Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die LXXXIV. Frag. Deß Abends iß nicht viel/ wiltu geruhigschlaffen. Wie dann die Erfahrung es bezeugt/ wie übel Theils lehren auch/ wie man sich im Ge- übel
Die LXXXIV. Frag. Deß Abends iß nicht viel/ wiltu geruhigſchlaffen. Wie dann die Erfahrung es bezeugt/ wie uͤbel Theils lehren auch/ wie man ſich im Ge- uͤbel
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Die LXXXIV. Frag.
Deß Abends iß nicht viel/ wiltu geruhig
ſchlaffen.
Wie dann die Erfahrung es bezeugt/ wie uͤbel
das viel Nachteſſen manchem bekommen thut. Was
aber die obangedeute Gewohnheit der Griechen/
und Roͤmer anbelangt/ verſtehet ſolche Barth. Ke-
ckermann. lib. 3. ſyſthem. phyſ. c. 12. 294. vor-
nemlich von den jenigen Maͤnnern/ welche mit
Geſchaͤfften/ in einem gemeinen Weſen/ alſo bela-
den/ daß ſie denſelben eine rechte Mittag-Mahlzeit
zu halten/ ſo viel Zeit nicht entziehen haben koͤnnen.
So iſt auch der Unterſcheid der Laͤnder/ und deß
Luffts in acht zunehmen. Die Griechen und Roͤ-
mer haben nicht in einem ſo kalten Land/ wie wir
Teutſchen gewohnet/ die wir wegen deß kalten Lufts/
einer mehrern Nahrung bedoͤrffen. Die Teutſchen/
ſagte einsmal ein Koſtwirth zu Padua/ zu einem
vornehmen Doctor/ (ſo einen Krancken beſuchte/
und daß die Tafel albereit umb die 7. nach der Teut-
ſchen Vhr/ Abends/ fuͤr andere Koſtgaͤnger/ auff
dem Saal/ gedecket war/ ſahe/ und ſolches wegen
der gar kurtzen Zeit/ zwiſchen der Mittags- und A-
bendmahlzeit/ nicht gut hieſſe) haben nicht ſolche
Maͤgen wie die Welſchen.
Theils lehren auch/ wie man ſich im Ge-
brauch/ und zu ſich nehmung der Speiſen/ zu ver-
halten/ und ſonderlich Fuchſ. in Medic. Inſtitut.
daß man nemlich die jenige/ ſo leichter zu verdaͤuen/
wie auch die weiche und ſchlipffrige/ vor denen ſo
uͤbel
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