Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 31. Frag/ des 3. Hundert.

enthalten sollen. Und dieses habe aus des ofter-
nanten D. Knipschildts S. angezognem 2. Buch
von den Reichs-Stätten/ ich hieher bringen wol-
len; obschon deine Frag so weit nicht gehet/ dir
doch hoffentlich nicht zu wider seyn wird. Und
kanstu/ so du wilt/ von den oberwenten Pfand-
häusern/ auch D. Lucam Beckmannum, disputat.
2. de Vsuris, th. 22. lesen/ die Er nicht verwirfft/
sondern billichet. Hergegen Andreas Rivetus,
Theol. Professor zu Leyden/ in Catholici Orth. tract.
4. qu. 15. p. 295. solche Pfandhäuser/ in Italia nicht
lobet/ und saget/ daß man solche nicht guet heißen/
udd vertheidigen könne/ man wolle dan dieses wi-
der die H. Schrifft thun &c. Dann selbige
Pfandhäuser/ oder Montes pietatis, leihen den
Armen nicht vergebens/ sondern sie müeßen/ alle
Monat/ auch wegen einer kleinen Summ/ etwas/
über das Capital/ und noch darzue ein Pfand/ ge-
ben/ welches stracks verkauft wird/ wann in der
gesetzten Zeit man nicht bezahlet. Und weil man
ohne Pfand nichts leihet/ und aber die Armen oft
ihre Kleider/ und Haußrath/ versetzen müeßen/ de-
ren Sie ohne ihren Schaden nicht entrathen mö-
gen/ auch solche Pfand Gott der HErr/ in seinem
Gesätz/ zu behalten ernsilich verbotten/ so könten
solche Häuser von einem schweren/ und unge-
rechten Wucher nicht entschul-
digt werden.

Die

Die 31. Frag/ des 3. Hundert.

enthalten ſollen. Und dieſes habe aus des ofter-
nanten D. Knipſchildts S. angezognem 2. Buch
von den Reichs-Staͤtten/ ich hieher bringen wol-
len; obſchon deine Frag ſo weit nicht gehet/ dir
doch hoffentlich nicht zu wider ſeyn wird. Und
kanſtu/ ſo du wilt/ von den oberwenten Pfand-
haͤuſern/ auch D. Lucam Beckmannum, diſputat.
2. de Vſuris, th. 22. leſen/ die Er nicht verwirfft/
ſondern billichet. Hergegen Andreas Rivetus,
Theol. Profeſſor zu Leyden/ in Catholici Orth. tract.
4. qu. 15. p. 295. ſolche Pfandhaͤuſer/ in Italia nicht
lobet/ und ſaget/ daß man ſolche nicht guet heißen/
udd vertheidigen koͤnne/ man wolle dan dieſes wi-
der die H. Schrifft thun &c. Dann ſelbige
Pfandhaͤuſer/ oder Montes pietatis, leihen den
Armen nicht vergebens/ ſondern ſie muͤeßen/ alle
Monat/ auch wegen einer kleinen Summ/ etwas/
uͤber das Capital/ und noch darzue ein Pfand/ ge-
ben/ welches ſtracks verkauft wird/ wann in der
geſetzten Zeit man nicht bezahlet. Und weil man
ohne Pfand nichts leihet/ und aber die Armen oft
ihre Kleider/ und Haußrath/ verſetzen muͤeßen/ de-
ren Sie ohne ihren Schaden nicht entrathen moͤ-
gen/ auch ſolche Pfand Gott der HErr/ in ſeinem
Geſaͤtz/ zu behalten ernſilich verbotten/ ſo koͤnten
ſolche Haͤuſer von einem ſchweren/ und unge-
rechten Wucher nicht entſchul-
digt werden.

Die

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[144/0168] Die 31. Frag/ des 3. Hundert. enthalten ſollen. Und dieſes habe aus des ofter- nanten D. Knipſchildts S. angezognem 2. Buch von den Reichs-Staͤtten/ ich hieher bringen wol- len; obſchon deine Frag ſo weit nicht gehet/ dir doch hoffentlich nicht zu wider ſeyn wird. Und kanſtu/ ſo du wilt/ von den oberwenten Pfand- haͤuſern/ auch D. Lucam Beckmannum, diſputat. 2. de Vſuris, th. 22. leſen/ die Er nicht verwirfft/ ſondern billichet. Hergegen Andreas Rivetus, Theol. Profeſſor zu Leyden/ in Catholici Orth. tract. 4. qu. 15. p. 295. ſolche Pfandhaͤuſer/ in Italia nicht lobet/ und ſaget/ daß man ſolche nicht guet heißen/ udd vertheidigen koͤnne/ man wolle dan dieſes wi- der die H. Schrifft thun &c. Dann ſelbige Pfandhaͤuſer/ oder Montes pietatis, leihen den Armen nicht vergebens/ ſondern ſie muͤeßen/ alle Monat/ auch wegen einer kleinen Summ/ etwas/ uͤber das Capital/ und noch darzue ein Pfand/ ge- ben/ welches ſtracks verkauft wird/ wann in der geſetzten Zeit man nicht bezahlet. Und weil man ohne Pfand nichts leihet/ und aber die Armen oft ihre Kleider/ und Haußrath/ verſetzen muͤeßen/ de- ren Sie ohne ihren Schaden nicht entrathen moͤ- gen/ auch ſolche Pfand Gott der HErr/ in ſeinem Geſaͤtz/ zu behalten ernſilich verbotten/ ſo koͤnten ſolche Haͤuſer von einem ſchweren/ und unge- rechten Wucher nicht entſchul- digt werden. Die

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Zitationshilfe:	Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/168>, abgerufen am 25.11.2024.

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