Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XIII. Frag. Seelen seye/ daß das Kind umb deß Vatters wil-len/ verdammet werde. Wie es dann Ezechiel selbst anzeiget an jetzund gemeldten Orth/ die Seelen/ spricht Gott/ durch Ezechiel/ sind alle mein/ deß Vatters/ und deß Sohns/ welche aber sündiget/ die wird sterben; sondern man soll es von der leiblichen Straffe verstehen/ Er straffet die Kinder umb der Vätter willen/ lässt sie sterben/ die doch sonst gleich- wol sterben müssen/ und strafft also die Vätter/ daß er zu weileu/ ein gantz Geschlecht außrottet. Also segnet er die Vätter in den Kindern/ daß viel Nach- kommen geniessen (leiblich) daß die Vätter fromm gewesen sind. Biß hieher Lutherus. Sihe was im 2. Buch Mosis am 20. v. 5. 6. und 5. Buch/ Cap. 5. v. 9. 10. und Cap. 34. v. 16. Ezech. Cap. 18. v. 4. und 20. im 1. Buch der Könige/ am 16. v. 12. im 2. Buch/ Cap. 14. v. 6. im 2. Buch der Chronic. Cap. 25 v. 4. beym Propheten Jeremia am 31. v. 29. und 30. stehet. Welche Sprüche D. Johan. Förster, problem. Theolog. decad. 3. ex Decalo- go, problem. 10. also vergleicht/ daß GOttes deß Herrn Außspruch im 2. Buch Mosis/ Cap. 20. und im 5. Buch Cap. 5. zu verstehehen seye von der zeitlichen Leib-Straffe/ durch welche bißweilen Gott/ anß seinem gerechten Gericht/ auch die Kin- der; sonderlich wann sie in die Fußstapffen ihrer gottlosen Vätter tretten/ und also zugleich gantze Geschlecht/ außzurotten zulässet. Bey den Pro- pheten Ezechiel/ Cap. 18. und Jeremia 31. aber/ werde
Die XIII. Frag. Seelen ſeye/ daß das Kind umb deß Vatters wil-len/ verdammet werde. Wie es dann Ezechiel ſelbſt anzeiget an jetzund gemeldten Orth/ die Seelen/ ſpricht Gott/ durch Ezechiel/ ſind alle mein/ deß Vatters/ und deß Sohns/ welche aber ſuͤndiget/ die wird ſterben; ſondern man ſoll es von der leiblichen Straffe verſtehen/ Er ſtraffet die Kinder umb der Vaͤtter willen/ laͤſſt ſie ſterben/ die doch ſonſt gleich- wol ſterben muͤſſen/ und ſtrafft alſo die Vaͤtter/ daß er zu weileu/ ein gantz Geſchlecht außrottet. Alſo ſegnet er die Vaͤtter in den Kindern/ daß viel Nach- kommen genieſſen (leiblich) daß die Vaͤtter fromm geweſen ſind. Biß hieher Lutherus. Sihe was im 2. Buch Moſis am 20. v. 5. 6. und 5. Buch/ Cap. 5. v. 9. 10. und Cap. 34. v. 16. Ezech. Cap. 18. v. 4. und 20. im 1. Buch der Koͤnige/ am 16. v. 12. im 2. Buch/ Cap. 14. v. 6. im 2. Buch der Chronic. Cap. 25 v. 4. beym Propheten Jeremia am 31. v. 29. und 30. ſtehet. Welche Spruͤche D. Johan. Förſter, problem. Theolog. decad. 3. ex Decalo- go, problem. 10. alſo vergleicht/ daß GOttes deß Herrn Außſpruch im 2. Buch Moſis/ Cap. 20. und im 5. Buch Cap. 5. zu verſtehehen ſeye von der zeitlichen Leib-Straffe/ durch welche bißweilen Gott/ anß ſeinem gerechten Gericht/ auch die Kin- der; ſonderlich wann ſie in die Fußſtapffen ihrer gottloſen Vaͤtter tretten/ und alſo zugleich gantze Geſchlecht/ außzurotten zulaͤſſet. Bey den Pro- pheten Ezechiel/ Cap. 18. und Jeremia 31. aber/ werde
