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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LVII. Frag.
werden allhie etliche Mittel erzehlet/ so der Beschrei-
ber dieses Büchleins an sich selber erfahren/ auch daß
sie andern wolbekommen/ vernommen/ und in Bü-
chern auffgezeichnet und gefunden hat.

Und erstlich stärcket und schärffet das Gesicht
die grüne Farb/ schauung in einen Spiegel/ Brun-
nen/ oder wasser/ gebrauch deß Fenchels/ oder nüch-
tern gekäwt/ hernach den Athem in ein Tüchlein las-
sen gehn/ und warm über das Aug gehalten. Jtem/
Eisen-Baldrian-Rosen-Augentrost-Wasser/ und
sonderlich deß D. Craffts/ 3. Keyser Leib-Artztes/
Agtstein-Pillulen/ jederweilen gebrauch. Jtem/
Nägelein-Oel/ morgens 3. oder 4. Tröpfflein mit
ein wenig Wein eingenommen: Jtem Saffran/
Campher/ Eyrklar/ mit Alaun abgerühret/ und ü-
ber die Augen gebunden. Weinrauten-Wasser
täglich 3. oder 4. Loht getruncken/ und den Wein da-
mit gemischt/ soll alle Artzney übertreffen: Und die
Wurtzel deß gemeinen Baldrians zu einem reinen
Pulver gestossen/ und die über den andern Tag/ ein
halbes quintlein/ mit einem Trüncklein Weins zer-
trieben/ und eingenommen/ soll das Gesicht/ biß ans
Ende erhalten. Theils rühmen das frische Brun-
nen-Wasser/ wann man die Augen frühe Morgens
mit außwäschet: so aber nicht für jederman/ wie
auch die zugerichte Augen-Wasser; welche laulecht
manchem besser bekommen. Dann die Naturen der
Menschen unterschieden seyn. Einer so 12. Jahr lang
sich der Brillen/ oder Augengläser gebraucht/ aber

nach
N 3

Die LVII. Frag.
weꝛden allhie etliche Mittel erzehlet/ ſo der Beſchrei-
ber dieſes Buͤchleins an ſich ſelber erfahren/ auch daß
ſie andern wolbekommen/ vernommen/ und in Buͤ-
chern auffgezeichnet und gefunden hat.

Und erſtlich ſtaͤrcket und ſchaͤrffet das Geſicht
die gruͤne Farb/ ſchauung in einen Spiegel/ Brun-
nen/ oder waſſer/ gebrauch deß Fenchels/ oder nuͤch-
tern gekaͤwt/ hernach den Athem in ein Tuͤchlein laſ-
ſen gehn/ und warm uͤber das Aug gehalten. Jtem/
Eiſen-Baldrian-Roſen-Augentroſt-Waſſer/ und
ſonderlich deß D. Craffts/ 3. Keyſer Leib-Artztes/
Agtſtein-Pillulen/ jederweilen gebrauch. Jtem/
Naͤgelein-Oel/ morgens 3. oder 4. Troͤpfflein mit
ein wenig Wein eingenommen: Jtem Saffran/
Campher/ Eyrklar/ mit Alaun abgeruͤhret/ und uͤ-
ber die Augen gebunden. Weinrauten-Waſſer
taͤglich 3. oder 4. Loht getruncken/ und den Wein da-
mit gemiſcht/ ſoll alle Artzney uͤbertreffen: Und die
Wurtzel deß gemeinen Baldrians zu einem reinen
Pulver geſtoſſen/ und die uͤber den andern Tag/ ein
halbes quintlein/ mit einem Truͤncklein Weins zer-
trieben/ und eingenommen/ ſoll das Geſicht/ biß ans
Ende erhalten. Theils ruͤhmen das friſche Brun-
nen-Waſſer/ wann man die Augen fruͤhe Morgens
mit außwaͤſchet: ſo aber nicht fuͤr jederman/ wie
auch die zugerichte Augen-Waſſer; welche laulecht
manchem beſſer bekommen. Dann die Naturen der
Menſchen unterſchiedẽ ſeyn. Einer ſo 12. Jahr lang
ſich der Brillen/ oder Augenglaͤſer gebraucht/ aber

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[197/0213] Die LVII. Frag. weꝛden allhie etliche Mittel erzehlet/ ſo der Beſchrei- ber dieſes Buͤchleins an ſich ſelber erfahren/ auch daß ſie andern wolbekommen/ vernommen/ und in Buͤ- chern auffgezeichnet und gefunden hat. Und erſtlich ſtaͤrcket und ſchaͤrffet das Geſicht die gruͤne Farb/ ſchauung in einen Spiegel/ Brun- nen/ oder waſſer/ gebrauch deß Fenchels/ oder nuͤch- tern gekaͤwt/ hernach den Athem in ein Tuͤchlein laſ- ſen gehn/ und warm uͤber das Aug gehalten. Jtem/ Eiſen-Baldrian-Roſen-Augentroſt-Waſſer/ und ſonderlich deß D. Craffts/ 3. Keyſer Leib-Artztes/ Agtſtein-Pillulen/ jederweilen gebrauch. Jtem/ Naͤgelein-Oel/ morgens 3. oder 4. Troͤpfflein mit ein wenig Wein eingenommen: Jtem Saffran/ Campher/ Eyrklar/ mit Alaun abgeruͤhret/ und uͤ- ber die Augen gebunden. Weinrauten-Waſſer taͤglich 3. oder 4. Loht getruncken/ und den Wein da- mit gemiſcht/ ſoll alle Artzney uͤbertreffen: Und die Wurtzel deß gemeinen Baldrians zu einem reinen Pulver geſtoſſen/ und die uͤber den andern Tag/ ein halbes quintlein/ mit einem Truͤncklein Weins zer- trieben/ und eingenommen/ ſoll das Geſicht/ biß ans Ende erhalten. Theils ruͤhmen das friſche Brun- nen-Waſſer/ wann man die Augen fruͤhe Morgens mit außwaͤſchet: ſo aber nicht fuͤr jederman/ wie auch die zugerichte Augen-Waſſer; welche laulecht manchem beſſer bekommen. Dann die Naturen der Menſchen unterſchiedẽ ſeyn. Einer ſo 12. Jahr lang ſich der Brillen/ oder Augenglaͤſer gebraucht/ aber nach N 3

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/213>, abgerufen am 27.11.2024.