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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXXVI. Frag.
mal/ erfrisch es allweg wieder. Dienet auch wider
die Schmertzen der Brust und Seiten/ item/ Kei-
chen/ und schweren Athem.

Schleim und Koder/ sührt auß/ Wermut mit
Veielwurtz und Honig/ vermischt/ morgens und a-
bends in gestalt eines Latwergleins genutzt. Oder
Anissamen ein wenig geröstet/ zu Pulver gestossen/
und mit drey Theil verschäumten Honigs ein Lat-
werg gemacht/ und davon morgens und abends je-
desmal einer kleinen Castanien groß genommen/ sie-
tiglich im Mund zergehen lassen/ und darnach mit
Lüpfflen/ auff dem Rücken liegende/ gemählich las-
sen hinab schleichen; das löset ab den zehen Schleim
in der Brust/ und Lungen/ und machet wohl auß-
werffen. So einem die Flüß zur Brust und Lun-
gen fielen/ und er sich der Schwind- und Lungen-
sucht beförchtete/ der neme zwey Loht deß gepülver-
ten Krauts Buschkohl (sonsten Buchspick/ Lun-
genkraut/ oder pulmonaric aurea genant) durch ein
rein härins Sieblein geschlagen/ und acht Loht alten
Rosenzuckers/ vermisch es mit Myrten Syrup/ so
viel gnug ist zu einer Latwergen/ und gebrauch da-
von alle Morgen und Abend einer halben Castinien
groß/ daß wird nicht allein die Lungensucht verhü-
ten/ sondern auch dieselbe/ wann sie allbereit ange-
setzt/ und die Lungen verletzet hat/ heilen.

Sonsten reiniget die Lungen vom Schleim/
Basilienkraut in Wein gesotten/ und getruncken/
Betonien/ Ackeley/ Chamillen Blumen in Wein

ge-

Die LXXVI. Frag.
mal/ erfriſch es allweg wieder. Dienet auch wider
die Schmertzen der Bruſt und Seiten/ item/ Kei-
chen/ und ſchweren Athem.

Schleim und Koder/ ſuͤhrt auß/ Wermut mit
Veielwurtz und Honig/ vermiſcht/ morgens und a-
bends in geſtalt eines Latwergleins genutzt. Oder
Anisſamen ein wenig geroͤſtet/ zu Pulver geſtoſſen/
und mit drey Theil verſchaͤumten Honigs ein Lat-
werg gemacht/ und davon morgens und abends je-
desmal einer kleinen Caſtanien groß genommen/ ſie-
tiglich im Mund zergehen laſſen/ und darnach mit
Luͤpfflen/ auff dem Ruͤcken liegende/ gemaͤhlich laſ-
ſen hinab ſchleichen; das loͤſet ab den zehen Schleim
in der Bruſt/ und Lungen/ und machet wohl auß-
werffen. So einem die Fluͤß zur Bruſt und Lun-
gen fielen/ und er ſich der Schwind- und Lungen-
ſucht befoͤrchtete/ der neme zwey Loht deß gepuͤlver-
ten Krauts Buſchkohl (ſonſten Buchſpick/ Lun-
genkraut/ oder pulmonaric aurea genant) durch ein
rein haͤrins Sieblein geſchlagen/ und acht Loht alten
Roſenzuckers/ vermiſch es mit Myrten Syrup/ ſo
viel gnug iſt zu einer Latwergen/ und gebrauch da-
von alle Morgen und Abend einer halben Caſtinien
groß/ daß wird nicht allein die Lungenſucht verhuͤ-
ten/ ſondern auch dieſelbe/ wann ſie allbereit ange-
ſetzt/ und die Lungen verletzet hat/ heilen.

Sonſten reiniget die Lungen vom Schleim/
Baſilienkraut in Wein geſotten/ und getruncken/
Betonien/ Ackeley/ Chamillen Blumen in Wein

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[299/0315] Die LXXVI. Frag. mal/ erfriſch es allweg wieder. Dienet auch wider die Schmertzen der Bruſt und Seiten/ item/ Kei- chen/ und ſchweren Athem. Schleim und Koder/ ſuͤhrt auß/ Wermut mit Veielwurtz und Honig/ vermiſcht/ morgens und a- bends in geſtalt eines Latwergleins genutzt. Oder Anisſamen ein wenig geroͤſtet/ zu Pulver geſtoſſen/ und mit drey Theil verſchaͤumten Honigs ein Lat- werg gemacht/ und davon morgens und abends je- desmal einer kleinen Caſtanien groß genommen/ ſie- tiglich im Mund zergehen laſſen/ und darnach mit Luͤpfflen/ auff dem Ruͤcken liegende/ gemaͤhlich laſ- ſen hinab ſchleichen; das loͤſet ab den zehen Schleim in der Bruſt/ und Lungen/ und machet wohl auß- werffen. So einem die Fluͤß zur Bruſt und Lun- gen fielen/ und er ſich der Schwind- und Lungen- ſucht befoͤrchtete/ der neme zwey Loht deß gepuͤlver- ten Krauts Buſchkohl (ſonſten Buchſpick/ Lun- genkraut/ oder pulmonaric aurea genant) durch ein rein haͤrins Sieblein geſchlagen/ und acht Loht alten Roſenzuckers/ vermiſch es mit Myrten Syrup/ ſo viel gnug iſt zu einer Latwergen/ und gebrauch da- von alle Morgen und Abend einer halben Caſtinien groß/ daß wird nicht allein die Lungenſucht verhuͤ- ten/ ſondern auch dieſelbe/ wann ſie allbereit ange- ſetzt/ und die Lungen verletzet hat/ heilen. Sonſten reiniget die Lungen vom Schleim/ Baſilienkraut in Wein geſotten/ und getruncken/ Betonien/ Ackeley/ Chamillen Blumen in Wein ge-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/315>, abgerufen am 25.11.2024.