Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XLVI. Frag. be/ und kein rechtes Vertrauen seye/ vorgebrachtwerden. Hergegen Andere nicht schlechtere Ursachen nicht
Die XLVI. Frag. be/ und kein rechtes Vertrauen ſeye/ vorgebrachtwerden. Hergegen Andere nicht ſchlechtere Urſachen nicht
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Die XLVI. Frag.
be/ und kein rechtes Vertrauen ſeye/ vorgebracht
werden.
Hergegen Andere nicht ſchlechtere Urſachen
haben/ warum man die Fremde beherbergen/ und
zu Burgern auffnehmen ſolle. Und zwar die 1.
auch aus H. Schrifft/ als dem 2. Buch Moſis/
Cap. 22. v. 21. dem Dritten/ C. 19. v. 10. 33.
Cap. 23. v. 22. und dem 5. Buch/ C. 10. v. 19.
und C. 24. v. 19. da Gott der HErr befihlt/ die
Gaͤſte/ und Fremdlinge/ auffs allerfreundlichſte
zu halten. Mit dieſem Goͤttlichen Geſaͤtz ſtimmen
auch uͤberein/ das Natuͤrliche/ und der Voͤlcker
Recht. Dann was iſt Menſchlicher/ als einen
Jrrenden/ Vertriebnen/ und Beleidigten auff-
nehmen? 2. So thut auch die Nutzbar- und ſchier
gar die Nohtwendigkeit ſelber/ den Fremden/ in
einem Gemeinen Stande/ den Zugang eroͤffnen.
Dann was macht denſelben/ bey den Auslaͤndern/
mehrers beliebt/ und was bringt demſelben eine
mehrere Gunſt/ und Zierde; als wann ſie verneh-
men/ daß man die Fremdlinge gern beherbergt/
und unterkommen laͤſt? Nun iſt einem Gemeinen
Weſen viel daran gelegen/ wann man gute Freun-
de/ und wolgeneigte Nachbarn hat. Was will
man von der Kauffmanſchafft ſagen? welche/
ohne Zulaſſung der Fremden/ keines Wegs wol
getrieben werden kan. So iſt es einem Gemeinen
Stande auch darumen nutzlich/ Fremde einzuneh-
men/ damit derſelbe nicht abnehme. Dann dieweil
nicht
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