Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XLVI. Frag. machet/ daß nicht allein unter denen/ so Lands-und Stadt-Leute seyn/ ein stetiger Tausch der jeni- gen Sachen/ die einer hat/ dem andern aber man- gelt/ vorgehet; Sondern auch die Fremde das jenige/ so sie gleichsam insonderheit vor Andern haben/ zu Uns bringen/ und hergegen etwas an- ders/ daran sie Mangel/ bey uns abholen: Ja auch/ durch Antrieb der Natur/ und des Man- gels/ oder aus einer andern Ursach (wie dann der Menschlichen Sachen Fäll mancherley seyn/ und bisweilen einem auch seiner Landsleute Sitten/ Gewonheit des Vatterlands/ und die Religion daselbst/ nicht annehmlich)/ die Sitze verändert/ und dieselbe in einem andern Land/ und in einer andern Stadt/ genommen/ und gesucht werden: Welches nicht allein/ vor Zeiten/ gar gemein/ son- dern auch noch heutigs Tags gebräuchlich ist. Daher dann nicht allein von den Wanderschaff- ten der Unsern; sondern auch der Fremden/ ob und welcher gestalt solche zu gedulten/ und ob sie zu Burgern/ in den Städten/ auffzunehmen sey- en? gehandelt/ und gefragt wird. Was das Reisen/ und Wandern anbelangt/ Und zwar seyn Erstlich der jenigen Ursachen ner/ L iiij
Die XLVI. Frag. machet/ daß nicht allein unter denen/ ſo Lands-und Stadt-Leute ſeyn/ ein ſtetiger Tauſch der jeni- gen Sachen/ die einer hat/ dem andern aber man- gelt/ vorgehet; Sondern auch die Fremde das jenige/ ſo ſie gleichſam inſonderheit vor Andern haben/ zu Uns bringen/ und hergegen etwas an- ders/ daran ſie Mangel/ bey uns abholen: Ja auch/ durch Antrieb der Natur/ und des Man- gels/ oder aus einer andern Urſach (wie dann der Menſchlichen Sachen Faͤll mancherley ſeyn/ und bisweilen einem auch ſeiner Landsleute Sitten/ Gewonheit des Vatterlands/ und die Religion daſelbſt/ nicht annehmlich)/ die Sitze veraͤndert/ und dieſelbe in einem andern Land/ und in einer andern Stadt/ genommen/ und geſucht werden: Welches nicht allein/ vor Zeiten/ gar gemein/ ſon- dern auch noch heutigs Tags gebraͤuchlich iſt. Daher dann nicht allein von den Wanderſchaff- ten der Unſern; ſondern auch der Fremden/ ob und welcher geſtalt ſolche zu gedulten/ und ob ſie zu Burgern/ in den Staͤdten/ auffzunehmen ſey- en? gehandelt/ und gefragt wird. Was das Reiſen/ und Wandern anbelangt/ Und zwar ſeyn Erſtlich der jenigen Urſachen ner/ L iiij
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Die XLVI. Frag.
machet/ daß nicht allein unter denen/ ſo Lands-
und Stadt-Leute ſeyn/ ein ſtetiger Tauſch der jeni-
gen Sachen/ die einer hat/ dem andern aber man-
gelt/ vorgehet; Sondern auch die Fremde das
jenige/ ſo ſie gleichſam inſonderheit vor Andern
haben/ zu Uns bringen/ und hergegen etwas an-
ders/ daran ſie Mangel/ bey uns abholen: Ja
auch/ durch Antrieb der Natur/ und des Man-
gels/ oder aus einer andern Urſach (wie dann der
Menſchlichen Sachen Faͤll mancherley ſeyn/ und
bisweilen einem auch ſeiner Landsleute Sitten/
Gewonheit des Vatterlands/ und die Religion
daſelbſt/ nicht annehmlich)/ die Sitze veraͤndert/
und dieſelbe in einem andern Land/ und in einer
andern Stadt/ genommen/ und geſucht werden:
Welches nicht allein/ vor Zeiten/ gar gemein/ ſon-
dern auch noch heutigs Tags gebraͤuchlich iſt.
Daher dann nicht allein von den Wanderſchaff-
ten der Unſern; ſondern auch der Fremden/ ob
und welcher geſtalt ſolche zu gedulten/ und ob ſie
zu Burgern/ in den Staͤdten/ auffzunehmen ſey-
en? gehandelt/ und gefragt wird.
Was das Reiſen/ und Wandern anbelangt/
kan anderswo davon geredet werden. Alhie iſt al-
lein deine Frag zu beantworten.
Und zwar ſeyn Erſtlich der jenigen Urſachen
beyzubringen/ ſo wider die Fremde/ ſolche nicht
auffzunehmen/ oder zu gedulten/ lauffen: Deren
die 1. iſt/ daß/ vor Zeiten/ die beruͤhmte Sparta-
ner/
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