Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XLVII. Frag. ten ihrer Eltern Verbrechen nachsehen/ und sie zuBurgern auffnehmen kan/ ob sie wol nicht also/ wie die ehelich Geborne/ leuchten/ und/ ihres Her- kommens halber/ sich rühmen können; wann sie nur tugendhafft seyn/ und sich wol verdient ma- chen. Dann der Sohn soll nicht tragen die Mis- sethat seines Vatters/ Ezechiel. Cap. 18. v. 20. Die Menschen/ woher sie auch kommen/ seyn Gottes Creatur/ c. undecunque. 56. dist. Und kan die Geburt selbsten einen im geringsten nicht befle- cken/ c. nunquam, dist. eadem: und kan des Vat- tern Ubelthat dem Sohn kein Schandflecken an- hängen/ l. crimen ff. de Poenis; und ist mehrers der Natur Ungütigkeit zuzuschreiben/ so dergleichen herfürgebracht. Und hat man viel Exempel/ daß die Uneheliche Andern/ an Tugenden/ und Ge- schicklichkeiten/ vorgangen seyn. Sihe Palaeot. de Spuriis, und Tiraquell. in tr. de Nobilit. Es seyn auch Uneheliche in die Geburts-Lini Christi ge- rechnet worden/ c. Dominus. 56. dist. Iephthe, einer Huren Sohn/ ist unter die Richter in Jsrael ge- zehlet worden/ im Buch der Richter/ Cap. 11. Und haben vor Zeiten die Banckarten zu hohen Ehren können erhebt werden/ l. generaliter §. 2. & l. Spurii, ff. de Decurionibus, & filiis eorum. Auff das obangezogene 3. Cap. der Weisheit folg/
Die XLVII. Frag. ten ihrer Eltern Verbrechen nachſehen/ und ſie zuBurgern auffnehmen kan/ ob ſie wol nicht alſo/ wie die ehelich Geborne/ leuchten/ und/ ihres Her- kommens halber/ ſich ruͤhmen koͤnnen; wann ſie nur tugendhafft ſeyn/ und ſich wol verdient ma- chen. Dann der Sohn ſoll nicht tragen die Miſ- ſethat ſeines Vatters/ Ezechiel. Cap. 18. v. 20. Die Menſchen/ woher ſie auch kommen/ ſeyn Gottes Creatur/ c. undecunque. 56. diſt. Und kan die Geburt ſelbſten einen im geringſten nicht befle- cken/ c. nunquam, diſt. eâdem: und kan des Vat- tern Ubelthat dem Sohn kein Schandflecken an- haͤngen/ l. crimen ff. de Pœnis; und iſt mehrers der Natur Unguͤtigkeit zuzuſchreiben/ ſo dergleichen herfuͤrgebracht. Und hat man viel Exempel/ daß die Uneheliche Andern/ an Tugenden/ und Ge- ſchicklichkeiten/ vorgangen ſeyn. Sihe Palæot. de Spuriis, und Tiraquell. in tr. de Nobilit. Es ſeyn auch Uneheliche in die Geburts-Lini Chriſti ge- rechnet worden/ c. Dominus. 56. diſt. Iephthe, einer Huren Sohn/ iſt unter die Richter in Jſrael ge- zehlet worden/ im Buch der Richter/ Cap. 11. Und haben vor Zeiten die Banckarten zu hohen Ehren koͤnnen erhebt werden/ l. generaliter §. 2. & l. Spurii, ff. de Decurionibus, & filiis eorum. Auff das obangezogene 3. Cap. der Weisheit folg/
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Die XLVII. Frag.
ten ihrer Eltern Verbrechen nachſehen/ und ſie zu
Burgern auffnehmen kan/ ob ſie wol nicht alſo/
wie die ehelich Geborne/ leuchten/ und/ ihres Her-
kommens halber/ ſich ruͤhmen koͤnnen; wann ſie
nur tugendhafft ſeyn/ und ſich wol verdient ma-
chen. Dann der Sohn ſoll nicht tragen die Miſ-
ſethat ſeines Vatters/ Ezechiel. Cap. 18. v. 20.
Die Menſchen/ woher ſie auch kommen/ ſeyn
Gottes Creatur/ c. undecunque. 56. diſt. Und kan
die Geburt ſelbſten einen im geringſten nicht befle-
cken/ c. nunquam, diſt. eâdem: und kan des Vat-
tern Ubelthat dem Sohn kein Schandflecken an-
haͤngen/ l. crimen ff. de Pœnis; und iſt mehrers der
Natur Unguͤtigkeit zuzuſchreiben/ ſo dergleichen
herfuͤrgebracht. Und hat man viel Exempel/ daß
die Uneheliche Andern/ an Tugenden/ und Ge-
ſchicklichkeiten/ vorgangen ſeyn. Sihe Palæot. de
Spuriis, und Tiraquell. in tr. de Nobilit. Es ſeyn
auch Uneheliche in die Geburts-Lini Chriſti ge-
rechnet worden/ c. Dominus. 56. diſt. Iephthe, einer
Huren Sohn/ iſt unter die Richter in Jſrael ge-
zehlet worden/ im Buch der Richter/ Cap. 11.
Und haben vor Zeiten die Banckarten zu hohen
Ehren koͤnnen erhebt werden/ l. generaliter §. 2. &
l. Spurii, ff. de Decurionibus, & filiis eorum.
Auff das obangezogene 3. Cap. der Weisheit
antworten Theils/ daß es ſcheine/ ſolches nur von
den Kindern der Ehebrecher zu verſtehen ſeye/ an
welche der Eltern Miſſethat/ durch erbliche Nach-
folg/
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