Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XLII. Frag.
so eine gerechte Sach hätte/ beystehen/ und ihme
den Sieg verleihen thäte. König Froto der Dritte
in Dennemarck hat ein Gesätz gemacht/ daß alle
Strittigkeiten durch einen Zwey-Kampff solten
geschlichtet werden. Jn Jtalia haben die Longo-
barder diesen Brauch auch eingeführt. Es wur-
den auch die Kämpff/ aus Begierde der Rach/
angestelt: also hat Badius Campanus, den T.
Quintium Crispinum,
beym Livio, lib. 25. c. 18.
zu einem Kampff ausgefordert. Jtem/ wegen der
Liebhaberin; als wie Clytus, und Dryas, wegen
der Pallenis, der Hodomathum Königs/ Sithonis,
Tochter/ sich miteinander gebalgethaben. Wegen
der Ehr/ und die Stärcke zu probieren/ seyn der-
gleichen Kämpffe angestellet worden. Als Sulpi-
tius,
und C. Licinius Calvus, Burgermeister zu
Rom gewesen/ haben die Galli, nahend der Stadt/
ihr Lager geschlagen/ da dann einer/ aus den Gal-
lis,
ein Mann von grosser Länge/ mit lauter
Stimm/ den stärckisten Römer/ zu einem Zwey-
Kampff ausgefordert/ auff daß/ aus dem Aus-
gang desselben/ man verstehen möchte/ welches
Volck besser im Krieg were. Der Käiser Probus,
da er noch Proconsul in Africa gewesen/ hat den
Aradionem, einen gar tapffern Mann/ in einem
solchen Kampff/ umgebracht/ und denselben ehr-
lich begraben.

Heutigs Tags werden dieselben wider auffs
neu/ an vielen Orten/ auff gebracht/ und beredet

man
K iiij

Die XLII. Frag.
ſo eine gerechte Sach haͤtte/ beyſtehen/ und ihme
den Sieg verleihen thaͤte. Koͤnig Froto der Dritte
in Dennemarck hat ein Geſaͤtz gemacht/ daß alle
Strittigkeiten durch einen Zwey-Kampff ſolten
geſchlichtet werden. Jn Jtalia haben die Longo-
barder dieſen Brauch auch eingefuͤhrt. Es wur-
den auch die Kaͤmpff/ aus Begierde der Rach/
angeſtelt: alſo hat Badius Campanus, den T.
Quintium Criſpinum,
beym Livio, lib. 25. c. 18.
zu einem Kampff ausgefordert. Jtem/ wegen der
Liebhaberin; als wie Clytus, und Dryas, wegen
der Pallenis, der Hodomathum Koͤnigs/ Sithonis,
Tochter/ ſich miteinander gebalgethaben. Wegen
der Ehr/ und die Staͤrcke zu probieren/ ſeyn der-
gleichen Kaͤmpffe angeſtellet worden. Als Sulpi-
tius,
und C. Licinius Calvus, Burgermeiſter zu
Rom geweſen/ haben die Galli, nahend der Stadt/
ihr Lager geſchlagen/ da dann einer/ aus den Gal-
lis,
ein Mann von groſſer Laͤnge/ mit lauter
Stimm/ den ſtaͤrckiſten Roͤmer/ zu einem Zwey-
Kampff ausgefordert/ auff daß/ aus dem Aus-
gang deſſelben/ man verſtehen moͤchte/ welches
Volck beſſer im Krieg were. Der Kaͤiſer Probus,
da er noch Proconſul in Africa geweſen/ hat den
Aradionem, einen gar tapffern Mann/ in einem
ſolchen Kampff/ umgebracht/ und denſelben ehr-
lich begraben.

Heutigs Tags werden dieſelben wider auffs
neu/ an vielen Orten/ auff gebracht/ und beredet