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="38"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XIII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> Seelen ſeye/ daß das Kind umb deß Vatters wil-<lb/> len/ verdammet werde. Wie es dann Ezechiel ſelbſt<lb/> anzeiget an jetzund gemeldten Orth/ die Seelen/<lb/> ſpricht Gott/ durch Ezechiel/ ſind alle mein/ deß<lb/> Vatters/ und deß Sohns/ welche aber ſuͤndiget/ die<lb/> wird ſterben; ſondern man ſoll es von der leiblichen<lb/> Straffe verſtehen/ Er ſtraffet die Kinder umb der<lb/> Vaͤtter willen/ laͤſſt ſie ſterben/ die doch ſonſt gleich-<lb/> wol ſterben muͤſſen/ und ſtrafft alſo die Vaͤtter/ daß<lb/> er zu weileu/ ein gantz Geſchlecht außrottet. Alſo<lb/> ſegnet er die Vaͤtter in den Kindern/ daß viel Nach-<lb/> kommen genieſſen (leiblich) daß die Vaͤtter fromm<lb/> geweſen ſind. Biß hieher Lutherus. Sihe was<lb/> im 2. Buch Moſis am 20. v. 5. 6. und 5. Buch/<lb/> Cap. 5. v. 9. 10. und Cap. 34. v. 16. Ezech. Cap. 18.<lb/> v. 4. und 20. im 1. Buch der Koͤnige/ am 16. v. 12.<lb/> im 2. Buch/ Cap. 14. v. 6. im 2. Buch der Chronic.<lb/> Cap. 25 v. 4. beym Propheten Jeremia am 31. v.<lb/> 29. und 30. ſtehet. Welche Spruͤche <hi rendition="#aq">D. Johan.<lb/> Förſter, problem. Theolog. decad. 3. ex Decalo-<lb/> go, problem.</hi> 10. alſo vergleicht/ daß GOttes deß<lb/><hi rendition="#k">Herrn</hi> Außſpruch im 2. Buch Moſis/ Cap. 20.<lb/> und im 5. Buch Cap. 5. zu verſtehehen ſeye von der<lb/> zeitlichen Leib-Straffe/ durch welche bißweilen<lb/> Gott/ anß ſeinem gerechten Gericht/ auch die Kin-<lb/> der; ſonderlich wann ſie in die Fußſtapffen ihrer<lb/> gottloſen Vaͤtter tretten/ und alſo zugleich gantze<lb/> Geſchlecht/ außzurotten zulaͤſſet. Bey den Pro-<lb/> pheten Ezechiel/ Cap. 18. und Jeremia 31. aber/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">werde</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0054]
Die XIII. Frag.
Seelen ſeye/ daß das Kind umb deß Vatters wil-
len/ verdammet werde. Wie es dann Ezechiel ſelbſt
anzeiget an jetzund gemeldten Orth/ die Seelen/
ſpricht Gott/ durch Ezechiel/ ſind alle mein/ deß
Vatters/ und deß Sohns/ welche aber ſuͤndiget/ die
wird ſterben; ſondern man ſoll es von der leiblichen
Straffe verſtehen/ Er ſtraffet die Kinder umb der
Vaͤtter willen/ laͤſſt ſie ſterben/ die doch ſonſt gleich-
wol ſterben muͤſſen/ und ſtrafft alſo die Vaͤtter/ daß
er zu weileu/ ein gantz Geſchlecht außrottet. Alſo
ſegnet er die Vaͤtter in den Kindern/ daß viel Nach-
kommen genieſſen (leiblich) daß die Vaͤtter fromm
geweſen ſind. Biß hieher Lutherus. Sihe was
im 2. Buch Moſis am 20. v. 5. 6. und 5. Buch/
Cap. 5. v. 9. 10. und Cap. 34. v. 16. Ezech. Cap. 18.
v. 4. und 20. im 1. Buch der Koͤnige/ am 16. v. 12.
im 2. Buch/ Cap. 14. v. 6. im 2. Buch der Chronic.
Cap. 25 v. 4. beym Propheten Jeremia am 31. v.
29. und 30. ſtehet. Welche Spruͤche D. Johan.
Förſter, problem. Theolog. decad. 3. ex Decalo-
go, problem. 10. alſo vergleicht/ daß GOttes deß
Herrn Außſpruch im 2. Buch Moſis/ Cap. 20.
und im 5. Buch Cap. 5. zu verſtehehen ſeye von der
zeitlichen Leib-Straffe/ durch welche bißweilen
Gott/ anß ſeinem gerechten Gericht/ auch die Kin-
der; ſonderlich wann ſie in die Fußſtapffen ihrer
gottloſen Vaͤtter tretten/ und alſo zugleich gantze
Geſchlecht/ außzurotten zulaͤſſet. Bey den Pro-
pheten Ezechiel/ Cap. 18. und Jeremia 31. aber/
werde
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |