Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die X. Frag. Die X. Frag/ Ob bey der heil. Tauffe die Feinde unserer Religion zuzulassen? ES sagt vorgemeldter D. Frantzius, sehen.
Die X. Frag. Die X. Frag/ Ob bey der heil. Tauffe die Feinde unſerer Religion zuzulaſſen? ES ſagt vorgemeldter D. Frantzius, ſehen.
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Die X. Frag.
Die X. Frag/
Ob bey der heil. Tauffe die Feinde
unſerer Religion zuzulaſſen?
ES ſagt vorgemeldter D. Frantzius,
diſp. 4. th. 117. es ſeye allezeit ſicherer/ daß/
bey Hebung der Kinder auß der heil. Tauff/
man ſolche Leute nehme/ die in dem Gottesdienſt/
und Gebett zu GOtt/ mit uns eines Sinnes ſeyn.
Aber etwas weiters hievon zu reden/ ſo weiß man
auß der Gewohnheit/ daß etliche Perſonen inſon-
derheit geladen werden/ daß ſie dem heiligen Tauff
beywohnen wollen. Dieſelben werden von den La-
teinern Suſceptores, Compatres, Fidejuſſores,
Sponſo res; die Weiber aber Matrinæ, Comma-
tres; und ins gemein/ Maͤnner und Weiber/
Tauffs-Zeugen genant. Jhr Ampt beſtehet vor-
nemlich in vier Stuͤcken. 1. daß ſie ſollen fuͤr das
Kind ihr Gebett thun. 2. fuͤr das Kind/ ſo ſie auß
der Tauff heben/ gut ſprechen/ und Antwort geben.
3. Zeugen ſeyn/ daß der Tauff rechtmaͤſſig gehan-
delt/ und verrichtet worden; und dann 4. daß ſie
Achtung geben; ſonderlich/ wann den Kindern ihre
Eltern zu fruͤhe entgehen/ daß dieſelben/ ſo ſie auß
der Tauff gehebt/ in dem wahren Glauben/ und der
Gottſeligkeit/ recht unterwieſen/ und in der Erbar-
keit erzogen werden. Was die Zahl der Gevattern
anbelangt/ hat man hierinn auff die Gewohnheit zu
ſehen.
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