Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 36. Frag/ des 3. Hundert. wegs mache/ also gar/ daß wan gleich der KeyserEinem schlechtwegs ein Adelich Lehen gebe/ den Adel damit zugleich nicht gebe; dieweil der Adel in einem Augenblick nicht entstehe/ sondern durch Tugend/ erlangt/ auch nicht einem Guet/ sondern der Person/ gegeben werde; deßgleichen nicht am Guet/ sondern an der Person des Gebers/ oder Verleihers/ hange; und ein anders seye/ einem ein Lehen/ und ein anders den Adel zu geben/ oder einen zu adlen/ seye; wie Er solches conclus. 26. mit mehrerm ausführet. Die 36. Frag. Welche Zeit wird für die Geburt eines Kinds rechtmäßig gehalten? JNs gemein helt man dar- esse.
Die 36. Frag/ des 3. Hundert. wegs mache/ alſo gar/ daß wan gleich der KeyſerEinem ſchlechtwegs ein Adelich Lehen gebe/ den Adel damit zugleich nicht gebe; dieweil der Adel in einem Augenblick nicht entſtehe/ ſondern durch Tugend/ erlangt/ auch nicht einem Guet/ ſondern der Perſon/ gegeben werde; deßgleichen nicht am Guet/ ſondern an der Perſon des Gebers/ oder Verleihers/ hange; und ein anders ſeye/ einem ein Lehen/ und ein anders den Adel zu geben/ oder einen zu adlen/ ſeye; wie Er ſolches conclus. 26. mit mehrerm ausfuͤhret. Die 36. Frag. Welche Zeit wird fuͤr die Geburt eines Kinds rechtmaͤßig gehalten? JNs gemein helt man dar- eſſe.
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Die 36. Frag/ des 3. Hundert.
wegs mache/ alſo gar/ daß wan gleich der Keyſer
Einem ſchlechtwegs ein Adelich Lehen gebe/ den
Adel damit zugleich nicht gebe; dieweil der Adel
in einem Augenblick nicht entſtehe/ ſondern durch
Tugend/ erlangt/ auch nicht einem Guet/ ſondern
der Perſon/ gegeben werde; deßgleichen nicht am
Guet/ ſondern an der Perſon des Gebers/ oder
Verleihers/ hange; und ein anders ſeye/ einem
ein Lehen/ und ein anders den Adel zu geben/ oder
einen zu adlen/ ſeye; wie Er ſolches conclus. 26.
mit mehrerm ausfuͤhret.
Die 36. Frag.
Welche Zeit wird fuͤr die Geburt
eines Kinds rechtmaͤßig
gehalten?
JNs gemein helt man dar-
fuͤr/ Wann ein Kind neun Monat in
Mutterleib gelegen/ daß ſolches die
rechte Zeit der Geburt ſeye. Sihe l. Gallus. 29. in
pr. ff. de Liberis, & poſtumis heredibus instituen-
dis. Es wird aber auch ein Kind im ſibenden Mo-
nat fuͤr recht geboren gehalten/ nach Mainung des
fuͤrtrefflichen Artztes Hippocratis. Und ſagt der
Juriſt Paulus, in l. 12 ff. de ſtatu Hominum, alſo:
Septimo menſe naſci perfectum partum, jam re-
ceptum eſt, propter auctoritatem doctiſſimi viri
Hippocratis: & ideò credendum eſt, eum, qui ex
juſtis nuptiis ſeptimo menſe natus eſt, juſtum filium
eſſe.
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