Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die LIII. Frag. alles zusammen in einem Mörsel/ bindet es über/davon die Adern gedenet/ und sauber zusammen ge- heilet werden. Zerhawene Adern und Nerven heff- tet/ und heilet auch Staubmeel/ mit den Schne- cken/ ohne die Häußlein/ in einem Mörser wol durch einander gestossen/ und darnach wie ein Pflaster übergelegt. Jtem/ heilet die versehrte/ zerstossene/ zerquetschte Adern/ und Maußfleisch/ Gummi O- popanac/ alle Tag ein Drittheil eines Quintleins/ mit halb Wein/ und halb gedistillirt Regenwurm- Wasser/ oder eines jeden 2. Loth eingenommen. O- der nimb zu den zerhawenen und blutenden Adern/ Weyrauch und Aloes/ jedes gleich viel; stosse sie gar klein/ und mische das Pülverlein mit dem weissen vom Ey/ und mache ein Pflästerlein darauß/ lege es über/ und widerhole es offt/ und so lang/ biß die Ader zugeheilet/ und das Blut zu lauffen auffgehöret hat. So eines Jtalieners Mittel gewesen ist; Der auch diese Artzney gebrauchet/ wann eine von
Die LIII. Frag. alles zuſammen in einem Moͤrſel/ bindet es uͤber/davon die Adern gedenet/ und ſauber zuſammen ge- heilet werden. Zerhawene Adern und Nerven heff- tet/ und heilet auch Staubmeel/ mit den Schne- cken/ ohne die Haͤußlein/ in einem Moͤrſer wol durch einander geſtoſſen/ und darnach wie ein Pflaſter uͤbergelegt. Jtem/ heilet die verſehrte/ zerſtoſſene/ zerquetſchte Adern/ und Maußfleiſch/ Gummi O- popanac/ alle Tag ein Drittheil eines Quintleins/ mit halb Wein/ und halb gediſtillirt Regenwůrm- Waſſer/ oder eines jeden 2. Loth eingenommen. O- der nimb zu den zerhawenen und blutenden Adern/ Weyrauch und Aloes/ jedes gleich viel; ſtoſſe ſie gar klein/ und miſche das Puͤlverlein mit dem weiſſen vom Ey/ und mache ein Pflaͤſterlein darauß/ lege es uͤber/ und widerhole es offt/ und ſo lang/ biß die Ader zugeheilet/ und das Blut zu lauffen auffgehoͤret hat. So eines Jtalieners Mittel geweſen iſt; Der auch dieſe Artzney gebrauchet/ wann eine von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0192" n="176"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LIII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> alles zuſammen in einem Moͤrſel/ bindet es uͤber/<lb/> davon die Adern gedenet/ und ſauber zuſammen ge-<lb/> heilet werden. Zerhawene Adern und Nerven heff-<lb/> tet/ und heilet auch Staubmeel/ mit den Schne-<lb/> cken/ ohne die Haͤußlein/ in einem Moͤrſer wol durch<lb/> einander geſtoſſen/ und darnach wie ein Pflaſter<lb/> uͤbergelegt. Jtem/ heilet die verſehrte/ zerſtoſſene/<lb/> zerquetſchte Adern/ und Maußfleiſch/ Gummi O-<lb/> popanac/ alle Tag ein Drittheil eines Quintleins/<lb/> mit halb Wein/ und halb gediſtillirt Regenwůrm-<lb/> Waſſer/ oder eines jeden 2. Loth eingenommen. O-<lb/> der nimb zu den zerhawenen und blutenden Adern/<lb/> Weyrauch und Aloes/ jedes gleich viel; ſtoſſe ſie gar<lb/> klein/ und miſche das Puͤlverlein mit dem weiſſen<lb/> vom Ey/ und mache ein Pflaͤſterlein darauß/ lege es<lb/> uͤber/ und widerhole es offt/ und ſo lang/ biß die Ader<lb/> zugeheilet/ und das Blut zu lauffen auffgehoͤret hat.<lb/> So eines Jtalieners Mittel geweſen iſt;</p><lb/> <p>Der auch dieſe Artzney gebrauchet/ wann eine<lb/> Bruſt Ader/ oder ein andere inwendig deß Leibs ge-<lb/> brochen/ daß er Eyer-Schalen genommen/ dieſelbe<lb/> gar ſubtil geſtoſſen/ durch ein Haͤrin Sieb lauffen<lb/> laſſen/ und in einen Granaten Wein/ oder Wegerich<lb/> Waſſer eingeben hat. Sonſten heilet Eichenlaub-<lb/> Waſſer getruncken die zerſprungenen Aederlein im<lb/> Leib; oder Haſenblut in Erdbeerwaſſer eingenom-<lb/> men/ wann man Blut außſpeyet. Jtem/ die zer-<lb/> brochene Adern in der Bruſt oder Lungen/ die ge-<lb/> meine dicke Gerſtenbruͤhe geſſen; oder Suͤpplein<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0192]
Die LIII. Frag.
alles zuſammen in einem Moͤrſel/ bindet es uͤber/
davon die Adern gedenet/ und ſauber zuſammen ge-
heilet werden. Zerhawene Adern und Nerven heff-
tet/ und heilet auch Staubmeel/ mit den Schne-
cken/ ohne die Haͤußlein/ in einem Moͤrſer wol durch
einander geſtoſſen/ und darnach wie ein Pflaſter
uͤbergelegt. Jtem/ heilet die verſehrte/ zerſtoſſene/
zerquetſchte Adern/ und Maußfleiſch/ Gummi O-
popanac/ alle Tag ein Drittheil eines Quintleins/
mit halb Wein/ und halb gediſtillirt Regenwůrm-
Waſſer/ oder eines jeden 2. Loth eingenommen. O-
der nimb zu den zerhawenen und blutenden Adern/
Weyrauch und Aloes/ jedes gleich viel; ſtoſſe ſie gar
klein/ und miſche das Puͤlverlein mit dem weiſſen
vom Ey/ und mache ein Pflaͤſterlein darauß/ lege es
uͤber/ und widerhole es offt/ und ſo lang/ biß die Ader
zugeheilet/ und das Blut zu lauffen auffgehoͤret hat.
So eines Jtalieners Mittel geweſen iſt;
Der auch dieſe Artzney gebrauchet/ wann eine
Bruſt Ader/ oder ein andere inwendig deß Leibs ge-
brochen/ daß er Eyer-Schalen genommen/ dieſelbe
gar ſubtil geſtoſſen/ durch ein Haͤrin Sieb lauffen
laſſen/ und in einen Granaten Wein/ oder Wegerich
Waſſer eingeben hat. Sonſten heilet Eichenlaub-
Waſſer getruncken die zerſprungenen Aederlein im
Leib; oder Haſenblut in Erdbeerwaſſer eingenom-
men/ wann man Blut außſpeyet. Jtem/ die zer-
brochene Adern in der Bruſt oder Lungen/ die ge-
meine dicke Gerſtenbruͤhe geſſen; oder Suͤpplein
von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/192 |
Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/192>, abgerufen am 27.07.2024. |