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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXIII. Frag.
Arten seynd die unterste/ viel fleischlicher/ und di-
cker/ damit sie die Schärffe und Härte deß Kohts
desto minder verlege. Es werden aber dem Ge-
därm diese sechs Unterscheidung/ von wegen ihrer
Grösse/ und Eigenschafft/ so sie zu verwalten haben/
nicht daß es sechs unterschiedliche Stuck seyn/ gege-
ben; dann es hanget alles dergestalt an einander/
daß man es für einen einigen Darm halten kan/
der sich wunderbarlicher weise/ durch mancherley
Renck/ und Krümme/ im Bauch verwickelt/ und
sich von seinem anfang/ biß zum außgang deß Maß-
gangs/ erstrecket.

Jhr/ der Därmen Gebresten wendet Nä-
gelein-Oel/ deß morgens drey oder vier Tröpff-
lein mit ein wenig Wein eingenommen. Jtem/
nimm gepulverte Rauten zwey Loht/ gepulvert
Römisch Kümich ein Loht/ misch mit Honig/ so
wol gesotten sey/ mach Stul-Zäpfflein darauß/
und brauch jederweilen eines.

Die Därme erwärmet wilder Balsam/ oder
Roßmüntz/ deßgleichen auch Bergmüntz/ in Wein
und Wasser gesotten/ und also warm über den Na-
bel gelegt.

Feuchtigkeit in den Därmen verzehret Spitz-
müntz-Kraut gepulvert/ mit Gerstenmeel zu ei-
nem Pflaster gemacht und warm über den Na-
bel gelegt.

Ver-
P 3

Die LXIII. Frag.
Arten ſeynd die unterſte/ viel fleiſchlicher/ und di-
cker/ damit ſie die Schaͤrffe und Haͤrte deß Kohts
deſto minder verlege. Es werden aber dem Ge-
daͤrm dieſe ſechs Unterſcheidung/ von wegen ihrer
Groͤſſe/ und Eigenſchafft/ ſo ſie zu verwalten haben/
nicht daß es ſechs unterſchiedliche Stůck ſeyn/ gege-
ben; dann es hanget alles dergeſtalt an einander/
daß man es fuͤr einen einigen Darm halten kan/
der ſich wunderbarlicher weiſe/ durch mancherley
Renck/ und Kruͤmme/ im Bauch verwickelt/ und
ſich von ſeinem anfang/ biß zum außgang deß Maß-
gangs/ erſtrecket.

Jhr/ der Daͤrmen Gebreſten wendet Naͤ-
gelein-Oel/ deß morgens drey oder vier Troͤpff-
lein mit ein wenig Wein eingenommen. Jtem/
nimm gepulverte Rauten zwey Loht/ gepulvert
Roͤmiſch Kuͤmich ein Loht/ miſch mit Honig/ ſo
wol geſotten ſey/ mach Stul-Zaͤpfflein darauß/
und brauch jederweilen eines.

Die Daͤrme erwaͤrmet wilder Balſam/ oder
Roßmuͤntz/ deßgleichen auch Bergmuͤntz/ in Wein
und Waſſer geſotten/ und alſo warm uͤber den Na-
bel gelegt.

Feuchtigkeit in den Daͤrmen verzehret Spitz-
muͤntz-Kraut gepulvert/ mit Gerſtenmeel zu ei-
nem Pflaſter gemacht und warm uͤber den Na-
bel gelegt.

Ver-
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[229/0245] Die LXIII. Frag. Arten ſeynd die unterſte/ viel fleiſchlicher/ und di- cker/ damit ſie die Schaͤrffe und Haͤrte deß Kohts deſto minder verlege. Es werden aber dem Ge- daͤrm dieſe ſechs Unterſcheidung/ von wegen ihrer Groͤſſe/ und Eigenſchafft/ ſo ſie zu verwalten haben/ nicht daß es ſechs unterſchiedliche Stůck ſeyn/ gege- ben; dann es hanget alles dergeſtalt an einander/ daß man es fuͤr einen einigen Darm halten kan/ der ſich wunderbarlicher weiſe/ durch mancherley Renck/ und Kruͤmme/ im Bauch verwickelt/ und ſich von ſeinem anfang/ biß zum außgang deß Maß- gangs/ erſtrecket. Jhr/ der Daͤrmen Gebreſten wendet Naͤ- gelein-Oel/ deß morgens drey oder vier Troͤpff- lein mit ein wenig Wein eingenommen. Jtem/ nimm gepulverte Rauten zwey Loht/ gepulvert Roͤmiſch Kuͤmich ein Loht/ miſch mit Honig/ ſo wol geſotten ſey/ mach Stul-Zaͤpfflein darauß/ und brauch jederweilen eines. Die Daͤrme erwaͤrmet wilder Balſam/ oder Roßmuͤntz/ deßgleichen auch Bergmuͤntz/ in Wein und Waſſer geſotten/ und alſo warm uͤber den Na- bel gelegt. Feuchtigkeit in den Daͤrmen verzehret Spitz- muͤntz-Kraut gepulvert/ mit Gerſtenmeel zu ei- nem Pflaſter gemacht und warm uͤber den Na- bel gelegt. Ver- P 3

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/245>, abgerufen am 23.11.2024.