Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die LXXXI. Frag.
bet seyn/ wann man sie verabsaumet/ oder nicht
recht erziehet/ vor andern/ bös/ verwegen/ und
Stiffter alles Unglücks. Und haben sie dahero
einer mehrern Auff sicht/ und fleissiger Erziehung/
vonnöhten.

Die LXXXI. Frag.
Was ist die Stern-Kunst/ und wie
wird sie abgetheilet? Und wer seyn die

erste dieser Kunst Erfinder
gewesen?

DJeses Wort wird nicht nur
eine solche Lehr/ die von Bewegung des
Himmels; sondern auch für die Kunst
genommen/ so aus der unterschiedlichen Bewe-
gung/ und Lager des Gestirns/ künfftige Sachen
vorsaget. Und wird also getheilet in die jenige/ so
insonderheit die Astronomia, und in die/ so die
Astrologia genant wird/ und mit denen Vorsa-
gungen/ wegen des Gewitters/ der Gesundheit/
und anderer zufälligen Dinge/ umgehet. Da her-
gegen die Astronomia nichts anders ist/ als eine
Wissenschafft der Bewegung der Himmlischen
Cörper; Davon dann in den Schulen gelehret
wird. Dann diese Edle Kunst allen andern Wis-
senschafften gleichsam dienet; und vornemlich der/
von der Heiligen Schrifft: Dieweil aus in Acht-
nehmung der Himmlischen Craise/ und der Be-
wegungen/ so stets auff einerley Weise/ verbleiben/

erler-
A a iiij

Die LXXXI. Frag.
bet ſeyn/ wann man ſie verabſaumet/ oder nicht
recht erziehet/ vor andern/ boͤs/ verwegen/ und
Stiffter alles Ungluͤcks. Und haben ſie dahero
einer mehrern Auff ſicht/ und fleiſſiger Erziehung/
vonnoͤhten.

Die LXXXI. Frag.
Was iſt die Stern-Kunſt/ und wie
wird ſie abgetheilet? Und wer ſeyn die

erſte dieſer Kunſt Erfinder
geweſen?

DJeſes Wort wird nicht nur
eine ſolche Lehr/ die von Bewegung des
Himmels; ſondern auch fuͤr die Kunſt
genommen/ ſo aus der unterſchiedlichen Bewe-
gung/ und Lager des Geſtirns/ kuͤnfftige Sachen
vorſaget. Und wird alſo getheilet in die jenige/ ſo
inſonderheit die Aſtronomia, und in die/ ſo die
Aſtrologia genant wird/ und mit denen Vorſa-
gungen/ wegen des Gewitters/ der Geſundheit/
und anderer zufaͤlligen Dinge/ umgehet. Da her-
gegen die Aſtronomia nichts anders iſt/ als eine
Wiſſenſchafft der Bewegung der Himmliſchen
Coͤrper; Davon dann in den Schulen gelehret
wird. Dann dieſe Edle Kunſt allen andern Wiſ-
ſenſchafften gleichſam dienet; und vornemlich der/
von der Heiligen Schrifft: Dieweil aus in Acht-
nehmung der Himmliſchen Craiſe/ und der Be-
wegungen/ ſo ſtets auff einerley Weiſe/ verbleiben/

erler-
A a iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0403" n="375"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXXI.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
bet &#x017F;eyn/ wann man &#x017F;ie verab&#x017F;aumet/ oder nicht<lb/>
recht erziehet/ vor andern/ bo&#x0364;s/ verwegen/ und<lb/>
Stiffter alles Unglu&#x0364;cks. Und haben &#x017F;ie dahero<lb/>
einer mehrern Auff &#x017F;icht/ und flei&#x017F;&#x017F;iger Erziehung/<lb/>
vonno&#x0364;hten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXXI.</hi></hi> Frag.<lb/>
Was i&#x017F;t die Stern-Kun&#x017F;t/ und wie<lb/>
wird &#x017F;ie abgetheilet? Und wer &#x017F;eyn die</hi><lb/>
er&#x017F;te die&#x017F;er Kun&#x017F;t Erfinder<lb/>
gewe&#x017F;en?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">Je&#x017F;es Wort wird nicht nur</hi><lb/>
eine &#x017F;olche Lehr/ die von Bewegung des<lb/>
Himmels; &#x017F;ondern auch fu&#x0364;r die Kun&#x017F;t<lb/>
genommen/ &#x017F;o aus der unter&#x017F;chiedlichen Bewe-<lb/>
gung/ und Lager des Ge&#x017F;tirns/ ku&#x0364;nfftige Sachen<lb/>
vor&#x017F;aget. Und wird al&#x017F;o getheilet in die jenige/ &#x017F;o<lb/>
in&#x017F;onderheit die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A&#x017F;tronomia,</hi></hi> und in die/ &#x017F;o die<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A&#x017F;trologia</hi></hi> genant wird/ und mit denen Vor&#x017F;a-<lb/>
gungen/ wegen des Gewitters/ der Ge&#x017F;undheit/<lb/>
und anderer zufa&#x0364;lligen Dinge/ umgehet. Da her-<lb/>
gegen die <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">&#x017F;tronomia</hi></hi> nichts anders i&#x017F;t/ als eine<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft der Bewegung der Himmli&#x017F;chen<lb/>
Co&#x0364;rper; Davon dann in den Schulen gelehret<lb/>
wird. Dann die&#x017F;e Edle Kun&#x017F;t allen andern Wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chafften gleich&#x017F;am dienet; und vornemlich der/<lb/>
von der Heiligen Schrifft: Dieweil aus in Acht-<lb/>
nehmung der Himmli&#x017F;chen Crai&#x017F;e/ und der Be-<lb/>
wegungen/ &#x017F;o &#x017F;tets auff einerley Wei&#x017F;e/ verbleiben/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">erler-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[375/0403] Die LXXXI. Frag. bet ſeyn/ wann man ſie verabſaumet/ oder nicht recht erziehet/ vor andern/ boͤs/ verwegen/ und Stiffter alles Ungluͤcks. Und haben ſie dahero einer mehrern Auff ſicht/ und fleiſſiger Erziehung/ vonnoͤhten. Die LXXXI. Frag. Was iſt die Stern-Kunſt/ und wie wird ſie abgetheilet? Und wer ſeyn die erſte dieſer Kunſt Erfinder geweſen? DJeſes Wort wird nicht nur eine ſolche Lehr/ die von Bewegung des Himmels; ſondern auch fuͤr die Kunſt genommen/ ſo aus der unterſchiedlichen Bewe- gung/ und Lager des Geſtirns/ kuͤnfftige Sachen vorſaget. Und wird alſo getheilet in die jenige/ ſo inſonderheit die Aſtronomia, und in die/ ſo die Aſtrologia genant wird/ und mit denen Vorſa- gungen/ wegen des Gewitters/ der Geſundheit/ und anderer zufaͤlligen Dinge/ umgehet. Da her- gegen die Aſtronomia nichts anders iſt/ als eine Wiſſenſchafft der Bewegung der Himmliſchen Coͤrper; Davon dann in den Schulen gelehret wird. Dann dieſe Edle Kunſt allen andern Wiſ- ſenſchafften gleichſam dienet; und vornemlich der/ von der Heiligen Schrifft: Dieweil aus in Acht- nehmung der Himmliſchen Craiſe/ und der Be- wegungen/ ſo ſtets auff einerley Weiſe/ verbleiben/ erler- A a iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/403
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/403>, abgerufen am 25.11.2024.