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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXXXIII. Frag.
zuvor hätten außschlagen/ und die Früchte blühen
müssen/ so zur Zeit deß Frühlings geschiehet; zu wel-
cher auch die Welt erschaffen worden zu seyn/ und
daß die alten Vätter ihre Jahr mit der Zeit/ da Tag
und Nacht im Frühling gleich wird angefangen
haben/ gläublich ist/ und hierzu das 1. Capitel deß
1. Buchs Mosis/ wie auch das 12. deß 2. Buchs/
und deß Mosis Zeit-Register/ gute Anleitung gie-
bet. Sihe besagten D. Strauch. sect. I. special.
phys. cap. 1. controv. 4. Barth. Keckermannus,
in systhem. pbys. lib. 7. p.
847. vermeint/ es seye
dieses ein etwas ungereimbte Frag. Dann weil die
drey erste Tag der Schöpffung/ keine äusserliche
Zeit/ so der Sonnen und deß Monds Lauff unter-
scheidet gewesen/ so habe auch keine gewisse Jahrs-
zeit/ das ist/ weder Frühling noch Sommer/ noch
Herbst/ und Winter seyn können/ dieweil solche
Theil deß Jahrs/ von einem gewissen Eingang der
Sonnen und Monds/ in gewisse himmlische Zei-
chen herkommen: da hergegen/ als GOTT der
Herr diese Welt angefangen zu erschaffen/ weder
Sonn noch himmlische Zeichen; und daher auch
keine gewisse Jahrszeit/ weder Frühling noch Herbst/
etc. gewesen seyen; wie er hievon mit mehrerm zu
lesen. Wann man deß Jos. Anton. Gonzalez. de
Salas
Melnung/ die er in seinem Büchlein/ von der
doppelten Erden hat/ wie nemlich die Welt auff ein-
mal/ und miteinander zugleich/ und nicht den Tagen
nach/ erschaffen werden/ Beyfall geben wolte/ so

würde

Die LXXXIII. Frag.
zuvor haͤtten außſchlagen/ und die Fruͤchte bluͤhen
muͤſſen/ ſo zur Zeit deß Fruͤhlings geſchiehet; zu wel-
cher auch die Welt erſchaffen worden zu ſeyn/ und
daß die alten Vaͤtter ihre Jahr mit der Zeit/ da Tag
und Nacht im Fruͤhling gleich wird angefangen
haben/ glaͤublich iſt/ und hierzu das 1. Capitel deß
1. Buchs Moſis/ wie auch das 12. deß 2. Buchs/
und deß Moſis Zeit-Regiſter/ gute Anleitung gie-
bet. Sihe beſagten D. Strauch. ſect. I. ſpecial.
phyſ. cap. 1. controv. 4. Barth. Keckermannus,
in ſyſthem. pbyſ. lib. 7. p.
847. vermeint/ es ſeye
dieſes ein etwas ungereimbte Frag. Dañ weil die
drey erſte Tag der Schoͤpffung/ keine aͤuſſerliche
Zeit/ ſo der Sonnen und deß Monds Lauff unter-
ſcheidet geweſen/ ſo habe auch keine gewiſſe Jahrs-
zeit/ das iſt/ weder Fruͤhling noch Sommer/ noch
Herbſt/ und Winter ſeyn koͤnnen/ dieweil ſolche
Theil deß Jahrs/ von einem gewiſſen Eingang der
Sonnen und Monds/ in gewiſſe himmliſche Zei-
chen herkommen: da hergegen/ als GOTT der
Herr dieſe Welt angefangen zu erſchaffen/ weder
Sonn noch himmliſche Zeichen; und daher auch
keine gewiſſe Jahrszeit/ weder Fruͤhling noch Herbſt/
ꝛc. geweſen ſeyen; wie er hievon mit mehrerm zu
leſen. Wann man deß Joſ. Anton. Gonzalez. de
Salas
Melnung/ die er in ſeinem Buͤchlein/ von der
doppelten Erden hat/ wie nemlich die Welt auff ein-
mal/ und miteinander zugleich/ und nicht den Tagen
nach/ erſchaffen werden/ Beyfall geben wolte/ ſo

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[314/0330] Die LXXXIII. Frag. zuvor haͤtten außſchlagen/ und die Fruͤchte bluͤhen muͤſſen/ ſo zur Zeit deß Fruͤhlings geſchiehet; zu wel- cher auch die Welt erſchaffen worden zu ſeyn/ und daß die alten Vaͤtter ihre Jahr mit der Zeit/ da Tag und Nacht im Fruͤhling gleich wird angefangen haben/ glaͤublich iſt/ und hierzu das 1. Capitel deß 1. Buchs Moſis/ wie auch das 12. deß 2. Buchs/ und deß Moſis Zeit-Regiſter/ gute Anleitung gie- bet. Sihe beſagten D. Strauch. ſect. I. ſpecial. phyſ. cap. 1. controv. 4. Barth. Keckermannus, in ſyſthem. pbyſ. lib. 7. p. 847. vermeint/ es ſeye dieſes ein etwas ungereimbte Frag. Dañ weil die drey erſte Tag der Schoͤpffung/ keine aͤuſſerliche Zeit/ ſo der Sonnen und deß Monds Lauff unter- ſcheidet geweſen/ ſo habe auch keine gewiſſe Jahrs- zeit/ das iſt/ weder Fruͤhling noch Sommer/ noch Herbſt/ und Winter ſeyn koͤnnen/ dieweil ſolche Theil deß Jahrs/ von einem gewiſſen Eingang der Sonnen und Monds/ in gewiſſe himmliſche Zei- chen herkommen: da hergegen/ als GOTT der Herr dieſe Welt angefangen zu erſchaffen/ weder Sonn noch himmliſche Zeichen; und daher auch keine gewiſſe Jahrszeit/ weder Fruͤhling noch Herbſt/ ꝛc. geweſen ſeyen; wie er hievon mit mehrerm zu leſen. Wann man deß Joſ. Anton. Gonzalez. de Salas Melnung/ die er in ſeinem Buͤchlein/ von der doppelten Erden hat/ wie nemlich die Welt auff ein- mal/ und miteinander zugleich/ und nicht den Tagen nach/ erſchaffen werden/ Beyfall geben wolte/ ſo wuͤrde

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/330>, abgerufen am 22.11.2024.