Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die X. Frag. sehen. Nach dem geistlichen Recht/ de consecrat.distinct. 4. cap. 101. wird nur einer/ es seye nun Mann oder Weib zugelassen. Nach Chur-Säch- sischer Ordnung/ in constitut. Eccles. tit. de Bapt. f. 308. werden mehr nicht/ als 3. Gevattern auff einmal zunehmen gestattet/ und deme/ der solche Ordnung übertritt/ hundert Gulden zur Straff aufferlegt. Dann Theils/ umb das Einbinden/ Ge- schenck/ und sonderlichen Nutzes/ etwan auch un- ziemlichen Prachts/ und Hoheit willen/ gleichsam ein Krämerey/ nicht ohne grosses Aergerniß/ trei- ben/ und damit Gottes Zorn erregen thun; wie mit mehrerern solches/ in der gedachten Churfürstlichen Ordnung/ außgeführet wird. Es bestehet ja alle Wahrheit in 2. oder 3. Zengen Munde/ im 5. Buch Mos.. 17. v. 6. Cap. 19/ 15. Matt. 18/ 16. 2. Cor. 13/ 1. Den Ursprung dieser gewonheit/ Gevattern/ oder Zeugen zu Haltung deß H. Tauffs/ zu laden/ schreibet man dem Röm. Bischoff Hygino zu/ wel- cher im Jahr Christi 142. gestorben ist. Damit wir aber wieder auff die obstehende Frag Die X. Frag. ſehen. Nach dem geiſtlichen Recht/ de conſecrat.diſtinct. 4. cap. 101. wird nur einer/ es ſeye nun Mann oder Weib zugelaſſen. Nach Chur-Saͤch- ſiſcher Ordnung/ in conſtitut. Eccleſ. tit. de Bapt. f. 308. werden mehr nicht/ als 3. Gevattern auff einmal zunehmen geſtattet/ und deme/ der ſolche Ordnung uͤbertritt/ hundert Gulden zur Straff aufferlegt. Dann Theils/ umb das Einbinden/ Ge- ſchenck/ und ſonderlichen Nutzes/ etwan auch un- ziemlichen Prachts/ und Hoheit willen/ gleichſam ein Kraͤmerey/ nicht ohne groſſes Aergerniß/ trei- ben/ und damit Gottes Zorn erregen thun; wie mit mehrerern ſolches/ in der gedachten Churfuͤrſtlichen Ordnung/ außgefuͤhret wird. Es beſtehet ja alle Wahrheit in 2. oder 3. Zengen Munde/ im 5. Buch Moſ.. 17. v. 6. Cap. 19/ 15. Matt. 18/ 16. 2. Cor. 13/ 1. Den Urſprung dieſer gewonheit/ Gevattern/ oder Zeugen zu Haltung deß H. Tauffs/ zu laden/ ſchreibet man dem Roͤm. Biſchoff Hygino zu/ wel- cher im Jahr Chriſti 142. geſtorben iſt. Damit wir aber wieder auff die obſtehende Frag <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0045" n="29"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">X.</hi> Frag.</hi></fw><lb/> ſehen. Nach dem geiſtlichen Recht/ <hi rendition="#aq">de conſecrat.<lb/> diſtinct. 4. cap.</hi> 101. wird nur einer/ es ſeye nun<lb/> Mann oder Weib zugelaſſen. Nach Chur-Saͤch-<lb/> ſiſcher Ordnung/ <hi rendition="#aq">in conſtitut. Eccleſ. tit. de Bapt.<lb/> f.