Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite
Die C. Frag.
Wer ist der/ so sich alzufrühe ver-
heuratet? Und welche sihet ihrem Mann/
in einem Monat/ nur einmal gerad
ins Gesicht?

ES seyn oben in der 83. Frag
etliche Lehren gegeben worden/ wessen
man sich/ in Verheuratungen/ zu ver-
halten; da du dann auch füglich diese Frag hät-
test mit anhencken können. Es wird aber auff die-
selbe/ von einem Frantzosen/ es demandes joyenses,
& recreatives,
geantwortet/ daß der jenige/ so ein
böses Weib bekommet/ sich zu frühe verheurate.
Jn einer Reis-Beschreibung durch Heuteliam
(wie daselbst das Land/ verkehrter Weise/ genant
wird) stehet/ am 91. Blat/ daß einer/ so ein böses
Weib gehabt/ gebetten habe:

O Gott im Himmel ich ruff zu dir/
Ein Weib/ und Creutz/ hast geben
mir/
Nims Creutz von mir/ und das
Weib zu dir/
Nicht besser kanstu helffen mir.

Hergegen hält man die für die reichiste Män-
ner in der Welt/ welche fromme/ und verständige

Weiber
Die C. Frag.
Wer iſt der/ ſo ſich alzufruͤhe ver-
heuratet? Und welche ſihet ihrem Mann/
in einem Monat/ nur einmal gerad
ins Geſicht?

ES ſeyn oben in der 83. Frag
etliche Lehren gegeben worden/ weſſen
man ſich/ in Verheuratungen/ zu ver-
halten; da du dann auch fuͤglich dieſe Frag haͤt-
teſt mit anhencken koͤnnen. Es wird aber auff die-
ſelbe/ von einem Frantzoſen/ es demandes joyenſes,
& recreatives,
geantwortet/ daß der jenige/ ſo ein
boͤſes Weib bekommet/ ſich zu fruͤhe verheurate.
Jn einer Reis-Beſchreibung durch Heuteliam
(wie daſelbſt das Land/ verkehrter Weiſe/ genant
wird) ſtehet/ am 91. Blat/ daß einer/ ſo ein boͤſes
Weib gehabt/ gebetten habe:

O Gott im Himmel ich ruff zu dir/
Ein Weib/ und Creutz/ haſt geben
mir/
Nims Creutz von mir/ und das
Weib zu dir/
Nicht beſſer kanſtu helffen mir.

Hergegen haͤlt man die fuͤr die reichiſte Maͤn-
ner in der Welt/ welche fromme/ und verſtaͤndige

Weiber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0476" n="448"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">C.</hi> Frag.<lb/>
Wer i&#x017F;t der/ &#x017F;o &#x017F;ich alzufru&#x0364;he ver-<lb/>
heuratet? Und welche &#x017F;ihet ihrem Mann/<lb/>
in einem Monat/ nur einmal gerad<lb/>
ins Ge&#x017F;icht?</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">S &#x017F;eyn oben in der 83. Frag</hi><lb/>
etliche Lehren gegeben worden/ we&#x017F;&#x017F;en<lb/>
man &#x017F;ich/ in Verheuratungen/ zu ver-<lb/>
halten; da du dann auch fu&#x0364;glich die&#x017F;e Frag ha&#x0364;t-<lb/>
te&#x017F;t mit anhencken ko&#x0364;nnen. Es wird aber auff die-<lb/>
&#x017F;elbe/ von einem Frantzo&#x017F;en/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">es demandes joyen&#x017F;es,<lb/>
&amp; recreatives,</hi></hi> geantwortet/ daß der jenige/ &#x017F;o ein<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;es Weib bekommet/ &#x017F;ich zu fru&#x0364;he verheurate.<lb/>
Jn einer Reis-Be&#x017F;chreibung durch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Heuteliam</hi></hi><lb/>
(wie da&#x017F;elb&#x017F;t das Land/ verkehrter Wei&#x017F;e/ genant<lb/>
wird) &#x017F;tehet/ am 91. Blat/ daß einer/ &#x017F;o ein bo&#x0364;&#x017F;es<lb/>
Weib gehabt/ gebetten habe:</p><lb/>
          <cit>
            <quote>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#fr">O Gott im Himmel ich ruff zu dir/</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Ein Weib/ und Creutz/ ha&#x017F;t geben</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">mir/</hi> </hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Nims Creutz von mir/ und das</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Weib zu dir/</hi> </hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Nicht be&#x017F;&#x017F;er kan&#x017F;tu helffen mir.</hi> </l>
              </lg>
            </quote>
          </cit><lb/>
          <p>Hergegen ha&#x0364;lt man die fu&#x0364;r die reichi&#x017F;te Ma&#x0364;n-<lb/>
ner in der Welt/ welche fromme/ und ver&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Weiber</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[448/0476] Die C. Frag. Wer iſt der/ ſo ſich alzufruͤhe ver- heuratet? Und welche ſihet ihrem Mann/ in einem Monat/ nur einmal gerad ins Geſicht? ES ſeyn oben in der 83. Frag etliche Lehren gegeben worden/ weſſen man ſich/ in Verheuratungen/ zu ver- halten; da du dann auch fuͤglich dieſe Frag haͤt- teſt mit anhencken koͤnnen. Es wird aber auff die- ſelbe/ von einem Frantzoſen/ es demandes joyenſes, & recreatives, geantwortet/ daß der jenige/ ſo ein boͤſes Weib bekommet/ ſich zu fruͤhe verheurate. Jn einer Reis-Beſchreibung durch Heuteliam (wie daſelbſt das Land/ verkehrter Weiſe/ genant wird) ſtehet/ am 91. Blat/ daß einer/ ſo ein boͤſes Weib gehabt/ gebetten habe: O Gott im Himmel ich ruff zu dir/ Ein Weib/ und Creutz/ haſt geben mir/ Nims Creutz von mir/ und das Weib zu dir/ Nicht beſſer kanſtu helffen mir. Hergegen haͤlt man die fuͤr die reichiſte Maͤn- ner in der Welt/ welche fromme/ und verſtaͤndige Weiber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/476
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/476>, abgerufen am 18.12.2024.