man
K iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0179" n="151"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XLII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
&#x017F;o eine gerechte Sach ha&#x0364;tte/ bey&#x017F;tehen/ und ihme<lb/>
den Sieg verleihen tha&#x0364;te. Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Froto</hi></hi> der Dritte<lb/>
in Dennemarck hat ein Ge&#x017F;a&#x0364;tz gemacht/ daß alle<lb/>
Strittigkeiten durch einen Zwey-Kampff &#x017F;olten<lb/>
ge&#x017F;chlichtet werden. Jn Jtalia haben die Longo-<lb/>
barder die&#x017F;en Brauch auch eingefu&#x0364;hrt. Es wur-<lb/>
den auch die Ka&#x0364;mpff/ aus Begierde der Rach/<lb/>
ange&#x017F;telt: al&#x017F;o hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Badius Campanus,</hi></hi> den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">T.<lb/>
Quintium Cri&#x017F;pinum,</hi></hi> beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Livio, lib.</hi> 25. <hi rendition="#i">c.</hi></hi> 18.<lb/>
zu einem Kampff ausgefordert. Jtem/ wegen der<lb/>
Liebhaberin; als wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Clytus,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Dryas,</hi></hi> wegen<lb/>
der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pallenis,</hi></hi> der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hodomathum</hi></hi> Ko&#x0364;nigs/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sithonis,</hi></hi><lb/>
Tochter/ &#x017F;ich miteinander gebalgethaben. Wegen<lb/>
der Ehr/ und die Sta&#x0364;rcke zu probieren/ &#x017F;eyn der-<lb/>
gleichen Ka&#x0364;mpffe ange&#x017F;tellet worden. Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sulpi-<lb/>
tius,</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C. Licinius Calvus,</hi></hi> Burgermei&#x017F;ter zu<lb/>
Rom gewe&#x017F;en/ haben die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galli,</hi></hi> nahend der Stadt/<lb/>
ihr Lager ge&#x017F;chlagen/ da dann einer/ aus den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gal-<lb/>
lis,</hi></hi> ein Mann von gro&#x017F;&#x017F;er La&#x0364;nge/ mit lauter<lb/>
Stimm/ den &#x017F;ta&#x0364;rcki&#x017F;ten Ro&#x0364;mer/ zu einem Zwey-<lb/>
Kampff ausgefordert/ auff daß/ aus dem Aus-<lb/>
gang de&#x017F;&#x017F;elben/ man ver&#x017F;tehen mo&#x0364;chte/ welches<lb/>
Volck be&#x017F;&#x017F;er im Krieg were. Der Ka&#x0364;i&#x017F;er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Probus,</hi></hi><lb/>
da er noch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Procon&#x017F;ul</hi></hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Africa</hi></hi> gewe&#x017F;en/ hat den<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aradionem,</hi></hi> einen gar tapffern Mann/ in einem<lb/>
&#x017F;olchen Kampff/ umgebracht/ und den&#x017F;elben ehr-<lb/>
lich begraben.</p><lb/>
          <p>Heutigs Tags werden die&#x017F;elben wider auffs<lb/>
neu/ an vielen Orten/ auff gebracht/ und beredet<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0179] Die XLII. Frag. ſo eine gerechte Sach haͤtte/ beyſtehen/ und ihme den Sieg verleihen thaͤte. Koͤnig Froto der Dritte in Dennemarck hat ein Geſaͤtz gemacht/ daß alle Strittigkeiten durch einen Zwey-Kampff ſolten geſchlichtet werden. Jn Jtalia haben die Longo- barder dieſen Brauch auch eingefuͤhrt. Es wur- den auch die Kaͤmpff/ aus Begierde der Rach/ angeſtelt: alſo hat Badius Campanus, den T. Quintium Criſpinum, beym Livio, lib. 25. c. 18. zu einem Kampff ausgefordert. Jtem/ wegen der Liebhaberin; als wie Clytus, und Dryas, wegen der Pallenis, der Hodomathum Koͤnigs/ Sithonis, Tochter/ ſich miteinander gebalgethaben. Wegen der Ehr/ und die Staͤrcke zu probieren/ ſeyn der- gleichen Kaͤmpffe angeſtellet worden. Als Sulpi- tius, und C. Licinius Calvus, Burgermeiſter zu Rom geweſen/ haben die Galli, nahend der Stadt/ ihr Lager geſchlagen/ da dann einer/ aus den Gal- lis, ein Mann von groſſer Laͤnge/ mit lauter Stimm/ den ſtaͤrckiſten Roͤmer/ zu einem Zwey- Kampff ausgefordert/ auff daß/ aus dem Aus- gang deſſelben/ man verſtehen moͤchte/ welches Volck beſſer im Krieg were. Der Kaͤiſer Probus, da er noch Proconſul in Africa geweſen/ hat den Aradionem, einen gar tapffern Mann/ in einem ſolchen Kampff/ umgebracht/ und denſelben ehr- lich begraben. Heutigs Tags werden dieſelben wider auffs neu/ an vielen Orten/ auff gebracht/ und beredet man K iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/179
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/179>, abgerufen am 05.12.2024.