahin zeucht/ wann Einer/ nach gefältem Urtheil/ ehe solches volzogen wird/ entweder entfliehet/ oder aus des Richters Händen erlediget wird. Bißweilen ge- schihet es aus sondern Gnaden/ daß Einem Ver- urtheilten zum tode ein Testament zu machen er- laubet wird. Also hat König Ludwig der XIII. in Franckreich/ dem Herzog Heinrichen von Mont- morency, ehe er An. 1632. den 30. Octobris, Neuen Calenders/ umb 3. Uhr des Abends/ zu Tholosa (welcher Statt/ und des Landes Langue- dok/ Gubernator Er gewesen)/ mit einem Beil geköpft worden/ sein lezten Willen zu machen ver- gont/ so Er auch gethan/ und solch sein Testament dem König/ so damals zu Tholosa war/ über- schickt hat. Dann der König seiner Gütter/ die sonsten/ vermög des ergangenen Urtheils/ Jhrer Majestätt heimgefallen weren/ nicht begehret. Er hatte das Laster der beleydigten Majestätt began- gen/
Die 40. Frag/ des 3. Hundert. per Authent. bona Damnatorum C. de bonis Pro-ſcriptorum, heimfallen; So wird doch Jhnen ein Teſtament zu machen nicht leichtlich zugelaßen; dieweil ſie mit der Verurtheilung ſelbſten das Burger-Recht verliehren/ l. ſunt quidam. 17. §. 1. & l. qui ultimo. 29. ff. de pœnis, der geſtalt/ daß auch das Teſtament/ ſo ſie/ vor ihrer Verurthei- lung/ gemacht/ nichtig/ und kraftloß/ wird/ l. ſi quis. 6. §. irritum ff. de injuſto, rupto, & irrito fa- cto teſtamento. Welches man auch dahin zeucht/ wann Einer/ nach gefaͤltem Urtheil/ ehe ſolches volzogen wird/ entweder entfliehet/ oder aus des Richters Haͤnden erlediget wird. Bißweilen ge- ſchihet es aus ſondern Gnaden/ daß Einem Ver- urtheilten zum tode ein Teſtament zu machen er- laubet wird. Alſo hat Koͤnig Ludwig der XIII. in Franckreich/ dem Herzog Heinrichen von Mont- morency, ehe er An. 1632. den 30. Octobris, Neuen Calenders/ umb 3. Uhr des Abends/ zu Tholoſa (welcher Statt/ und des Landes Langue- dok/ Gubernator Er geweſen)/ mit einem Beil gekoͤpft worden/ ſein lezten Willen zu machen ver- gont/ ſo Er auch gethan/ und ſolch ſein Teſtament dem Koͤnig/ ſo damals zu Tholoſa war/ uͤber- ſchickt hat. Dann der Koͤnig ſeiner Guͤtter/ die ſonſten/ vermoͤg des ergangenen Urtheils/ Jhrer Majeſtaͤtt heimgefallen weren/ nicht begehret. Er hatte das Laſter der beleydigten Majeſtaͤtt began- gen/
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Die 40. Frag/ des 3. Hundert.
per Authent. bona Damnatorum C. de bonis Pro-
ſcriptorum, heimfallen; So wird doch Jhnen ein
Teſtament zu machen nicht leichtlich zugelaßen;
dieweil ſie mit der Verurtheilung ſelbſten das
Burger-Recht verliehren/ l. ſunt quidam. 17. §.
1. & l. qui ultimo. 29. ff. de pœnis, der geſtalt/ daß
auch das Teſtament/ ſo ſie/ vor ihrer Verurthei-
lung/ gemacht/ nichtig/ und kraftloß/ wird/ l. ſi
quis. 6. §. irritum ff. de injuſto, rupto, & irrito fa-
cto teſtamento. Welches man auch dahin zeucht/
wann Einer/ nach gefaͤltem Urtheil/ ehe ſolches
volzogen wird/ entweder entfliehet/ oder aus des
Richters Haͤnden erlediget wird. Bißweilen ge-
ſchihet es aus ſondern Gnaden/ daß Einem Ver-
urtheilten zum tode ein Teſtament zu machen er-
laubet wird. Alſo hat Koͤnig Ludwig der XIII. in
Franckreich/ dem Herzog Heinrichen von Mont-
morency, ehe er An. 1632. den 30. Octobris,
Neuen Calenders/ umb 3. Uhr des Abends/ zu
Tholoſa (welcher Statt/ und des Landes Langue-
dok/ Gubernator Er geweſen)/ mit einem Beil
gekoͤpft worden/ ſein lezten Willen zu machen ver-
gont/ ſo Er auch gethan/ und ſolch ſein Teſtament
dem Koͤnig/ ſo damals zu Tholoſa war/ uͤber-
ſchickt hat. Dann der Koͤnig ſeiner Guͤtter/ die
ſonſten/ vermoͤg des ergangenen Urtheils/ Jhrer
Majeſtaͤtt heimgefallen weren/ nicht begehret. Er
hatte das Laſter der beleydigten Majeſtaͤtt began-
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