</hi> 308. werden mehr nicht/ als 3. Gevattern auff<lb/> einmal zunehmen geſtattet/ und deme/ der ſolche<lb/> Ordnung uͤbertritt/ hundert Gulden zur Straff<lb/> aufferlegt. Dann Theils/ umb das Einbinden/ Ge-<lb/> ſchenck/ und ſonderlichen Nutzes/ etwan auch un-<lb/> ziemlichen Prachts/ und Hoheit willen/ gleichſam<lb/> ein Kraͤmerey/ nicht ohne groſſes Aergerniß/ trei-<lb/> ben/ und damit Gottes Zorn erregen thun; wie mit<lb/> mehrerern ſolches/ in der gedachten Churfuͤrſtlichen<lb/> Ordnung/ außgefuͤhret wird. Es beſtehet ja alle<lb/> Wahrheit in 2. oder 3. Zengen Munde/ im 5. Buch<lb/> Moſ.. 17. v. 6. Cap. 19/ 15. Matt. 18/ 16. 2. Cor.<lb/> 13/ 1. Den Urſprung dieſer gewonheit/ Gevattern/<lb/> oder Zeugen zu Haltung deß H. Tauffs/ zu laden/<lb/> ſchreibet man dem Roͤm. Biſchoff <hi rendition="#aq">Hygino</hi> zu/ wel-<lb/> cher im Jahr Chriſti 142. geſtorben iſt.</p><lb/> <p>Damit wir aber wieder auff die obſtehende Frag<lb/> kom̃en/ ſo moͤgen/ wie es dañ auch geſchihet ſo wol die<lb/> Weibs-als Mannsperſonen/ wañ ſie nur ihr rechtes<lb/> Alter erreichen/ zu Gevattern genom̃en werdẽ: auch<lb/> Geiſtliche; obwoln in dem geiſtlichen Recht ſolches/<lb/> was die Geiſtliche anbelangt/ verbotten/ <hi rendition="#aq">de conſecr.<lb/> diſt. 4. c. 103. &</hi> 104. Dabey aber zu betrachten/<lb/> ob die Perſon/ ſo man hierzu erbittet/ ehrlich/ und<lb/> fromm/ oder unehrlich/ und boͤß ſeye. Dann die<lb/> Unerbare/ und Gottloſe/ auch in Buͤrgerlichen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0045]
Die X. Frag.
ſehen. Nach dem geiſtlichen Recht/ de conſecrat.
diſtinct. 4. cap. 101. wird nur einer/ es ſeye nun
Mann oder Weib zugelaſſen. Nach Chur-Saͤch-
ſiſcher Ordnung/ in conſtitut. Eccleſ. tit. de Bapt.
f. 308. werden mehr nicht/ als 3. Gevattern auff
einmal zunehmen geſtattet/ und deme/ der ſolche
Ordnung uͤbertritt/ hundert Gulden zur Straff
aufferlegt. Dann Theils/ umb das Einbinden/ Ge-
ſchenck/ und ſonderlichen Nutzes/ etwan auch un-
ziemlichen Prachts/ und Hoheit willen/ gleichſam
ein Kraͤmerey/ nicht ohne groſſes Aergerniß/ trei-
ben/ und damit Gottes Zorn erregen thun; wie mit
mehrerern ſolches/ in der gedachten Churfuͤrſtlichen
Ordnung/ außgefuͤhret wird. Es beſtehet ja alle
Wahrheit in 2. oder 3. Zengen Munde/ im 5. Buch
Moſ.. 17. v. 6. Cap. 19/ 15. Matt. 18/ 16. 2. Cor.
13/ 1. Den Urſprung dieſer gewonheit/ Gevattern/
oder Zeugen zu Haltung deß H. Tauffs/ zu laden/
ſchreibet man dem Roͤm. Biſchoff Hygino zu/ wel-
cher im Jahr Chriſti 142. geſtorben iſt.
Damit wir aber wieder auff die obſtehende Frag
kom̃en/ ſo moͤgen/ wie es dañ auch geſchihet ſo wol die
Weibs-als Mannsperſonen/ wañ ſie nur ihr rechtes
Alter erreichen/ zu Gevattern genom̃en werdẽ: auch
Geiſtliche; obwoln in dem geiſtlichen Recht ſolches/
was die Geiſtliche anbelangt/ verbotten/ de conſecr.
diſt. 4. c. 103. & 104. Dabey aber zu betrachten/
ob die Perſon/ ſo man hierzu erbittet/ ehrlich/ und
fromm/ oder unehrlich/ und boͤß ſeye. Dann die
Unerbare/ und Gottloſe/ auch in Buͤrgerlichen
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