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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LVI. Frag.

wird geantwortet/ das solches auß Brechung deß
Lufts geschehe/ als wie/ wann man mit einer Geisel
knellt. Fürs 2. Warumm/ ehe das Schrepffen geschie-
het/ der Cörper wohl zu erwärmen seye? dieweil
durch die Wärme das Geblüt dünn/ und zum auß-
lauffen bequem gemacht wird. Dann die Wärme
eröffnet/ die Kälte aber ziehet zusammen. Es zie-
het auch die äusserliche Wärme das Geblüt mehrers
an sich. Fürs 3. Ob die Bewegung nützlich seye?
Mit nichten: dann der Zulauff deß Geblüts wird
dardurch verhindert/ in dem die Wärme abgefor-
dert/ und der Leib/ in Ansehung eines andern Lufts/
durch die Bewegung immer erkältet wird. Da-
her/ wann man schrepffet/ die kalte Oerther nichts
taugen/ dann die Schweißlöcher werden zusammen
gezogen/ und begibt sich das Blut wohl in den Leib
hinein: So werden auch die Geister mehrers ge-
schwächt. 4. Warumb bißweilen im Schrepffen
kein Blut außlauffe? Darumb/ weil dasselbe ent-
weder etwas dick/ oder kalt ist: welches dann son-
derlich bey Forchtsamen geschiehet: bey denen die
Wärme sich einwarts begiebet: oder die Ventau-
sen entweder zu hart oder gar zu leicht angesetzt seyn;
dardurch nur die Geister/ oder das subtilere Geblüt
herauß gezogen werden: oder wann die Haut nicht
recht gehawen wird: daher dann die Ventausen
wieder abfällt: welches aber auch geschehen kan/
wann sie von der Haut und Fleisch nicht recht auß-
gefüllet wird. 5. Warumb der Orth offt geschwöl-

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Die LVI. Frag.

wird geantwortet/ das ſolches auß Brechung deß
Lufts geſchehe/ als wie/ wann man mit einer Geiſel
knellt. Fuͤrs 2. Warum̃/ ehe das Schrepffen geſchie-
het/ der Coͤrper wohl zu erwaͤrmen ſeye? dieweil
durch die Waͤrme das Gebluͤt duͤnn/ und zum auß-
lauffen bequem gemacht wird. Dann die Waͤrme
eroͤffnet/ die Kaͤlte aber ziehet zuſammen. Es zie-
het auch die aͤuſſerliche Waͤrme das Gebluͤt mehrers
an ſich. Fuͤrs 3. Ob die Bewegung nuͤtzlich ſeye?
Mit nichten: dann der Zulauff deß Gebluͤts wird
dardurch verhindert/ in dem die Waͤrme abgefor-
dert/ und der Leib/ in Anſehung eines andern Lufts/
durch die Bewegung immer erkaͤltet wird. Da-
her/ wann man ſchrepffet/ die kalte Oerther nichts
taugen/ dann die Schweißloͤcher werden zuſammen
gezogen/ und begibt ſich das Blut wohl in den Leib
hinein: So werden auch die Geiſter mehrers ge-
ſchwaͤcht. 4. Warumb bißweilen im Schrepffen
kein Blut außlauffe? Darumb/ weil daſſelbe ent-
weder etwas dick/ oder kalt iſt: welches dann ſon-
derlich bey Forchtſamen geſchiehet: bey denen die
Waͤrme ſich einwarts begiebet: oder die Ventau-
ſen entweder zu hart oder gar zu leicht angeſetzt ſeyn;
dardurch nur die Geiſter/ oder das ſubtilere Gebluͤt
herauß gezogen werden: oder wann die Haut nicht
recht gehawen wird: daher dann die Ventauſen
wieder abfaͤllt: welches aber auch geſchehen kan/
wann ſie von der Haut und Fleiſch nicht recht auß-
gefuͤllet wird. 5. Warumb der Orth offt geſchwoͤl-

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[193/0209] Die LVI. Frag. wird geantwortet/ das ſolches auß Brechung deß Lufts geſchehe/ als wie/ wann man mit einer Geiſel knellt. Fuͤrs 2. Warum̃/ ehe das Schrepffen geſchie- het/ der Coͤrper wohl zu erwaͤrmen ſeye? dieweil durch die Waͤrme das Gebluͤt duͤnn/ und zum auß- lauffen bequem gemacht wird. Dann die Waͤrme eroͤffnet/ die Kaͤlte aber ziehet zuſammen. Es zie- het auch die aͤuſſerliche Waͤrme das Gebluͤt mehrers an ſich. Fuͤrs 3. Ob die Bewegung nuͤtzlich ſeye? Mit nichten: dann der Zulauff deß Gebluͤts wird dardurch verhindert/ in dem die Waͤrme abgefor- dert/ und der Leib/ in Anſehung eines andern Lufts/ durch die Bewegung immer erkaͤltet wird. Da- her/ wann man ſchrepffet/ die kalte Oerther nichts taugen/ dann die Schweißloͤcher werden zuſammen gezogen/ und begibt ſich das Blut wohl in den Leib hinein: So werden auch die Geiſter mehrers ge- ſchwaͤcht. 4. Warumb bißweilen im Schrepffen kein Blut außlauffe? Darumb/ weil daſſelbe ent- weder etwas dick/ oder kalt iſt: welches dann ſon- derlich bey Forchtſamen geſchiehet: bey denen die Waͤrme ſich einwarts begiebet: oder die Ventau- ſen entweder zu hart oder gar zu leicht angeſetzt ſeyn; dardurch nur die Geiſter/ oder das ſubtilere Gebluͤt herauß gezogen werden: oder wann die Haut nicht recht gehawen wird: daher dann die Ventauſen wieder abfaͤllt: welches aber auch geſchehen kan/ wann ſie von der Haut und Fleiſch nicht recht auß- gefuͤllet wird. 5. Warumb der Orth offt geſchwoͤl- let/ N

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/209>, abgerufen am 24.11.2024.